Sechs Wochen: U-Bahn-Strecke wegen Gleisbauarbeiten gesperrt

Oberursel (bh). Die Meldung war erst wenige Minuten öffentlich, da entlud sich in den sozialen Medien bereits der Ärger und Frust. „Ich bin fassungslos“, schrieb eine Frau im Oberurseler Forum auf Facebook: „Wer morgens und mittags mit der Bahn fährt, weiß, wie voll sie durch Schüler ist... wem soll das zugemutet werden?“ Ein anderer Nutzer bezeichnete es als „einen absoluten Skandal“. Außerdem sei es eine „große Belastung für Pendler“.

Insgesamt sechs Wochen wird in Oberursel keine U-Bahn fahren. Von Montag, 5. Februar (4 Uhr), bis Freitag, 15. März (24 Uhr), wird die Linie U3 wegen Gleisbauarbeiten zwischen Niederursel und Bommersheim komplett eingestellt. „Zwischen Oberursel Hohemark, Oberursel Bahnhof, wo die S-Bahnen der Linie S5 halten, und Uni Campus Riedberg ist ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen im Einsatz. Von Frankfurt kommend ist der Umstieg in die SEV-Busse an der Station ‚Uni Campus Riedberg‘ möglich“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von der lokalen Nahverkehrsgesellschaft TraffiQ und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF).

Reparaturen und Indstandhaltung der Infrastruktur gehören selbstverständlich dazu, so weit so klar. Doch eine Frage blieb zunächst offen. Warum wird kein Bahn-Pendelvekehr – wie auch bei früheren Sanierungsmaßnahmen – zwischen Hohemark und Bahnhof mit Abstellmöglichkeit im Depot in Bommersheim eingerichtet?

„Das resultiert aus der zeitlichen Länge der Baumaßnahme und den technischen Kontrollfristen für die U-Bahnzüge, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Während der rund sechswöchigen Sperrung stehen zahlreiche sogenannte Fristen an. Diese können in der Abstellanlage in Bommersheim nicht durchgeführt werden. Die Züge müssen dafür entweder in die Betriebswerkstatt (Heddernheim) oder sogar in die Stadtbahnzentralwerkstatt (Praunheim). In Bommersheim abgestellte Züge wären durch die Baumaßnahme quasi gefangen, und die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen könnten nicht durchgeführt werden“, hieß es auf Nachfrage von der VGF.

Die Stadtwerke Oberursel, die gemeinsam mit Transdev RheinMain den lokalen Busverkehr organisieren, verzichten auf eine Anpassung der Stadtbusse. Von dort heißt es: Die VFG sorge für einen Schienenersatzverkehr. Die Stadtwerke seien hier nicht zuständig. Das ist auch korrekt, dennoch hätten sich sicherlich einige Pendler auf eine abendliche Verlängerung oder Taktanpassung der Busse gefreut – ganz im Sinne des Servicegedankens.

In Frankfurt selbst soll derweil dem Ausfall der U3 durch eine Taktverdichtung morgens und abends sowie längeren Zügen auf der Linie U8 entgegengewirkt werden. Auch auf den Linien U1, U2 und U9 werde die Kapazität durch zusätzliche Wagen erhöht, heißt es.

!Über die RMV-App und im Internet unter www.rmv-frankfurt.de können sich Fahrgäste über die Fahrpläne und ihre besten Verbindungen informieren. Auch die Mitarbeiter am RMV-Servicetelefon (069-24248024) sind rund um die Uhr erreichbar und beraten gerne.



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