TSGO erarbeitet 34:28-Sieg gegen „Zweigstelle“ Neuenhain

Krisenbesprechung mit Coach, Betreuer und Mannschaftsarzt in kritischer Phase. Danach gelingt der TSGO der Umschwung in Neuenhain. Foto: js

Oberursel (js). Die Handballer der TSG Oberursel haben den ersten Platz in der Bezirksoberliga mit nur zwei Minuspunkten nach einem hart erarbeiteten Erfolg bei der HSG Neuenhain/Altenhain zementiert. Unter den Verfolgern hat die TG Rüsselsheim, einziger Bezwinger der TSGO in der Vorrunde, durch eine Niederlage in Schierstein (30:34) an Boden verloren und liegt jetzt bereit sechs Punkte zurück. Das Endergebnis in der Neuenhainer Kahlbachhalle (34:28) spiegelt lediglich die Oberurseler Überlegenheit in der zweiten Hälfte nach knapper Pausenführung. Bis tief hinein in die erste Hälfte wirkte das Team von Trainer Florian See zerfahren und ungeschickt, nicht in der Lage, mit neuen Anforderungen umzugehen. Und trotzdem wird man die Erkenntnisse des am Ende souveränen Sieges positiv festhalten können, ein weiterer Schritt auf der Lernskala.

Es wird der Mannschaft noch häufig blühen in den kommenden Wochen, dass die Gegner versuchen werden, den Tabellenführer mit taktischen Mitteln aus dem Konzept zu bringen. Gästetrainer Carsten Saam, einer von einem halben Dutzend Akteuren auf dem Platz und auf der Trainerbank, die früher einmal das Trikot der TSGO getragen haben, startete mit der ungewohnten Variante, gleich zwei Spieler durch direkte Manndeckung aus dem Spiel herauszunehmen. Es war nicht überraschend, dass dies Bennet Wienand und Timo Günther traf, den Spielgestalter und den Top-Shooter im Rückraum. Überraschend war, wie lange das Team gebraucht hat, diese ungewöhnliche Spielsituation anzunehmen und mit eigenen Qualitäten zu kontern. In der Deckung wiederum ließ man den Haupttorschützen Christoph Hanke (13 Tore) in Serie gewähren und zu einfachen Toren nach jeweils dem gleichen Muster kommen. Der junge Tamino Tascher, auch ein Ex-Oberurseler, profitierte von Ball-eroberungen nach technischen Fehlern und später taktischen Mängeln im Spiel ohne Torwart bei Zeitstrafen, er erzielte sieben Treffer. Über 7:3 nach acht Minuten erspielten sich die Gastgeber eine komfortable 12:6-Führung, ehe Oberursel den Schalter langsam umlegen konnte und vier Tore in Folge erzielte. Beim 15:14 durch Rückkehrer David Weiß kurz vor dem Pausenpfiff war die erste Führung erzielt.

In der zweiten Hälfte zeigte die TSGO, was sie zu einem der Favoriten auf den Titel gemacht hat. Acht Zeitstrafen und zwei Rote Karten gegen Robert Oliver Avemann und Timo Günther ohne Protest hinzunehmen und nicht nur das Spiel des unbequemen Gegners, auch die Performance der bei einigen Entscheidungen überfordert wirkenden Schiedsrichter anzunehmen. Eben ihr Ding zu machen, ihre Stärken mit Selbstbewusstsein ins Spiel zu bringen, die Partie souverän zu Ende zu bringen. Dass sie das können, davon hat sie der Trainer in der Pause und in den Auszeiten überzeugt, die Spieler sich selbst danach auf dem Spielfeld. Besonders auffällig im konsequenten Abschluss in dieser Phase zeigten sich die Außenspieler Yanik Scheich, David Weiß und Martin Walz sowie Rückraumspieler Luca Gogolin mit fast makellosen Wurfbilanzen. Den verdienten Sieg in Altenhain tüteten Witzel, Michelson (Tor), Mertzlin (3), Weiß (5), Macho (2), Gogolin (4), Walz (5/1), Wienand (7/4), Günther (1), Scheich (6), Hentschel (1), Rummel, Müller und Oliver Avemann ein.



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