Arbeit der Bergwacht im Taunus wird anspruchsvoller

In unwegsamen Gelände setzt die Berwacht den Helikopter ein. Foto: Nils Thies

Hochtaunus (how). Die Zahl der Einsätze und Unterstützungsleistungen steigt stetig an. Waldbrände, gestürzte Mountainbiker und Wanderer, die Unterstützung des Deutschen Roten Kreuz (DRK) im Sanitätsdienst, beispielsweise bei Spielen der Eintracht im Waldstation, zeigen, wie vielfältig und anspruchsvoll die ehrenamtliche Arbeit der Bergwacht im Taunus ist.

Mehr als 60 Alarmierungen zählte Bereitschaftsleiter Jürgen Windecker, der das Jahr 2024 während der Hauptversammlung der Bergwacht-Bereitschaft „Großer Feldberg“ zusammenfasste.

Hinzu kommen Unterstützungsleistungen beispielsweise bei Sanitätsdiensten, Personensuchen oder größeren Schadenslagen. Es kommt sogar vor, dass bei Fußballspielen der Eintracht Frankfurt im Waldstadion die blau-roten Jacken der Bergwacht zu sehen sind. Hier unterstützen sie bei der Rettung von Personen aus den Steilrängen.

Die Bergwacht wird immer dann gerufen, wenn Einsätze in schwierigem Gelände zu bewältigen sind – im ganzen Taunus. Das sind zum Beispiel gestürzte Mountainbiker rund um den Feldberg, die den größten Teil der Einsätze prägen. Zeitintensive Einsätze, wie Waldbrände und Personensuchen, binden sehr viel Personal, manchmal über Tage.

Trotz der anspruchsvollen Aufgaben sind die Helfer motiviert. Dabei wird die eigene Ausbildung nicht vernachlässigt. Mehr als 3500 Stunden wurden in der Bereitschaft dokumentiert. Die wichtige Jugendarbeit kommt ebenfalls nicht zu kurz. Die Stunden, die freiwillig für die allgemeine Organisation, für die Vorbereitung der Ausbildung und die Nachbereitung der Einsätze aufgebracht werden, sind da noch nicht eingerechnet.

Besonders zu erwähnen sind die Ausbildungstage, bei denen die Bergwacht-Bereitschaft Notfallsanitäter-Azubis aus der Region einen Einblick in die Arbeit in schwierigem Gelände gibt. 2024 wurde mehr als 70 Notfall-Azubis geschult.

Die Anforderungen an die Bergwacht steigen und damit zeitintensive Ausbildungen. Auf der einen Seite müssen die Helfer selbst eine fundierte notfallmedizinische Ausbildung durchlaufen. Schließlich sind sie oft als Erstes vor Ort. Auf der anderen Seite steht die technische Ausbildung an Klettergerät oder Fahrzeugen.

Diese Vielseitigkeit ist auch mit Blick auf zukünftige Großschadenslagen von Vorteil, wie sich beispielsweise vor Jahren bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zeigte, bei der viele Luftretter eingesetzt wurden. Auch im Taunus ist die Rettung per Hubschrauber manchmal nötig. Die Luftretter der Bereitschaft trainieren dafür oft und regelmäßig. Zudem übernimmt die Bereitschaft bei Großschadensereignissen die Koordination eintreffender Rettungshubschrauber.

Das Haupteinsatzgebiet ist und bleibt der Taunus. Für Bereitschaftsdienste wird die Dienststation auf dem Großen Feldberg an Wochenenden und Feiertagen besetzt, die zur Gemeinde Schmitten zählt. Unter der Woche alarmiert die Leitstelle die Bergretter, ähnlich wie die Freiwillige Feuerwehr, per Melder. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit mit den Städten, Gemeinden und den Kreisen. In diesem Sinne dankte Hartmut Müller, der stellvertretende Bürgermeister von Schmitten der Bereitschaft. „Wir sind stolz, dass wir hier eine Bergwacht haben“, sagte er.

Die vielfältigen Aufgaben müssen koordiniert werden. Dazu wurde am Freitag die Bereitschaftsleitung verstärkt. Zur stellvertretenden Bereitschaftsleitung wurden Simone Chlebek und Markus Gießen gewählt, die den bisher tätigen Jens Werner ablösen.



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