Hochtaunuskreis (fk). Kräftezehrende Doppelstarts bei Laufveranstaltungen haben eher Seltenheitswert. Besonders, wenn es um Platzierungen ganz weit vorne geht. Die 29. Auflage des Bad Homburger Kurparklaufes war aber ein Rennen der Doppelsiege. Als sich zum Auftakt der Traditions-Veranstaltung die knapp 180 Teilnehmer am Jedermann-Lauf (5 Kilometer) an der Startlinie in der Brunnen-Allee eingefunden hatten, waren auch ein paar ganz schnelle Männer und Frauen dabei. Auf der ersten von zwei zu laufenden Runden lag noch Sebastian Bienert (LG Bad Soden-Neuenhain) in Führung, die er dann aber an Chris Wolf abtreten musste. Der Langstreckler im Trikot von LGV Marathon Gießen zog auf der zweiten Schleife einen Gang hoch und hatte mit 16:41 Minuten die Nase vorne. Vierzehn Sekunden später konnte dann auch der Friedrichsdorfer Marlon John (Quang Fauerbach) wieder durchschnaufen. Als Vierter (17:16 min.) hatte es der Steinbacher Sebastian Bienert (LG Bad Soden-Neuenhain) geschafft. Im Feld der Frauen ließ Gabi Baltruschat (Eintracht Frankfurt) mit 19:48 Minuten nichts anbrennen. Nach lediglich rund 45 Minuten Verschnaufpause traf sich dieses Quartett beim Hautlauf über 10 Kilometer erneut am Start.
Von Beginn an war es Sebastian Kleemann, der die Initiative übernahm. Der Oberstedter, berufsbedingt im Trikot des PSV Grün-Weiß Kassel unterwegs, führte das Feld an. Im Windschatten eine kleine Verfolgergruppe. Als es in der letzten von vier zu laufenden Runden in die entscheidende Phase ging, hatte „Jedermann-Sieger“ Wolf zu Sebastian Kleemann aufgeschlossen. Auf der langen Zielgeraden konnte der M30er aus der Universitätsstadt noch einen Gang hochschalten und mit 35:03 Minuten den zweiten Tages-Sieg eintüten. Kleemann wurde als Zweiter (35:13 min.) gestoppt und gewann die M20. Das Podium der Top-Drei komplettierte nach 35:26 Carl-Daniel Mittelbach (Bad Homburger SC/2. M30). Insgesamt blieben beim Rennen rund um den Kurpark zehn Langstreckler unter der Marke von 40 Minuten.
Aus der heimischen Region machte das Rennen als Fünfter (38:20 min./3. M30) Sebastian Bienert. „Das war mein erster Wettkampf seit Juni. Danach haben mich massive Knieprobleme komplett ausgebremst. Um meine Belastungsgrenze zu testen, habe ich mich für einen Doppelstart entschieden. So langsam geht es wieder voran. Der Weg zu alter Form ist aber noch weit“, verriet der konditionsstarke Altenpfleger.
Marlon John (Friedrichsdorf/9.) konnte nach 38:54 min. (4. M20) unter die wärmende Dusche verschwinden.
In toller Form präsentierte sich einmal mehr Gabi Baltruschat (Eintracht Frankfurt/W50). Sie ist seit Jahren eine feste Größe in der Rhein-Main-Laufszene und feierte in 42:29 Minuten den Gesamtsieg. Triathletin Claudia Richter (SC Oberursel) hatte sich das Rennen bestens eingeteilt und brachte als Zweite (Gesamt & W50) eine Zeit von 44:05 Minuten in die Wertung. Für Ann-Catrin Reichel (SG Hundstadt/3.) zeigte die Stoppuhr 44:16 Minuten an, was dann noch mit dem AK-Sieg in der W30 honoriert wurde.
In Summe waren beim Lauf um die „grüne Lunge“ der Kurstadt knapp 370 Teilnehmer unterwegs. Die kompletten Ergebnissen sind im Internet unter www.badhomburgerkurparklauf.de abrufbar.
Auf den letzten 300 Metern Seite an Seite unterwegs zum Ziel. Chris Wolf (LGV Marathon Gießen/Nr. 237) setzte sich am Ende mit 35:03 Minuten gegen den Oberstedter Sebastian Kleemann (PSV GW Kassel/35:13 min.) durch. Foto: Frank Kiesel