Wohnen am Friedhof in guter Innenstadtlage

Das Fachwerk-Gebäude markiert den Eingang zum Friedhof am Geschwister-Scholl-Platz. Dort hat auch der Vereinsring Räume. Der Fuß- und Radweg führt daran vorbei zur Homburger Landstraße. Foto: js

Oberursel (js). Die Stadtplanung hat im Umfeld des Alten Friedhofs Flächen ausgemacht, die sie als sinnvoll für eine Wohnbebauung erachtet. Rund 3700 Quadratmeter Entwicklungsfläche biete das Gebiet, so Stadtplanungschef Arnold Richter, 800 Quadratmeter sind im Besitz der Stadt. Das mögliche Zukunftsquartier zwischen dem Alten Friedhof und der Geschwister-Scholl-Straße solle eine „sinnvolle Innenverdichtung“ darstellen, ein kleines Gebiet, das „sehr vorsichtig“ zu entwickeln sei, so Richter. Insgesamt gehe es um maximal sieben bis acht Wohneinheiten auf den Flächen, die derzeit noch als Gärten genutzt würden.

Dem Grundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung, also Baulücken füllen, bevor neue Baugebiete in Randlagen eröffnet werden, soll auch bei diesem Projekt gefolgt werden. Das Plangebiet liegt nur ein paar Fußminuten von Bahnhof, U-Bahn und Innenstadt entfernt, zu den Discountern im Gebiet um den Zimmersmühlenweg ist es ebenfalls nicht weit. Die zukünftige Wohnbebauung soll sich „im Wesentlichen“ an der vorhandenen Umgehungsbebauung orientieren, so Bürgermeister Hans-Georg Brum. Dabei handelt es sich um zweigeschossige Einzel- und Doppelhäuser. Geschosswohnungsbau sei an dieser Stelle nicht vorgesehen. Dies mache den „Charme“ der ausgeguckten Flächen aus.

Die Erschließung der neuen Häuser sei ausschließlich über den Geschwister-Scholl-Platz vor dem Eingang zum Friedhof vorgesehen. Dafür müsse der bestehende Fuß- und Radweg zwischen dem Platz und der Homburger Landstraße auf etwa 55 Meter Länge als Wohnweg mit etwa sechs Meter Breite ausgebaut werden. Alternativ sei auch eine Ausweisung als Fahrradweg möglich. Eine Öffnung zur Homburger Landstraße für Autofahrer schließt Stadtplaner Richter aus, dies sei nicht beabsichtigt. Der Bauausschuss hat die Idee zur Aufstellung eines Bebauungsplans bereits abgenickt, das Stadtparlament stimmt darüber am 19. September ab.

Noch in diesem Jahr wird voraussichtlich mit dem Bauprojekt „Alter Friedhof“ in der unteren Geschwister-Scholl-Straße begonnen. Dort sollen auf einem Grundstück, das an die alte Friedhofsgärtnerei anschließt, Blöcke mit insgesamt 22 Wohneinheiten entstehen. Laut Bürgermeister Brum handelt es sich um ein gefördertes Projekt, um preiswerten Wohnraum mit Quadratmeterpreisen von etwa 8,50 Euro auf den Markt zu bringen.



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