Ortsbeirat Nord wundert sich über verkauften Rettungsweg

Mitglieder des Ortsbeirats Nord suchen das Gespräch mit Bürgern wie hier mit Anwohnern des Kupferhammerwegs. Foto: gt

Oberursel (gt). Der Ortsbeirat Nord hatte zu einem Rundgang im Kupferhammerweg und Hans-Rother-Steg geladen. Zehn interessierte Bürger machten sich zusammen mit sechs Mitgliedern des Ortsbeirats auf den Weg. Auch Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler nahm am Rundgang unter der Führung von Ortsvorsteher Heinz-Jürgen Quooß teil.

Schon bevor es losging, hatte eine Bürgerin eine Frage zur Energieversorgung, denn ihres und etliche weitere Häuser in dem Gebiet besitzen noch eine Gasheizung. Dies ist nicht nur wegen des Gaspreises und der Versorgung aus Russland ein aktuelles Thema. Für Gasheizungen besteht nach 30 Jahren in der Regel eine Austauschpflicht und neue reine Gasheizungen sollen ab 2025 nicht mehr eingebaut werden dürfen. Quooß empfahl die Energieberatung der Verbraucherzentrale im Rathaus, während Andreas Weyh ein Gespräch mit der lokalen Oberurseler Klimainitative (LOK) für sinnvoll hält. Köhler schlug vor, mit den Stadtwerken Kontakt aufzunehmen.

Der Kupferhammerweg ist nicht breit genug für zwei Fahrzeuge, wenn Autos auf einer Seite parken. Das Ergebnis ist, dass Fahrzeuge über den Gehweg fahren. Hier wurden versetzte Parkplätze vorgeschlagen. Es wurde angemerkt, dass in diesem Bereich kaum eine Chance bestehe, dass Ladepunkte für E-Autos installiert werden.

Wo der Werkgraben aus dem Wald kommt, um die Straße zu unterqueren, wurde eine Dogstation mit Beutelspender vorgeschlagen. Am Spielplatz neben dem Urselbach fiel auf, wie feucht der Boden ist. Der untere Teil vom Spielplatz war sehr schlammig, an einem Ende des Spielplatzes fehlen Elemente im Zaun, dahinter fanden in der Vergangenheit wohl Baumfällarbeiten statt.

Bewohner des Hauses am oberen Ende des Kupferhammerwegs berichteten, dass dort ein Rettungsweg beim Bau ihrer Häuser im Jahr 1989 geplant war. Dieser sei als Fußweg von der Straße „An der Waldlust“ bis zum Spielplatz gedacht gewesen, breit und fest genug für die Feuerwehr mit ihrer Drehleiter. Nicht nur, dass der Weg nie gebaut worden sei, so die Bewohner, ein Teil des vorgesehenen Rettungswegs sei inzwischen verkauft worden. So könne der Rettungsweg nun überhaupt nicht mehr angelegt werden. Welche Konsequenten die Eigentümer daraus gezogen haben, ist an den Gebäuden zu erkennen: Auf dem Dach sind Gerüstelemente angebaut, damit im Brandfall die Bewohner aus einem Dachfenster steigen und zu einer Stelle am Dach gelangen können, die von den Leitern der Feuerwehr erreichbar ist. Der Ortsbeirat sagte zu, die Angelegenheit, vor allem den Grundstücksverkauf, zu prüfen.

Am Übergang zum Hans-Rother-Steg fragten die Anwohner, warum im Winter die Pfosten, die sonst einen Durchgangsverkehr verhindern, entfernt werden. Dies führe dazu, dass Eltern von Kindern an der Frankfurt International School den Kupferhammerweg als Schleichweg nutzen. Ob es mit dem Winterdienst zu tun hat? Die Straße gehöre nicht zur Streustufe 1 der Stadt. Auch hier sagte der Ortsbeirat zu, der Sache nachzugehen.

Am Werkgraben wurde bemängelt, dass einige Stufen, die offensichtlich aus ehemaligen Eisenbahnschwellen hergestellt wurden, sehr rutschig werden, sobald sie nass werden. Außerdem war mindestens eine davon nicht gut befestigt und wackelte. Die neuen Schwellen sind aus Beton. Das Geländer könnte wesentlich länger sein und für mehr Sicherheit sorgen, erkannte Quooß.



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