Die Naturfreunde feiern ihren 101. Geburtstag

Im Hof des Naturfreunde-Hauses in der Altkönigstraße feiern die Gäste bei strahlendem Sonnenschein das besondere Jubiläum des Vereins. Foto: Tappenden

Oberursel (gt). Eigentlich hätten die Naturfreunde Oberursel ihr 100-jähriges Bestehen vor einem Jahr beim Mühlenfest feiern wollen. Corona hat dies allerdings verhindert und so kam es, dass sie am letzten Tag der Sommerferien ihren 101. Geburtstag gefeierten.

Gleich zu Beginn, um 11 Uhr, hatte Brunnenkönigin Verena I. das Fest besucht, das in diesem Jahr nur im Hof des Vereinshauses stattfand. Nicht nur kühle Getränke, darunter selbst gekelterter Apfelwein von den vereinseigenen Streuobstwiesen, sondern auch Bratwürste vom Grill gab es zu kosten. Zwei besondere kulinarische Highlights bei den Naturfreunde-Festen durften auch nicht fehlen: Spundekäs und Handkäsesalat. Dazu wurden Brezeln serviert, die von Christoph Spreitzer frisch gebacken wurden. Im Haus fand der Verkauf von Kaffee und Kuchen statt. Trotz der heißen Sonne war es dank der vielen Sonnenschirme im Hof dennoch schattig.

Um 13 Uhr besuchte Bürgermeisterin Antje Runge die Naturfreunde und bedankte sich nicht nur für die Einladung, sondern auch für das soziale Engagement des Vereins, der Gäste aus der Ukraine in seiner Unterkunft in der Altkönigstraße aufgenommen hat. In Zusammenarbeit mit der Stadt wird nun der Zufluß zum Mühlenrad, das seit dem Hessentag verschlossen blieb, am Bachpfädchen wiederhergestellt.

Vorstandsmitglied Sabine Kunz erzählte den Gästen etwas über die Geschichte des Vereins. Die Naturfreunde wurden im Jahr 1895 in Wien gegründet und verstehen sich als „Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur“. Die Ortsgruppe in Oberursel wurde im Mai 1921 ins Leben gerufen und kaufte sich im Jahr 1926 ein eigenes Haus im Hunoldstal für 50 Reichsmark. Das Haus wurde in Eigenregie bis 1928 renoviert. Im Jahr 1933 wurde der Verein verboten und der gesamte Besitz, einschließlich das Haus, beschlagnahmt. Bei manchen Mitgliedern folgten Hausdurchsuchungen. Sie mussten sich täglich bei der Polizei melden und manche Vorstandsmitglieder kamen sogar in Haft. Die Wiedergründung fand im Jahr 1946 statt, ein Jahr später konnten die Naturfreunde die zerfallene Schuckardts-Mühle von der Stadt pachten und im Jahr 1953 sogar kaufen. Das Haus haben sie so wie den Verein in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut. Zurzeit hat der Verein 111 Mitglieder.

Musikalisch wurden die Gäste von 15 Uhr an von einem Teil der Gruppe „Eva’s Apfel“ unterhalten. Mit der Musik aus den Jahren 1920 bis 2020 klang der Nachmittag aus



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