Mai bringt weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit

Bad Homburg/Kronberg (kb) – Die Zahl der Arbeitslosen sank saisonbedingt erneut im vergangenen Monat, im Vergleich zum Vorjahr ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Dennoch immer noch hohes Niveau im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019.

Insgesamt waren 20.136 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 447 Menschen (-2,2 Prozent) weniger. Gegenüber dem Mai des Vorjahres waren 62 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (-0,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) sank auf 5,0 Prozent. Damit hat sie das Vorjahresniveau des Mai 2020 erreicht. „Die Arbeitslosigkeit sank auch im Mai weiter. Damit setzt sich die Entwicklung der vergangenen Wochen fort. Der kontinuierliche Rückgang der Arbeitslosigkeit ist erfreulich und ein erstes Signal für einen wirtschaftlichen Aufwärtstrend. Dies zeigt auch die rückläufige Zahl von Anträgen auf Kurzarbeit, die uns auch im vergangenen Monat noch erreicht haben“, erklärte Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung.

„Mit Blick auf die Pandemie befinden wir uns auf einem guten Weg, der auch langfristig den Arbeitsmarkt positiv beeinflussen wird. Gebeutelte Branchen wie das Hotel- und Gaststättengewerbe können wieder starten. Aber es befinden sich auch noch viele Betriebe in Kurzarbeit und melden daher weniger offene Stellen. Auch wenn wir hier dem Landestrend folgend eine Steigerung von rund 9 Prozent seit Jahresbeginn verzeichnen konnten, wird es noch einige Zeit dauern, bis es zu signifikanten Zunahmen an Stellenmeldungen kommen wird“, weiß Oppel.

„Bei den Entwicklungen am Ausbildungsmarkt sollten alle Akteure die größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, um Perspektiven zu erhalten. An die Betriebe möchte ich appellieren, auch vermeintlich schwächeren Schülern eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben. Die Noten dürften in diesem Jahr weniger aussagekräftig sein“, bittet Oppel.

„Der Arbeitgeber-Service ist der wichtigste Ansprechpartner, gerade im Hinblick auf mögliche Förderungen, um die Stellen- sowie Ausbildungsplatzzunahme zu forcieren. Auch der Ausbildungsmarkt bleibt pandemiebedingt angespannt. Wir müssen hier die nächsten Wochen nutzen, um möglichst viele junge Menschen in Ausbildung zu bringen. Es ist wichtig, dass alle Möglichkeiten genutzt werden, um auch in schwierigen Zeiten den Anschluss an das Vorkrisenniveau nicht zu verlieren. Nutzen Sie das Angebot des Arbeitgeber-Service und der Berufsberatung. Kontaktdaten finden Sie unter Arbeitsagentur Bad Homburg. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir dies mit gemeinsamen Engagement und Geduld schaffen werden“, so Matthias Oppel.

Stellenmarkt

Der Stellenmarkt konnte im Mai zulegen. Dies gilt auch für den Vorjahresvergleich. Hier haben wir eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vormonat wurden 844 offene Stellen gemeldet, das sind 171 Stellen oder 25,4 Prozent mehr als noch im April. Betrachtet man den Vorjahresvergleich, dann wurden 491 oder 139,1 Prozent mehr gemeldet. Zur Erinnerung: Der Mai 2020 war der erste Monat, in dem die Pandemie Fahrt aufnahm. Der Stellenbestand konnte im Mai ebenfalls zunehmen. Im Vergleich zum April belief sich der Bestand auf insgesamt 2.888 Stellen. Das stellt ein Plus von 98 Stellen (+3,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat dar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2020 waren 440 Stellen mehr im Bestand gemeldet. Dies entspricht einem Plus von 18,0 Prozent.

Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich in diesem Monat auf 3.489 Stellen. Das entspricht einem Plus von 277 Stellen oder 8,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen ausschließlich zuständig ist, nahm die Zahl der Erwerbslosen um 543 Menschen (-5,6 Prozent) auf 9.116 Erwerbslose ab. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai wurden im Mai 2021 670 Menschen weniger (-6,8 Prozent) gezählt.

Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg ausschließlich in kommunaler Hand liegt, stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 11.020 Menschen (+96 Personen oder 0,9 Prozent) an. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 waren noch 608 Arbeitslose mehr (+5,8 Prozent) gemeldet. Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 45,3 Prozent (SGB III) zu 54,7 Prozent (SGB II).

Ausbildungsmarkt

Das Ausbildungsjahr 2020/2021 hat am 1. Oktober 2020 begonnen und endet am 30. September 2021.

Seit Beginn des Ausbildungsjahres wurden im Bezirk der Arbeitsagentur Bad Homburg bislang 2.699 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 333 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum und entspricht einem Minus von 11,0 Prozent.

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber liegt derzeit bei 3.183. Hier ist ein Rückgang von 595 Ausbildungsstellenbewerber/innen zu verzeichnen. Dies entspricht einem Minus von 15,7 Prozent.

Rein rechnerisch ergibt sich daraus eine Relation von 0,85 gemeldeten Berufsausbildungsstellen je gemeldetem Bewerber.

Von den seit Beginn des Berichtsjahres gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sind 1.737 zurzeit unversorgt. Das sind 524 Jugendliche oder 23,2 Prozent weniger als noch im Mai 2020. Zur Gruppe der unversorgten Bewerber zählen Jugendliche und junge Erwachsene, die nach der Schule noch keinen Ausbildungsplatz, einen weiteren Schulbesuch, Studium oder eine andere Alternative bis 30. September 2021 haben.

Demgegenüber stehen 1.274 noch unbesetzte Ausbildungsstellen. Dies sind 312 Stellen weniger (-19,7 Prozent) als vor einem Jahr.

Rein rechnerisch entspricht diese Relation einem Verhältnis von 0,73 unbesetzten Berufsausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber.

Hochtaunuskreis

Im Mai 2021 waren im Hochtaunuskreis insgesamt 5.576 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 168 Personen (-2,9 Prozent) weniger als im April und 427 Menschen (+8,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr im Mai 2020. Davon waren 2.511 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 3.065 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III Bereich waren 165 Personen oder - 6,2 Prozent weniger arbeitslos. Im Bereich des SGB II waren es 3 Personen oder 0,1 Prozent weniger als im April (Relation: 45,0 Prozent zu 55,0 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2020 waren im Rechtskreis SGB III 251 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (-9,1 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 678 Personen mehr (+28,4 Prozent).

Die Arbeitslosenquote sank im Mai um 0,2 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Im Mai 2020 lag die Quote bei 4,3 Prozent.

Der Zugang offener Stellen belief sich auf insgesamt 205 Stellenmeldungen in diesem Monat (+2 Stellen oder +1,0 Prozent mehr). Der Zugang offener Stellen wies im Vergleich zum Vorjahr 2020 einen Zuwachs von 115 Stellen auf. Dies entspricht einem Plus von 127,8 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 743 offenen Stellen. Das waren 2 Stellen oder -0,3 Prozent weniger gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 13 Stellen oder -1,7 Prozent hinter dem Vorjahreswert des Mai 2020 zurück. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 949 Stellen und somit auf 28 Stellen weniger (-2,9 Prozent) als im Vorjahreszeitraum.

Im Mai 2021 lag die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im Hochtaunuskreis bei 790, das waren 169 oder 17,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz lag im Mai bei insgesamt 710 Jugendlichen. Damit waren 386 Jugendliche oder -35,2 Prozent weniger gemeldet.

Rein rechnerisch ergibt sich daraus eine Relation von 1,11 Berufsausbildungsstellen je Bewerber. Die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber fiel mit 355 jungen Menschen niedriger aus, als vor einem Jahr (-299 oder -45,7 Prozent). Ihnen stehen im Mai aktuell 423 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber, dies sind 47 Stellen weniger (-10,0 Prozent) als vor einem Jahr.

Rein rechnerisch ergibt sich daraus eine Relation von 1,19 unbesetzten Berufsausbildungsstellen je unversorgten Bewerber.

Es wurden auch im Mai Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit gemeldet, wobei diese erneut deutlich zurückgingen.



X