Spaß und bunte Farben im Kunstatelier

Bilder von phantastischen Tierwesen baumeln an einer roten Wäscheleine, die quer durch die Werkstatt gespannt ist. Der Duft von Farbe und frischem Kaffee durchzieht den hellen Raum. Es herrscht ein reges Treiben. Flinke Kinderhände arbeiten geschickt mit Schnitzmessern. Auf dem Boden Linoleum-Späne. Es wird viel gelacht. Plötzlich fließt ein Tropfen Blut. Sofort rollt ein Schokoladenosterei über die Arbeitsplatte, und der kleine Schnitt am Finger ist bereits vergessen. Willkommen im Kunstatelier von Norbert Cloß. Norbert, wie er von den Kindern genannt wird, hat sichtlich Freude an seiner Arbeit. Mit Witz, Ausdauer und jahrzehntelanger Erfahrung motiviert der Kunstpädagoge die sieben Mädchen und Jungen, die sich zum Osterferien-Kurs des Kultur- und Sportfördervereins Oberursel (KSfO) angemeldet haben. Linoldruck steht auf dem Programm. Für den elfjährigen Silas ist es bereits der vierte Kurs. Die zehnjährige Charlotte feierte ihren Kindergeburtstag im Atelier von Cloß. „Norbert ist total witzig“, sagt Silas, „er mag Fleischkäsebrötchen, genau wie ich“. Diese besorgt Silas dann prompt beim Metzger gegenüber, denn Handarbeit macht hungrig. Viele Stunden arbeiten die jungen Hobbykünstler an ihren Druckplatten. „Die Motive dürfen frei gewählt werden“, sagt Cloß, „dann wird gemalt und ganz viel geschnitzt“. Gelegentlich greift der Künstler selbst zum Schnitzmesser. „Norbert ist total nett. Wenn mir die Hände wehtun, dann schnitzt er für mich weiter“, sagt die neunjährige Antonia. Nach vielen Vordrucken, hängen am Freitag endlich die fertigen Farbdrucke zum Trocknen an der Wä-scheleine. Auf den Blättern tummeln sich phantastische Tierwesen, darunter ein Hasen-Vampir, ein Schlangen-Flügler und ein Voldi. „Wie der Voldi aus Pokémon“, erklärt die zehnjährige Stella. Die Kinder wollen wiederkommen. Eine Gelegenheit dazu gibt es in den Herbstferien, wenn der KSfO wieder einen Linoldruck-Kurs im Atelier Cloß organisiert. Foto: Harald Strub/Nina Adam



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