„Früher war mehr Lametta“

Kelkheim (kez) – Am Freitag, 24. November, würdigt ab 19 Uhr der Germanist Dr. Stefan Neumann von der Universität Wuppertal das humoristische Werk des Jahrhundertkünstlers mit einem Vortrag an der vhs Main-Taunus-Kreis in Hofheim. Loriots Fernsehschaffen aus den 1960er und 70er Jahren gipfelt, nachdem er sich in den 1980er Jahren zunächst vor allem mit der Inszenierung von Opern beschäftigt hatte, in seinem ersten Kinofilm „Ödipussi“ (1988) und dem Nachfolger „Pappa ante portas“ (1991). Sowohl im Fernsehschaffen als auch im Filmwerk Loriots sehen wir eine Gesellschaft, die es so heute längst nicht mehr gibt. Mit seinen kleinbürgerlichen Figuren charakterisiert Loriot jene scheinbar so emanzipierte bundesdeutsche Gesellschaft mit ihrer Großspurigkeit und gleichzeitigen Verklemmtheit, mit ihrem unbeirrbaren Glauben, die Dinge fest im Griff zu haben bei gleichzeitigem Verlust jeglicher Kontrolle. Wohl nirgends ist das authentische Gefühl der 1980er Jahre näher als im Werk Loriots, das hier anlässlich dessen 100. Geburtstag gewürdigt werden soll.

Der Referent, Dr. Stefan Neumann ist Literaturwissenschaftler und -didaktiker an der Bergischen Universität Wuppertal. Er wurde mit einer Arbeit zu Loriots Gesamtwerk promoviert, hat zudem über die Zigarette in der deutschsprachigen Literatur, Else Lasker-Schüler und Verbal Music publiziert. Er ist unter anderem in der populären ARD-Dokumentation „Loriot100“ aufgetreten.

Der Vortrag findet in der vhs, Pfarrgasse 38, in Hofheim statt. Anmeldung über die vhs-Website (www.vhs-mtk.de), das Servicebüro der vhs Main-Taunus-Kreis, Telefon 06192- 99010, oder per E-Mail an info[at]vhs-mtk[dot]de. Die Gebühr beträgt 5 Euro.



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