Das Leuchtturmprojekt „Hardtbergturm“ ist eröffnet

Die anwesenden Kinder durften als erstes den neuen Turm erklimmen … Fotos: Puck

Königstein/Kronberg (pu/kw) – Bei strahlendem Sonnenschein und schweißtreibenden Temperaturen wurde am letzten Samstag der im Waldgebiet zwischen Mammolshain und Königstein gelegene neu erbaute Hardtbergturm in Anwesenheit von Projektträgern, Honoratioren, Sponsoren, Presse und Bürgern im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier für die Öffentlichkeit freigegeben.

Mit den von Mitgliedern der Cronberger Schützengesellschaft von 1398 abgegebenen Böllerschüssen zwecks Vertreibung böser Geister sowie dem durch die Prominenz vorgenommenen finalen Durchtrennen des grünen Eröffnungsbandes mit goldenem Schriftzug ist die Region um einen großartigen Erlebnispunkt, Ausflugsziel, Leuchtturm- und Herzensprojekt im Regionalpark RheinMain, reicher. Die durch den Kronberger Architekten Wolfgang Ott entworfene, circa acht Tonnen schwere und knapp 32 Meter hohe elliptische Stahlkonstruktion mit ihren sechs Ebenen ist weit über Königstein hinaus zu sehen und bietet den Besucherinnen und Besuchern einen Rundum-Panoramablick über die Hügel des Taunus bis weit in die Rhein-Main-Region hinein.

Vater des Projekts

Dementsprechend stolz sind die an der Realisierung Beteiligten. Allen voran Mammolshains Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich, der 2014 zunächst zu den Motoren einer im Ortsteil aus der Taufe gehobenen Arbeitsgemeinschaft zählte, inzwischen als Vorsitzender des am 12. Oktober 2016 gegründeten Fördervereins Hardtbergturm fungiert und mit der Sonne um die Wette strahlte. Ohne ihn, da waren sich alle Redner aus den benachbarten Kommunen Königstein und Kronberg, aber auch aus dem Kreis und der Region, einig, würde es diesen imposanten Turm nicht geben. Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr (CDU), gleichzeitig Mitglied des Regionalpark-Aufsichtsrats, bezeichnete ihn folglich zu Recht als „Vater des Projekts“, der es mit Vehemenz und Herzblut geschafft habe, Mitstreiter zu finden. Analog zur Grundsteinlegung im letzten September gab er nochmals schmunzelnd zum Besten, er erinnere sich an einen seiner ersten offiziellen Termine in neuer Funktion, als Hans-Dieter Hartwich an ihn herangetreten sei, er habe da mal ein Konzept, das der dringenden Unterstützung bedürfe. Nachdem dieses nunmehr finalisiert ist, „habe ich ehrlich gesagt ein bisschen Angst, was Sie sich als Nächstes ausdenken“, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete mit einem Augenzwinkern.

Nach seiner Beobachtung haben Türme Menschen schon immer fasziniert. „Man betrachtet die Umgebung und bekommt ein Gefühl für die Landschaft. Und so ist der Hardtbergturm nicht nur ein wichtiges touristisches Ausflugs- und Wanderziel, sondern er ist ein Ort, der mit seiner besonderen Aussicht auf die gesamte Rhein-Main-Region einen Beitrag für unsere Identität leistet.“ In diesem Zusammenhang lenkte er den Blick auf die noch druckfrische Neuauflage der Broschüre, in der alle Türme der Region zu finden sind.

Durch den offiziellen Teil der insgesamt vier Feststunden moderierte Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm in bester Stimmung: „Ich freue mich sehr, dass dieses wunderbare 800.000 Euro-Projekt mit Hilfe so vieler Menschen aus der gesamten Region umgesetzt werden konnte!“

Selbstredend hätte die Nennung jedes einzelnen Förderers den samstäglichen Zeitrahmen gesprengt. Nichtsdestotrotz pickte Helm einige heraus wie den Regionalpark RheinMain, der, unterstützt durch das Land Hessen und die Fraport AG, 16.650 Euro für die Planung und eine Fördermittelzusage über 200.000 Euro für die Bauausführung gegeben hatte.

Mit im Unterstützerboot waren außerdem unter anderem neben der Stadt Königstein mit fast 300.000 Euro und dem bereits erwähnten Förderverein Hardtbergturm (zahlreiche Einzelspenden) Regionalpark RheinMain Taunushang, die gemeinnützige Stiftung der Taunus Sparkasse, die Naspa-Stiftung, die Frankfurter Volksbank EG, die Mainova AG und die Stadt Kronberg mit 15.000 Euro. Darüber hinaus verdoppelte Architekt Ott am Eröffnungstag seine bereits zugesagte Spende, sozusagen statt einer symbolischen Schlüsselübergabe. In seinen innigen Dank schloss Königsteins Rathauschef des Weiteren sämtliche am Bauwerk beteiligten Firmen und Behörden mit ein, angefangen von der Tiefbaufirma über die Stahllieferanten bis hin zu den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Bauaufsicht.

Diesen Ball griff „Projektvater“ Hartwich auf, der sämtliche, an vorderster Stelle mit ihm an der Turmrealisierung arbeitenden aktuellen und ehemaligen Fördervereinsmitglieder namentlich heraushob sowie seinen herzlichen Dank an die Adresse von Landrat Ulrich Krebs, seinen Vertreter Thorsten Schorr und natürlich Bürgermeister Leonhard Helm schickte.

Nach seinen Worten wurde „mit dem neuen Hardtbergturm ein prägendes Wahrzeichen für Mammolshain, Königstein und die gesamte Region“ geschaffen. Auf dem Weg dorthin seien einige Hürden zu meistern gewesen. Damit spielte er sowohl auf die achtjährige Phase von der Idee bis zur Eröffnung des Turms an als auch auf die pandemiebedingten großen Schwierigkeiten in der Bauzeit. Dazu ergänzte die Geschäftsführerin Regionalpark RheinMain Taunushang, Sonja Kupfer: „Im Lockdown hatten die ausführenden Firmen plötzlich keine Mitarbeiter mehr. Es ging wochenlang nicht voran. Dann kam der große Engpass durch den Abbruch der Lieferketten und ein Problem, das uns bis heute beschäftigt: Stahl, das Material, aus dem der Turm gänzlich besteht, war und ist immer noch knapp, bei immens steigenden Preisen. Eine Entwicklung, mit der man in den schlimmsten Befürchtungen nicht hätte rechnen müssen.“

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