Schöner durch Kunst aus der Dose

Jan-Malte Strijek hat Spaß am Gestalten der fünf Gasanlagen. Foto: Sylvie Tricot

Oberursel (ow). Um das Stadtbild nachhaltig zu verschönern und Schmierereien auf ihren Gasdruckregelanlagen im Stadtgebiet vorzubeugen, haben die Stadtwerke einen lokalen Graffiti-Künstler mit „Kunst aus der Dose“ beauftragt.

Nach einigen regnerischen Wochen und dadurch erschwerten Bedingungen hat Jan-Malte Strijek, ein Graffiti-Urgestein im Rhein-Main-Gebiet, die comic-artigen Figuren und Graffiti-Schriftzüge auf den fünf Anlagen bereits Mitte November fertiggestellt. Das dieser besonderen Kunst zugrunde liegende Konzept hatte er vorab gemeinsam mit den Stadtwerken erarbeitet. Ziel war es, auf die Unternehmenssparten Strom, Wasser, Wärme, Taunabad und Stadtbus aufmerksam zu machen und einen Beitrag zur Verschönerung des Stadtbilds zu leisten.

„Jan-Malte Strijek hat gemeinsam mit mir das sehr stimmige Konzept erarbeitet und sich dabei einen gewissen künstlerischen Freiraum vorbehalten. Herausgekommen sind auffällige Motive, die in der Stadt sicherlich für Aufmerksamkeit sorgen werden“, so Andrea Königslehner, Leiterin Marketing & Kommunikation bei den Stadtwerken, die mit dem Ergebnis sehr zufrieden ist. „Das bisherige Interesse der Passanten an dem Projekt ist groß“, meint Jan-Malte Strijek. „Vor allem bei der Anlage gegenüber der Grundschule Am Eichwäldchen. Während meiner Arbeit blieben immer wieder Leute stehen, sprachen mich an und stellten Fragen. Manche kamen sogar mehrfach vorbei, um sich von dem Verlauf der Arbeiten ein Bild zu machen“, so Strijek.

Jan-Malte Strijek startete seine künstlerische Laufbahn Anfang der 90er-Jahre auf seinem Schulhof: „Wir hatten einen super Hausmeister, der nichts dagegen hatte, dass ich mich auf dem Schulhof mit ersten Bildern ausprobiert habe“, erinnert er sich. Heute hat er sich als Künstler etabliert. Er gestaltet viele großformatige Auftragsarbeiten auf Häuserfassaden, an Brücken, Unterführungen und Bahnhöfen. Daneben bringt er seine Motive auf Leinwand. Dabei verwendet er Acryllacke, -tinten und -farben, zum Auftragen nutzt er Pinsel, Airbrush und Sprühdose. Zusätzlich leitet er Workshops, meist für Jugendliche zwischen acht und 17 Jahren. Darauf angesprochen, welcher Aspekt seiner Arbeit ihm am meisten Spaß mache, antwortet er: „Für mich ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen oft die spannendste Herausforderung. Hier muss ich als Künstler aus meinem eigenen Universum heraustreten und andere Einflüsse mit aufnehmen.“



X