Oberursel (ow). 2020 ist vieles anders. Das Coronavirus hält die Welt in Atem und hatte auch deutliche Auswirkungen auf den Abiturjahrgang des Gymnasiums Oberursel (GO). Er ließ sich aber nicht unterkriegen, sondern hat die Prüfungen erfolgreich absolviert und wollte auch auf einen würdigen Abschluss nicht verzichten. Die traditionelle Verabschiedung in der Aula und der Abi-Ball in der Stadthalle waren nicht möglich. So mussten neue Ideen her: eine Art Autokino auf der KHD-Wiese. Dort überreichte Schulleiter Volker Räuber zusammen mit Oberstufenleiter Timo Vogt 130 Schülern ihre Abiturzeugnisse im Beisein ihrer Familien und Freunde.
Seit Wochen war Moritz Thiele mit seinem Team Jonas Blumenroth, Jacob Burkardt, Amélie Goltz, Jannik Matthiesen und Stella Terner sowie zahlreichen Helfern mit den Vorbereitungen beschäftigt. Dabei mussten behördliche Genehmigungen eingeholt, die Wiese von Rolls-Royce gebucht und Verträge mit Firmen für Bühnenbau sowie Kamera- und Audiotechnik geschlossen werden. Eine große Unterstützung erhielt der Jahrgang durch das Förderforum des GO, das für diesen Abend als Veranstalter fungierte. Auch der Folgejahrgang, Schüler der Stufe Q2, wurden zur Unterstützung eingebunden.
Das vorbereitete Areal war bei der Veranstaltung am Freitagabend mehr als beeindruckend. In der Mitte war eine große Freilichtbühne aufgebaut, die rechts und links von zwei großen Leinwänden flankiert wurde. Die Abiturienten kamen mit ihren Familien in Autos, die in mehreren Reihen im Halbkreis um das Geschehen parkten. So konnten die vorgeschriebenen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Für die Lehrer gab es im Freien Stühle und Sitzgruppen in der ersten Reihe. Professionelle Kameraleute filmten die Szene aus unterschiedlichen Perspektiven und übertrugen die Bilder live auf die Videowände. Der Ton wurde mittels Lautsprecher für die auf Stühlen sitzenden Zuhörer übermittelt und über die Funkfrequenz 88,9 MHZ in die Fahrzeuge gesendet.
„…verschiedene Wege gehen“
Die beiden Moderatoren Tom Lukas und Adrian Radosta aus der Jahrgangsstufe eröffneten die Verabschiedungsveranstaltung und führten durch den unterhaltsamen Abend. Schon für den ersten Programmpunkt holten sie ihren Schulleiter Volker Räuber auf die Bühne. Er hatte seiner Ansprache den Titel „Einige Gedanken, bevor wir verschiedene Wege gehen“ gegeben. Dieser bewusst gewählte Titel hatte eine Doppeldeutigkeit, die erst am Ende seiner Rede aufgelöst wurde. Es gab großen Beifall, dieses Mal besonders durch Hupen und Blinken der Autos.
Für die feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse gab zunächst ein ausführlicher Maßnahmenkatalog die Rahmenbedingungen vor, die von allen Beteiligten eingehalten werden mussten. So durfte Volker Räuber keine Hände schütteln und die Urkunden direkt übergeben, sondern musste sie jeweils mit Handschuhen auf einem Tisch platzieren. Von dort holten sich die Abiturienten ihre Zeugnismappe ab, nachdem sie von Oberstufenleiter Timo Vogt namentlich einzeln aufgerufen worden waren. Trotz aller Umstände war die Zeugnisübergabe ein stilvoller und feierlicher Augenblick für die Abiturienten selbst, aber auch für alle Anwesenden.
Auch die Schüler bedankten sich bei ihren Lehrern. So wurden Schulleiter Volker Räuber, seine Stellvertreterin Christiane Schichtel, Oberstufenleiter Timo Vogt, seine Assistentin Dr. Fabiola Dengler und die ehemalige Oberstufenleiterin Gisela Tenter mit kleinen Präsenten und Blumen sowie Dankesworten von Jonas Blumenroth und Lennard Freund stellvertretend für den gesamten Jahrgang gewürdigt.
Lennard Freund dankte im Namen der Leistungskurse den Tutoren. Auch besondere Auszeichnungen durften nicht fehlen: So wurde Angelika Beitlich als „beliebteste Lehrerin“ und „Lehrer-Mama“ ausgezeichnet. Florian Friesenhahn bekam eine Urkunde als „bestaussehendster Lehrer“, Daniel Schuster erhielt eine Auszeichnung als „beliebtester Lehrer“ und Marc Ziethen als „Lehrer-Papa“.
Antje Stolle, Mitglied des Vorstands des Schulelternbeirats und selbst Mutter einer Abiturientin, beschrieb in der Elternrede die „universelle Kraft der Liebe“, wie sie Albert Einstein in einem Brief an seine Tochter Lisa definierte. Aus dem Abiturjahrgang beleuchteten Seret Kefela, Katharina von Recum und Paula Grünewald die Abiturzeit während Corona, den Ausblick in die Zukunft und das Abi Motto „The great GAtsBI“ auf humorige und auch nachdenkliche Art.
