Maryse Luzolo in Berlin erfolgreich

Hochtaunus (fk). Ein Hallenwettkampf vor knapp 13 000 Zuschauern hat bei den Leichtathleten eher Seltenheitswert und ist daher sehr motivierend. Diese Erfahrung machte auch Maryse Luzolo, die einen Startplatz beim renommierten und mit rund 40 000 Euro Preisgeld dotierten „Indoor-ISTAF“ in Berlin erhalten hatte.

Die Weitspringerin vom Königsteiner LV war eine von drei deutschen Athletinnen in einem hochkarätigen achtköpfigen Feld, das die 12 500 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena bei jedem Versuch lautstark anfeuerten. Luzolo, die in Berlin von Bundestrainer Uli Knapp (Saarbrücken) betreut wurde, stieg mit einem ungültigen Versuch in den Wettkampf ein. Danach folgte ein Satz auf 6,12 Meter und wieder ein Sprung, bei dem der Kampfrichter die rote Fahne hob. Versuch Nummer vier sah mit 6,30 Meter dann schon deutlich besser aus, ehe in der fünften Runde die Steigerung auf die neue Jahresbestweite von 6,46 Metern folgte. Dies bedeutete in der Endabrechnung einen guten fünften Platz, der auch noch mit einem dreistelligen Preisgeld belohnt wurde. Es hätten auch noch ein paar Euro mehr sein können, doch die Ungarin Anasztazia Nguyen überholte die KLVlerin mit ihren letzten Versuch um einen winzigen Zentimeter. An der Spitze des Feldes sorgte Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) für eine beeindruckende Flugshow. Die Weltmeisterin von Doha steigerte sich im letzen Durchgang auf überragende 7,07 Meter, was Weltjahresbestleistung, Meeting-Rekord und neue persönliche Hallen-Bestweite bedeutete.

An das Meeting in der Bundeshauptstadt hat die Biologiestudentin Luzolo beste Erinnerung. Im Februar 2017 gelang ihr hier mit 6,56 Metern ihre noch immer gültige Hallenbestmarke, ehe Maryse dann im Juni des gleichen Jahres von der schweren Knieverletzung aus der Bahn geworfen wurde. Nach einer komplizierten Operation, vier stationären Reha-Aufenthalten, unzähligen Stunden in der Physiotherapie und nahezu zwei Jahren Pause meldete sich die KLV-Athletin Ende der Saison 2019 mit Platz zwei bei der Militär-Weltmeisterschaft im chinesischen Wuhan erfolgreich in der Szene zurück. Das große Ziel für 2020 ist ein Einsatz im Nationaltrikot.



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