TSGO: Ein Wochenende der schmerzhaften Niederlagen

Oberursel (js). Schmerzhaft in doppeltem Sinn diese 22:24-Niederlage der TSG Oberursel im Top-Spiel der Handball-Bezirksoberliga am Samstagabend gegen die TG Rüsselsheim. Zwei Punkte verloren und Spielmacher Bennet Wienand schon nach nur 20 Spielminuten ebenfalls verloren. Nach einem heftigen Ellbogenschlag ins Gesicht war die Partie für den 22-Jährigen zu Ende, der bis dahin vier Tore erzielt hatte. Die erste Diagnose von Mannschaftsarzt Gerhard Ferdinand noch in der Halle bestätigte sich im Krankenhaus, Nasenbeinbruch. Die TSGO lag zu diesem Zeitpunkt mit 8:6 in Führung, wenig später nach vier Toren in Folge mit 8:10 zurück, zu Beginn der zweiten Hälfte gar 10:14. Erholt hat sich das Team nur langsam von diesem doppelten Rückschlag, eine wirkliche Linie gefunden nie im weiteren Spielverlauf.

Nach dem Vier-Tore-Rückstand avancierte Luca Gogolin in seinem besten Saisonspiel mit fünf blitzsauberen Toren binnen zehn Minuten zum „Man oft the Match“ für eine Viertelstunde, vergab dann aber einen Siebenmeter. Der umjubelte Ausgleich zum 22:22 durch Robert Oliver Avemann drei Minuten vor Schluss reichte aber nicht. Zu viele technische Fehler und Ballverluste verhinderten die Rettung in letzter Minute.

Die Tabellenführung hat die TSGO mit einem Punkt Vorsprung auf Verfolger Rüsselsheim nicht eingebüßt, wohl aber einen komfortableren Vorsprung verspielt. Vor allem auch auf den wohl ernsthaftesten Gegner im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga, die TSG Münster, derzeit mit vier Minuspunkten belastet. Das Gipfeltreffen findet am 10. Dezember um 19.30 Uhr in der Hochtaunushalle statt. Tore für die TSGO: Günther (6), Gogolin (5), Wienand (4/1), Rummel (2), Müller (2), Oliver Avemann (2) und Baxmeyer (1).

Doppelt schmerzhaft auch die 20:21-Niederlage der TSGO-Damen in Großenlüder. Der 21. Treffer, erzielt sieben Sekunden vor dem Abpfiff, war die einzige Führung der Heimmannschaft in der gesamten Partie, über weite Strecken war Oberursel dominant, bis zum 19:14 in der 49. Minute. Als wäre plötzlich der Stecker gezogen, gelang dem jungen Team ohne Kraft und Konzentration kein Treffer mehr. Klara Schauer, die zuletzt so stark auftrumpfte, stand schon nach 20 Minuten nicht mehr zur Verfügung, sie schied verletzt mit Verdacht auf Jochbeinbruch aus. Zwischen der 40. und 47. Minute verlor die TSGO Paula Weißenborn und Sasha Marie Müller durch Rote Karten nach Foulspiel, Torgarantin Jana Sellner war nur begrenzt einsetzbar. Das Spiel der Frauen sollte eine wegweisende Partie heraus aus dem Abstiegssumpf in der Oberliga Hessen werden, der Rückschlag schmerzt umso mehr. Nicht zuletzt durch die fünf Tore der früheren Oberurselerin Michelle Okrusch für die Gastgeberinnen wurde der mögliche TSGO-Sieg nach komfortabler Führung in letzter Sekunde verspielt. Die Partie bei Schlusslicht TGB Darmstadt am Wochenende nun schon ein erstes Endspiel gegen den Abstieg, der wohl drei Mannschaften treffen wird. Torschützinnen in Großenlüder waren Stella Günther (7), Berit Mies (3), Viktoria Oliver Avemann (3), Sasha Marie Müller (3), Anouk Hipp, Jana Sellner, Klara Schauer, Katharina Stein (je 1).



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