Männerballett und Videos
Zum bunten Programm gehörten auch musikalische Einlagen der Schülerband, bestehend aus Julius Bode, Hugo Kirchhoff, Philipp Topp und Stella Terner, die von Yannick Dreifert und Ian Hrubik (beide Abitur 2019) unterstützt wurden. Einen besonderen Höhepunkt bildete wie jedes Jahr das „Männerballett“, das unter der Leitung von Helen Arens, Lara Gärtner, Sophie Haußmann und Adrian Radosta lustige Choreografien einstudiert hatte. Nach dem Vorführen des Jahrgangsvideos über die Großleinwände endete die „mit Abstand beste Abiturientenverabschiedung 2020“. Dieser Meinung waren nicht nur die Abiturienten selbst, sondern auch die Lehrer, Eltern, Freunde und die Schulleitung.
Ein hervorragender Jahrgang
Der Abiturjahrgang hat einen hervorragenden Notendurchschnitt von 2,14 erreicht. Insgesamt gab es siebenmal die Traumnote 1,0 für Jona Buhrke, Jonas Glückmann, Paula Grünewald, Leon Herles, Mira Kunzmann, Lily Skarba und den Jahrgangsbesten Moritz Thiele. Sie und weitere Geehrte dürfen sich über Stipendien der e-fellows, Mitgliedschaften in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Buchpreise und Empfehlungen für ein Stipendium bei der Deutschen Studienstiftung freuen. Jonas Blumenroth erhielt den Abiturpreis in Mathematik und eine einjährige Mitgliedschaft in der Gesellschaft der deutschen Chemiker. Marlon Urban erhielt die „Pierre de Coubertin-Medaille“ für seine herausragenden Leistungen im Schulsport.
Die Abiturienten: Lily Akpinar, Pauline Albert, Amie Alexander, Helen Arens, Victoria vom Berge, Jonas Blumenroth, Julius Bode, Vanessa Bolnei, Antonio Borst, Adrian Böttger, Jona Buhrke, Tim Burgos Marmol, Jacob Burkardt, Jessica Cavallo, Min-Khie Choi, Jan Clemens, Theo de Sá Rezende, Luana Di Tuccio, Christian Dietze, Jonas Dinger, Thorben Dittl, Salvador Dittrich, Valentina Doell, Emily Dürholt, Lilly Ebner, Sophie Edelmann, Clemens Engelfried, Anna Ernst, Selina Eyrich, Aylin Fischbach, Julia Frauenstein, Lennard Freund, Noemi Fuchs, Lara Gärtner, Jonas Glückmann, Amélie Goltz, Karl Gräßle, Benedikt Großmann, Silvan Grün, Paula Grünewald, Melda Gündem, Altan Günes, Alexander Haas, Vincent Haas, Maylea Hamann, Nicolas Hauck, Sophie Haußmann, Jina-Louise Heidemann, Kara Heinrich, Sophie Hendriks-Vázquez, Leon Herles, Arne Heydtmann, Silas Imhof, Luise Kaßner, Seret Kefela, Friedrich Kievernagel, Kim Namwook, Hugo Kirchhoff, Laura Klaas, Lena Koch, Ronja Köhler, Moritz Korting, Cassian Kramhöller, Elisa Kreft, Alexandra Kuhlmann, Jola Kunzmann, Mira Kunzmann, Sol Lee, Amelie Lemmerich, Isabella von der Linde, Rafael Lodders, Jonas Lohmann, Colin Lomas, Vivien Lüders, Tom Lukas, Sarah Majer, Helena Marschall, Charlotte Martens, Jannik Matthiesen, Anastasia Maul, Patrick Maul, Yannick May, Endrit Mehmetaj, Paul Meyer, Elisabeth Molodestki, Emilia Müller, Nils Neubauer, Sieglinde Ochs, Benedikt Olbrich, Eric Paikert, Malte Patt, Thea Priester, Christine Quadflieg, Jannis Raabe, Adrian Radosta, Fabian Rasch, Katharina von Recum, Moritz Rehberg, Sibylle Ripka, Leonie Ritter, Ronja Rohweder, Ben Rose, Maja Rosinski, Biset Saracoglu, Lilly Schirduan, Adrian Schreiber, Finn Schulz-Eickhorst, Constantin Schütz, Lisa Siegler, Lily Skarba, Leonard Steins, Nona Stockmann, Sonja Stolle, Kasimir Strauch, Klaus Stummvoll, Marius Stumpe, Yejin Suh, Stella Terner, Franziska Thener, Moritz Thiele, Quirin Tibes, Philipp Topp, Erik Torweihe, Marlon Urban, Benjamin Walter, Jakob Walz, Kim Werle, Elisa Windorf, Ann-Kathrin Witte, Simon Witzke, Linus Wocken, Laurenz Wurzel, Hyerin Yun, Aileen Zapounidis und Anna Zehelein.
