Kompetenz, Kreativität und Können

Hochtaunus (how). Die Spannung steigt. Dem Blick in eine Wundertüte voller Überraschungen gleicht die Sichtung der Beiträge junger Streicher und Pianisten für den 21. Mendelssohn-Wettbewerb Frankfurt/RheinMain 2021. Da die Pandemie keine Präsenzveranstaltungen und somit auch kein Vorspielen zulässt, sehen sich die Jurymitglieder derzeit die 345 Videos mit den digital eingereichten Wertungsspielen an. Wesentliche Kriterien für die Beurteilung sind künstlerische Gestaltung, Tonqualität, Spieltechnik, Texttreue und stilistisches Verständnis. Die Beiträge der 345 Nachwuchsinterpreten zeichnen sich zudem durch große Spielfreude und Kreativität aus. Genaues Hinhören, aufmerksames Zusehen und angeregte Diskussionen sind Teile der intensiven Auseinandersetzung der Jurys mit den Beiträgen der jungen Pianisten und Streicher.

Beide Jurys sind mit professionellen Musikern und Musikpädagogen besetzt, die sich unter anderem um die Förderung junger Musiker verdient gemacht haben oder über profunde Erfahrungen im Bereich Kammermusik sowie in Jurys verfügen. Der ebenso arbeitsintensiven wie schönen Aufgabe stellen sich die jeweils drei Jurymitglieder seit Anfang Mai. Der Streicher-Jury gehören Marat Dickermann, Sabine Krams und Peter Taban an. Marat Dickermann war Mitglied im HR-Sinfonieorchester in der ersten Violine-Gruppe von 1981 bis 2011 und ist heute noch als Kammermusiker tätig. Sabine Krams ist stellvertretende Solo-Cellistin im Frankfurter Opern- und Museumsorchester und Violoncello-Dozentin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Peter Taban war Mitglied des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden in der ersten Violine-Gruppe von 1983 bis 2017. Er ist ein gefragter Pädagoge, Komponist und Verfasser einer Violin-Schule und zahlreicher Kammermusik-Werke.

Mitglieder der Pianisten-Jury sind Benjamin Brainman, Andrea Pfannmüller-Heith und Boris Levantovitch. Benjamin Brainman ist Leiter der Musikschule Schwalbach und des Wettbewerbsbüros. Andrea Pfannmüller-Heith ist stellvertretende Fachbereichsleiterin Tasteninstrumente der Musikschule Königstein. Boris Levantovitch ist Klavierlehrer an der Musikschule Taunus, Eschborn-Niederhöchstadt, und tritt als Konzertpianist im In- und Ausland auf.

Mit Spannung erwartet wird das für Ende Mai terminierte Ergebnis der Juroren. Alle Preisträger wie auch die Gewinner der Sonderpreise werden im Internet unter www.mendelssohn-wettbewerb.de veröffentlicht. Die Sonderpreise werden per Post zugestellt oder von den Musiklehrern in der Musikschule überreicht. Ferner werden die Videos der Laureaten von Profis der Video-Firma Lukas Bruggaier in Oberursel überarbeitet und auf der genannten Homepage und auf YouTube veröffentlicht.

Abgesagt werden müssen aufgrund der unsicheren Lage die vier im Juni geplanten Preisträgerkonzerte in Hofheim, Bad Soden, Kronberg-Oberhöchstadt und Oberursel. Trotzdem sieht der geschäftsführende Vorstand des Mendessohn-Wettbewerbs optimistisch in die Zukunft. Dafür gibt es zwei Gründe. Der erste ist das anhaltende große Interesse so begabter wie zielstrebiger Nachwuchsmusiker am traditionsreichen Wettbewerb. Der zweite ist das anhaltende Vertrauen der Sponsoren in die Förderung junger Musiker. Laut Vorsitzendem Nils P Graf Lambsdorff hat der geschäftsführende Vorstand bereits mit den Planungen für den 22. Mendelssohn-Wettbewerb Frankfurt/Rhein-Main 2022 begonnen.

Benjamin Brainman, Andrea Pfannmüller-Heith und Boris Levantovitch (v. l.) sind die Mitglieder der Pianisten-Jury. Foto: Mendelssohn-Wettbewerb



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