Oberursel (js). Respekt, das war eine reife Leistung, mit der das junge Team der TSG Oberursel da im Spitzenspiel der Handball-Oberliga Hessen vor eigenem begeistertem Publikum aufwartete. Mit einer nahezu perfekten Leistung mit Blick auf genau dieses Spiel. Mit einem Start-Ziel-Sieg, souverän herausgespielt mit einem Selbstbewusstsein, das Trainerin Charlotte Frölich ihren Mädels mit auf den Weg gegeben hatte. Da spielten auch eine Löwin, ein Herz und eine Mauer eine Rolle in der letzten mentalen Vorbereitung auf dieses richtungweisende Spiel. Am Ende stand ein 36:32-Sieg auf der Anzeigetafel. Es war das beste Saisonspiel bisher, der „Orschel Express“ hatte fast alles über weite Strecken im Griff. Und ist jetzt Tabellenzweiter.
Die TSGO-Trainerin ist ja immer ein schöner Spiegel für das, was da auf dem Parkett passiert. Stets mitkämpfend, motivierend, animierend und immer mit klaren Ansagen von der ersten Minute an. Auch gegen Kastel, nur diesmal war eine 1:1-Umsetzung zu spüren, nur selten verläuft ein Handballspiel simultan mit den Vorgaben von der Trainerbank. Charlotte Frölich war mit dem Auftritt der jungen Frauen einverstanden und zufrieden, das war deutlich zu spüren. Und das konnte sie auch. Jede für alle und alle für das Team, das zog sich mit einer stringenten Linie durch die ganze Partie. Kleine Nachlässigkeiten wurden sofort ausgebügelt, der nie aufgebende Gegner mit der herausragenden neunfachen Torwerferin Ezgi Yoslun als Führungskraft nicht näher herangelassen als durch sofortige Konsequenz verkraftbar wie etwa beim 27:24 knapp zehn Minuten vor Schluss. Herausragende Torschützin auf TSGO-Seite an diesem Abend dank exzellenter Vorarbeit des gesamten Ensembles Kreisläuferin Charlotte Ried, die acht Tore erzielte, verlässlich die Stützen im Rückraum, Paula Weißenborn und Berit Mies (je 6), stark erneut die 17-jährige Anne-Kalliste Baxmeyer und Sasha Müller (je 5).
Am Sonntag folgt für die TSGO ein weiteres Heimspiel, um 17.30 Uhr gegen Nordenstadt aus dem Mittelfeld, das zuletzt mit einem Sieg gegen die HSG Lumdatal aus dem hautnah verbunden Spitzen-Sextett aufhorchen ließ. Vier weitere Teams aus dieser Gruppe werden sich am Wochenende gegenseitig Punkte abnehmen, Eibelshausen/Ewersbach hat am Wochenende überraschend in Seulberg gepatzt und jetzt wie Oberursel vier Minuspunkte. Spitzenreiter Dutenhofen, einziges Team mit nur zwei Minuspunkten, wird in Kastel gefordert. Am 30. November und 14. Dezember geht es für Frölichs „Mädels“ um das Erarbeiten von Weihnachtsgeschenken. Erst in Eibelshausen und dann im letzten Vorrundenspiel in Dutenhofen vielleicht sogar um den Platz an der Sonne.