Zum Abschied eine Schleife und den rechten Platz am Baum

Schnullerfee Anela Basic hängt den Schnuller eines tapferen Mädchens auf. Zur Belohnung gibt es danach ein Geschenk und viele Angebote zur Ablenkung. Foto: nel

Hochtaunus (nel). Es ist schon der zweite Baum dieser Art, den es im Hochtaunuskreis gibt: der Schnullerbaum. In Bad Homburg gibt es ihn bereits seit vergangenem Jahr und nun zieren auch an der Krebsmühle viele abgegebene Schnuller den auserwählten Baum.

Der Schnuller ist bekannt und beliebt als schnelles Beruhigungsmittel im Alltag. Doch viele Eltern setzen sich zu wenig mit der richtigen Anwendung auseinander oder hinterfragen gar nicht, ob ein Schnuller denn überhaupt nötig ist. Als Resultat können Schäden wie Zungenfehlfunktionen, Verschiebungen des Kiefers oder ein sogenannter „offener Biss“ auftreten. Aber auch die Abgewöhnung nach der jahrelangen Anwendung des geliebten Schnullers kann eine harte Zeit für Eltern und Kinder darstellen. Um für Aufklärung zu sorgen und den Abschied zu erleichtern, setzt sich der Arbeitskreis Jugendzahnpflege Hochtaunus (AkJ) dafür ein, immer mehr Schnullerbäume zu verbreiten. Nicole Segschneider, Geschäftsführung des AkJ, beschreibt es als eine Herzensangelegenheit, aufmerksam auf die fatalen Folgen der falschen Schnuller zu machen. Fehler bei der Anwendung, aber auch schon bei der Größe und Passform würde sie gerne weniger beobachten.

„Mit dem Schnullerbaum vereinfacht sich das Abgeben des Schnullers. Es kann sehr schwer sein, Abschied zu nehmen, jedoch steht dieser Schritt irgendwann immer bevor. Wenn Kinder beobachten, dass andere Kinder ihre Schnuller auch abgeben, fühlen sie sich weniger alleine damit.“ In entspanntem Umfeld hatten also mutige Kinder am Sonntag von 15 bis 18 Uhr die Möglichkeit, den Schritt an der Krebsmühle zu wagen. Zuerst führte sie der Weg zur Schnullerfee (Anela Basic), die die Kleinen herzlich begrüßte und für den großen Schritt lobte. In Ruhe konnten Kinder mitsamt Eltern Abschied nehmen, während sie sich eine farbige Schleife und einen Platz in dem Baum aussuchten. Danach hängte die Fee das geliebte Accessoire auf. „Du bist ein starkes, großes Mädchen!“, rief sie einem tapferen Kind zu. Als Belohnung gab es im Anschluss einen bedruckten Button und ein kleines Geschenk. Schnell füllte sich der Baum mit bunten Schnullern in jeglichen Farben und Formen. Zur Ablenkung warteten auf die Kinder: Spiele auf dem Spielplatz der Krebsmühle, sie konnten sie sich schminken lassen, auf der Hüpfburg herumturnen oder ein Luftballontier erhalten. So war der Abschied schnell vergessen.

„Die Krebsmühle als ruhiger, friedlicher Ort eignet sich sehr gut für den Baum. Hier kann alles in Ruhe und ohne lauten Trubel geschehen“, so Segschneider. Selbstverständlich dürfen die Kinder auch später vorbeikommen, um den Schnuller zu besuchen. So passiert es kaum, dass aus dem Abschied ein traumatisches Erlebnis wird.

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