Neue Reifen für die Fahrzeugflotte des Roten Kreuzes

Hochtaunus (how). Die Bereitschaften des Roten Kreuzes (DRK) müssen in diesem Jahr wegen Corona-bedingt wegbrechender Einnahmen aus Sanitätsdiensten bei der Finanzierung ihrer ehrenamtlichen Arbeit praktisch jeden Cent zweimal umdrehen. Wenn dann auch noch die DRK-Fahrzeuge neue Reifen brauchen, kann das bei den Kassierern der Ortsvereinigungen Atemnot auslösen. Kann, muss aber nicht: Der japanische Reifenhersteller Falken hat ein großes Herz und war bereit, alles, was beim DRK Räder hat, kostenlos mit neuen Pneus zu versorgen. Für die Bereitschaft Grund genug, auf ein Dankeschön mit 30 Autos in die Frankfurter Klassikstadt zu fahren.

Käme es im Hochtaunus zu einem „MANV“, einem „Massenanfall von Verletzten“, könnte man sicher sein, dass die Bereitschaft des DRK-Kreisverbands den Rettungs- und Hilfsdiensten mit einem Großaufgebot an Personal und Material zu Hilfe eilen würde. Binnen kürzester Zeit würden zwischen 15 und 30 mit Fachpersonal besetzte Fahrzeuge in Richtung Einsatzstelle in Bewegung setzen. Dass das auch in „Friedenszeiten“ wie am Schnürchen klappt, war jetzt in der „Klassikstadt“ in Fechenheim zu erleben: Aus dem ganzen Hochtaunuskreis hatten dort DRK-Bereitschaftsmitglieder mit fast 30 Fahrzeugen auf der zentralen Präsentationsfläche Aufstellung genommen, um Danke zu sagen: Falken, einer der global renommiertesten Reifenhersteller, hatte dem DRK ein Angebot gemacht, das einfach nicht abzulehnen war: Neue Reifen für alles, was bei der DRK-Bereitschaft Räder hat. Mit Montage und kostenlos.

Die Idee hatte Dirk Luenzer. Er lebt in Friedrichsdorf, ist Managing Director und Gründer des Start-up Netzwerks „Youth Business Germany“, einer wie er sagt „von Herzen zu Herzen gehenden“ gemeinnützigen Organisation. Er hatte beruflichen Kontakt zu Markus Franz. Der ist Mitglied des Vorstands der Taunus Sparkasse und zugleich auch des DRK-Kreisverbands. Franz wiederum kennt Titus Schneider, Geschäftsführer der Klassikstadt GmbH. Von Schneider aus war es dann nur noch ein Katzensprung zu Alexandra Lechermann, Senior Manager Operation, und Kerstin Schneider, PR Specialist der Falken Tyre Europe GmbH, die das Event organisierten und bei den Vorbereitungen Kontakt zur DRK-Geschäftsführung hielten, damit an dem Abend alle Räder ineinandergreifen konnten. Lechermann und Schneider waren sofort Feuer und Flamme, trugen die Idee in ihre Offenbacher Firmenzentrale und stießen dort auf offene Ohren. Und auch bei Keiichi Miyamoto, CFO Falken Tyre Europe, war die Begeisterung, auf diese Weise helfen zu können, spontan groß. Mit ins Boot genommen wurde auch Lorenz Bühler, Chefeinkäufer des Falken-Partners Point S Deutschland GmbH, die bereits 2019 einer gemeinnützigen Organisation mit zwölf Satz neuer Pneus unter die Arme gegriffen und offenbar Spaß daran gefunden hat. Diesmal waren es eben 30. Jetzt fehlte nur noch das am Ende ausführende Organ, der Hofheimer Reifenhandelsbetrieb und Point S-Partner „Reifen Eyring“, wo der großangelegte Boxenstopp sukzessive nach Vereinbarung über die Bühne ging.

Lorenz Bühler sagte, als Feuerwehrmann wisse er um die Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft. Es mache Spaß, einer Organisation wie dem DRK auf diese Weise helfen zu können und so zur Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge beizutragen. Dirk Luenzer meinte, seine Organisation sei schon lange in der Spendenwelt unterwegs und wisse deshalb auch, wie sehr die Empfänger auf Zuwendungen zur Unterstützung ihrer ehrenamtlichen Arbeit angewiesen sind.

Beeindruckendes Bild: Rund 30 Fahrzeuge der DRK-Bereitschaft Hochtaunus haben auf der zentralen Präsentationsfläche der Frankfurter Klassikstadt eingeparkt. Reifenhersteller Falken hat für alles, was beim DRK Räder hat, neue Reifen spendiert. Foto: DRK/Ralf Preußer



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