Kreativ in der Kinderbetreuung

Saphira, Emily und Cécile (v. l.) finden es gar nicht schlecht, dass sie jeden Tag gemeinsam verbringen können. Foto: Weisenbach

Hochtaunus (how). Die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung werden ab 2. Juni wieder eine eingeschränkte Regelbetreuung aufnehmen. Dies betrifft Krippen, Kindertagesstätten, Kindertagespflege und Horte. „Ziel ist, dass jedes Kind noch vor den Sommerferien seine Kita oder Tagespflegeperson besuchen kann“, erklärt Kai Klose, Sozial- und Integrationsminister. „Um die eingeschränkte Regelbetreuung umzusetzen, wird in jedem Fall rechtzeitig eine entsprechende Verordnung auf den Weg gebracht. Dazu finden bereits Gespräche mit den Trägern der Kinderbetreuung statt, um sich über die Bedingungen des eingeschränkten Regelbetriebs zu verständigen.“

Auch diese nächste Phase der Betreuung findet unter den Bedingungen des Infektionsschutzgesetzes statt. Hygiene- und Schutzmaßnahmen müssen berücksichtigt werden, weshalb der Regelbetrieb eingeschränkt ist und nicht alle Kinder in dem vor Corona gewohnten Umfang betreut werden können. „Unser gemeinsames Ziel in den Gesprächen mit den Trägern der Kinderbetreuung ist es, Kinder und Familien so gut wie möglich zu unterstützen“ so Klose.

„Diese Pandemie ist gerade für Familien eine sehr belastende Zeit. Wir wissen das, daher gilt ihnen unser besonderes Augenmerk“, erklärt der Minister. „So wurde bereits zum 20. April allen berufstätigen Alleinerziehenden ermöglicht, ihr Kind betreuen zu lassen, seit 4. Mai sind die Spielplätze in Hessen wieder geöffnet, und seit 9. Mai sind familiäre Betreuungsgemeinschaften von bis zu drei Familien möglich, die sich gegenseitig bei der Betreuung ihrer Kinder unterstützen können.“

Das funktioniert offensichtlich recht gut. In Oberursel haben die Nachbarsfamilien Weisenbach und Esteve-Schreck eine familiäre Betreuungsgemeinschaft mit vier berufstätigen Elternteilen und drei Mädchen – Saphira sowie die Schwestern Emily und Cécile – im Alter von drei bis acht Jahren begründet. „Montags und donnerstags sind die Schwestern bei uns und dienstags und freitags ist Saphira im Nachbarhaus. Mittwochs ist freies ‚Get Together‘ draußen in unserer Corona-Gemeinschaft“, erklärt Saphiras Mutter Charmaine Weisenbach.

Um die Ausbreitung des hochansteckenden Coronavirus einzudämmen und Risikogruppen zu schützen, war es notwendig, für die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung befristet ein Betretungsverbot auszusprechen und nur eine Notbetreuung zuzulassen. Da sich die ersten Erfolge auch dieser Maßnahmen zeigen, sind Lockerungen möglich. Dabei muss stets das Infektionsgeschehen beachtet werden. Es ist möglich, dass Lockerungen deshalb wieder rückgängig gemacht werden müssen.



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