Oberursel (ow) – Am Samstag, 10. Mai, beteiligen sich wieder über 40 Museen, Galerien und Kulturorte in Frankfurt und Umgebung an der Nacht der Museen. Bis spät in die Nacht können sich Besucher auf eine außergewöhnliche Reise durch Kunst, Musik, Geschichte, Wissenschaft und Partykultur machen – mit nur einem Ticket für alle Häuser. Neu in diesem Jahr: Die Eintrittskarte gilt gleichzeitig auch als RMV-Fahrkarte für den Nahverkehr. Das Programm ist so umfangreich und vielfältig wie die beteiligten Museen und Institutionen.
„Die Nacht der Museen zeigt eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig unsere Museumslandschaft ist – von zeitgenössischer Kunst bis hin zu Wissenschaft zum Anfassen, von Street Culture bis Romantik, von Tanzfläche bis Dachterrasse“, freut sich Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, und fährt fort: „Sie lädt dazu ein, zwischen Genres, Generationen und Stadtteilen spielerisch hin und her zu wechseln und die besondere Atmosphäre dieser kulturell so vollen Nacht in sich aufzunehmen und zu genießen.“
Das Museum Giersch der Goethe-Universität widmet sich Fragen der planetaren Zukunft – mit Ausstellungen, Workshops und einer Lesung des Anthropologen und Speculative Fiction-Autors Steven Gonzalez Monserrate. In Offenbach lädt das Klingspor Museum ein, sich mit zeitgenössischen Comic-Positionen bei Workshops, Barbetrieb und Lesungen auseinanderzusetzen, während das Scape° zur Mitmachwerkstatt rund um Wetter, Klima und Kultur wird.
Auch musikalisch bietet die Nacht vielfältige Erlebnisse: Im MOMEM, dem Museum of Modern Electronic Music, starten ab 21.30 Uhr DJs in die Clubnacht, im Jüdischen Museum legt DJ Naro auf. Im Liebieghaus ertönen elektronische Sounds zwischen den Skulpturen von Isa Genzken, im Museum für Kommunikation werden Drag, Voguing und Electro gefeiert – mit Catwalk, Comedy und Peep-Installationen. Swing Belleville spielt Jazz-Manouche im Senckenberg Naturmuseum, ergänzend zu „Brain-Magic“ von Dr. Harry Keaton, das Weltkulturen Museum stellt Feedback-Klänge aus der No-Input-Werkstatt vor.
Und viele Häuser laden zum Mitmachen ein: das Experimenta ScienceCenter mit Trockeneis und Flugsimulator, das Museum Angewandte Kunst mit Workshops zu Designklassikern des Neuen Frankfurt oder das Deutsche Filmmuseum mit One-Shot-Party, Bluebox-Fotoaktion, Live-Filmvertonung und DJ-Line-Up. Das Historische Museum fordert seine Gäste bei einem Swing-Workshop zum Tanz auf – und folgt damit dem Titel der aktuellen Ausstellung „Bewegung!“. Die junge Kunstszene präsentiert sich im Frankfurter Kunstverein mit Ausstellung, Direktorenführungen und tanzbaren Sounds. Im Struwwelpeter-Museum wiederum können Besucherinnen und Besucher Collagen-Workshops besuchen und das Gitarrenduo „Frankfurter Zweierlei“ live erleben.
Schwerpunk: Fotografie
In diesem Jahr liegt ein besonderer Fokus auf der Fotografie. Das Städel Museum präsentiert in einer großen Retrospektive die feministische Künstlerin Annegret Soltau. Das Haus am Dom zeigt unter dem Titel „Meerhimmelland“ poetische Fotografien von Manfred Koch – mit stimmungsvollem Ausblick von der Dachterrasse. Der Crespo Open Space – erstmalig bei der Nacht der Museen dabei – stellt Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger des „After Nature. Ulrike Crespo Photography Prize 2024” aus. Werke junger, internationaler Fotografinnen und Fotografen zu Themen der Gegenwart sind in der Deutsche Börse Photography Foundation zu sehen, ergänzt um exklusive Einblicke in die Sammlung sowie einen Vortrag des Künstlers Florian Albrecht-Schoeck über Künstliche Intelligenz in der Fotografie. Und das Museum Angewandte Kunst MAK präsentiert seine frisch eröffnete Ausstellung „100 Jahre Neues Frankfurt“, die Kernausstellung zum Auftakt des stadtweiten Programms im Jubiläumsjahr.
Erkunden verborgener Orte
Auch das Erkunden sonst verborgener Orte ist Teil des besonderen Reizes der Nacht der Museen: Etwa bei Taschenlampenführungen durch das Fischergewölbe unter der Alten Brücke, auf der Dachterrasse der Goldenen Waage oder bei nächtlichen Aufstiegen zum Domturm. Die Europäische Zentralbank gewährt nach vorheriger Anmeldung Einblicke in ihre Kunstsammlung und ihr Besucherzentrum, zudem wird die Westfassade der Großmarkthalle in den Europafarben gelb und blau illuminiert – Anlass ist das 75-jährige Jubiläum der Schuman-Erklärung, welches mit dem Europatag bereits einen Tag vor der Nacht der Museen, am Freitag, 9. Mai, gefeiert wird. Die Galerie Greulich zeigt KI-Kunst im Stadtraum, während das Massif E mit dem spektakulär restaurierten 14 Meter breiten Wandgemälde des Filmdesigners Hein Heckroth in den ehemaligen E-Kinos einen neuen Ort auf der Kulturkarte markiert.
Termin: Samstag, 10. Mai, 19 bis 2 Uhr (Schließzeiten einzelner Häuser weichen ab), Details zu den Öffnungszeiten im Programmheft und Website der Stadt Frankfurt.
Tickets und Anfahrt: Tickets zu 17 Euro, ermäßigt zwölf Euro, gibt es in allen teilnehmenden Museen, online und an den bekannten Vorverkaufsstellen, zudem ab 12 Uhr am zentralen Infozelt auf dem Paulsplatz. Die ermäßigte Eintrittskarte für zwölf Euro ist nur gültig zusammen mit Lichtbild und Berechtigungsnachweis für Kinder unter 18 Jahren, Schüler, Auszubildende, Studierende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitssuchende, Schwerbehinderte und Frankfurt-Pass/Kulturpass-Inhaber.
MuseumsuferCard-Inhaber sowie Kinder und Jugendliche mit dem Kultur- und Freizeitticket (KUFTI) haben freien Eintritt. Die meisten Häuser werden im circa Zehn-Minuten-Takt durch Shuttle-Busse miteinander verbunden, zusätzlich verkehrt die historische Straßenbahn zwischen ausgewählten Haltepunkten.
Ideal für die entspannte An- und Abreise und ein zügiges Fortbewegen zwischen den Museen ist, dass im Eintrittspreis erstmals auch ein RMV-Ticket für das gesamte Verkehrsnetz im Rhein-Main-Gebiet enthalten (ab fünf Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis 11 Uhr des Folgetags