Politik und Feuerwehr im Gespräch

Oberursel (ow). Zur Feuerwehrkonferenz haben sich Bürgermeisterin Antje Runge, Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christof Fink, Stadtkämmerer Jens Uhlig sowie Mitglieder der Fraktionen im Feuerwehrhaus Oberursel-Mitte mit dem Wehrführerausschuss der Oberurseler Feuerwehr getroffen. „Die Feuerwehrkonferenz bietet die Möglichkeit, sich intensiv über die Belange der Feuerwehr auszutauschen und Verständnis für die verschiedenen Notwendigkeiten und Abhängigkeiten zu vermitteln“, erläutert Valentin Reuter, der als Stadtbrandinspektor eingeladen hatte. Auch der stellvertretende Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs, der Sprecher der ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr und alle Wehrführungen der Stadtteilwehren sowie die Stadtjugendfeuerwehrleitung waren anwesend.

„Oberursel hat eine leistungsstarke Feuerwehr und die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie wichtig ein funktionierender Sicherheitsapparat auch in Hinblick auf Katastrophenschutz, drohende Blackoutszenarien oder Unwetterlagen ist. Ich habe eine städtische Arbeitsgruppe gebildet, die präventiv Maßnahmen zur Stärkung der kritischen Infrastruktur entwickelt. Es ist wichtig, die Entscheidungsträger aus der Politik zu informieren“, sagte Runge.

Die Tagesordnung bot die Möglichkeit, nochmals Fragen zum aktuellen Stand des Neubauprojekts Gefahrenabwehrzentrum (GAZ) zu stellen. Der gesamtverantwortliche Stadtkämmerer ging gemeinsam mit Uli Both, dem Wehrführer der Wehr Mitte, auf alle Punkte ein. „Wir rechnen damit, dass die Ausschreibungen zum Ende des Jahrs abgeschlossen sind, sodass spätestens Anfang 2024 mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden kann“, teilte Uhlig mit.

Moritz Thieme-Knaus, der stellvertretende Wehrführer von Obersteden, erläuterte die Konzepte zur Vorbereitung der Feuerwehr auf Stromausfälle (Blackouts) sowie zur Einrichtung sogenannter Katastrophenschutz-Leuchttürme als Anlaufstelle der Bevölkerung für Hilfeersuchen im Krisenfall. Mit den Stromerzeugern an jedem Feuerwehrhaus seien die Wehren gut auf eine solche Lage vorbereitet.

Ruhs präsentierte den Umsetzungsstand des Bedarfs- und Entwicklungsplanes der Feuerwehren. Die baulichen Maßnahmen in Stierstadt und Weißkirchen seien bereits auf den Weg gebracht wurden. Mittelfristig müsse auch der Standort Bommersheim betrachtet werden, bei dem seit geraumer Zeit Einsatzfahrzeuge im Außenbereich abgestellt werden müssten. Angesichts gestiegener Preise, Lieferzeitenverlängerungen und der veränderten Gefahrenlage seien Beschaffungen optimiert oder in Folgejahre verschoben worden. Fink unterstrich mit Hinweis auf die Waldbrände im vergangenen Jahr, „dass unsere Feuerwehr mit angepasster Ausrüstung ausgestattet werden muss. Durch die beschlossenen Einsparungen und Mittelumverteilungen können wir nicht nur wirtschaftlich agieren, sondern auch die Fahrzeugausstattung den geänderten Anforderungen anpassen.“

Reuter, dem als hauptamtlichen Leiter der Feuerwehr auch die Stabstelle Brand- und Zivilschutz unterstellt ist, zeigte auf, wie man mit hauptamtlichem Personal die freiwillige Feuerwehr entlasten möchte und auf das Problem der Tageseinsatzstärke reagieren will. Dieser Prozess müsse über die kommenden Jahre kontinuierlich umgesetzt werden. Reuter freut sich, in diesem Jahr erstmals einen Platz für ein freiwilliges soziales Jahr bei der Feuerwehr anbieten zu können.

In einer Diskussion um die Förderung des Ehrenamtes unter Moderation des Sprechers der ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr, Frank Baresch gab es Denkanstöße zur Unterstützung und Anerkennung für die 263 ehrenamtlichen Einsatzkräfte. „Es geht darum, den Einsatzkräften für ihr freiwilliges Engagement etwas zurückzugeben“, betonte Baresch.



X