Der Oberurseler Taunus-Cup strahlt aus bis nach Quickborn

Riesenspaß im Sand im Spiel der TSGO-Minis (mit blauen Leibchen) gegen die Buben und Mädchen aus Wehrheim. Und wo ist der Ball? Richtig, die Nr. 3 hat ihn geschnappt und macht sich auf den Weg zum Tor. Foto: Streicher

Oberursel (js). Der Turniersieger 2019 mit der weitesten Anfahrt kam aus Quickborn zum Taunus-Cup nach Oberursel. Schlappe 515 Kilometer, TuS Holstein Quickborn ist ein paar Kilometer nördlich von Hamburg beheimatet. Aber der Trainer der weiblichen C-Jugend, Franco Bräuer, stammt aus Oberursel, seit ein paar Jahren schon kommt er mit seinen Mädels als Stargast in den Taunus. Dieses Jahr holten sie sich den Cup in der zweiten Kategorie der C-Mädchen, unter anderem mit einem Sieg gegen die heimische TSGO. Das Jugendhandballturnier um den Taunus-Cup hat schon viele Geschichten geschrieben, diese ist nur eine der besonderen Art. In manchen Jahren hat sein Reiz noch weiter ausgestrahlt als bis nach Quickborn.

Früher, als auf dem Altkönig-Sportplatz in Schwimmbadnähe noch keine teuren Villen standen, wurde der Taunus-Cup auf Rasen und roter Asche ausgespielt. Die Gründerväter und -mütter der TSG Oberursel sind auch heute nach fast einem halben Jahrhundert zum Teil noch dabei, wenn das traditionelle Handballturnier für Jugendmannschaften auf dem Programm steht. Tatsächlich als Mütter und Väter, manche wie Heinz Ried und seine Frau schon als Großeltern. Die Kinder sind als Trainer aktiv und haben den Job in der Turnierleitung übernommen, die Enkelkinder sind sportlich auf dem Rasen, im Sand und in der Halle unterwegs. Wenn Taunus-Cup ist, wird die gesamte TSGO-Handballfamilie gebraucht. Insgesamt 67 Mannschaften waren laut Turnierleiterin Jana Ried am Wochenende am Start, da gibt es viel zu tun in der Organisation und bei der Bewirtung der Gäste.

Zuletzt war es ein bisschen stiller geworden um den Taunus-Cup, die Resonanz war nicht mehr so groß wie in den früheren Jahren. Nun, da das Jubiläum anlässlich des 50. Taunus-Cups mit Riesenschritten näherrückt, hat das Traditionsturnier wieder Fahrt aufgenommen. Das 47. Turnier hat nun im neuen Konzept alle Altersgruppen von den Mini-Minis bis zur A-Jugend vereint. Das Sportgelände an der Bleibiskopfstraße mit den beiden Hallen der Erich-Kästner-Schule bietet dafür ein gutes Terrain und die besten Voraussetzungen. Die jüngsten Handballer spielen zwei Tage in einer großen Sandkiste. Nicht weil sie noch so klein sind, sondern weil Beachhandball einfach Riesenspaß macht und „mega-in“ ist. Auch bei der TSGO, ihre „Orscheler Beachmopeten“ haben es unlängst bis in die Finalrunde der Deutschen Meisterschaft geschafft. Die mittleren Jahrgänge toben sich beim Taunus-Cup auf dem Rasen aus, die „Großen“ spielen in Einladungsturnieren zur Vorbereitung auf die bald startende Hallensaison ihre Sieger unter dem Hallendach aus.

Gut sind sie dabei in diesem Jahr, vor allem die männlichen jungen Handballer. Die A-Jugend mit Coach Dirk Lodders hat sich als Vize-Hessenmeister erneut für die Oberliga Hessen qualifiziert. Dass sie gut drauf sind, haben sie in allen Testspielen gezeigt, zuletzt als Turniersieger beim Zürich-Cup in Wettenberg und beim Turnier des TV Idstein sowie am Wochenende als Gewinner des Heimturniers mit zwei deutlichen Siegen gegen die Oberliga-Konkurrenz aus Mainz-Bretzenheim und die TG Friedberg. Einen Heimsieg landete auch die B-Jugend (Landesliga), die Oberliga-C-Jugend von Trainer Tobias Jockel behauptete sich im stark besetzten Turnier gegen drei Oberligisten und wurde schließlich Zweiter hinter dem Nachwuchs des Bundesligisten HSG Dutenhofen-Wetzlar, gegen den ein 15:15 gelang. Bei den Mädchen waren nur die B- und C-Jugend in der Halle am Start. Als Sieger wurden am Ende die HSG Bieber (WJB) und die SG Bruchköbel (WJC) gefeiert, für die TSGO-Teams langte es nicht für einen Spitzenplatz.

Der Nachwuchs kommt

Ein neuer starker Jahrgang kündigt sich indes mit der weiblichen D-Jugend an, die von der ehemaligen TSGO-Akteurin Nicole Krmek trainiert wird. Einige Spielerinnen haben es bereits in Auswahlmannschaften gebracht, den Taunus-Cup gewannen sie durch den Sieg im Endspiel gegen die HSG Hungen/Lich. Bei der weiblichen E-Jugend gewann die TSG Münster, bei der dünn besetzten männlichen E-Jugend die TSG Oberursel. Handball lebt, Handball boomt, bei den Minis stellte die TSGO sieben der angemeldeten 20 Teams. In der Mini-Abteilung sind Woche für Woche knapp 60 Jungen und Mädchen am Start. Um Nachwuchs muss man bei der TSGO derzeit nicht bangen.

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