Von schnittigen Rittern und einem glücklichen Pingogel

„Schnittige Ritter, feurige Drachen, schwebende Feen – eine märchenhafte Reise“ erwecken die KFG-Schüler Zoë Strauß, Isabelle Gallagher und Hyunwoo Chang unter Anleitung ihrer Lehrerin Nina Salus-Flohr (v. l.) mit Scherenschnitten zum Leben. Foto: fch

Hochtaunus (fch). Landrat Ulrich Krebs ist von den kreativen Kunstwerken der Schüler aus zwölf weiterführenden Schulen begeistert. Mit ihm sind es bei der Eröffnung der Ausstellung „Kunst aus Schulen im Hochtaunuskreis“ die zahlreichen Besucher sowie die Jurymitglieder Maike Häusling (Künstlerin und freie Kunstvermittlerin, Museum Sinclair-Haus), Sabine Mauerwerk (Leiterin der Kunstwerkstatt Königstein) und Paul Pfeffer (Künstler und Mitglied im Kunstverein Bad Homburg Artlantis).

Zum Jahresthema „Märchen, Mythen, Stories“ präsentieren die jungen Künstler eine beeindruckende Vielfalt unterschiedlicher Werke, die sie in Serien einreichten. Gefördert und mit Schulkunstpreisen getragen wird der zur Ausstellung gehörende Wettbewerb durch die Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung. Unterstützung leisteten in Form von zwei Gutscheinen der Kunstfachhandel Boesner und das einen Sonderpreis stiftende Museum Sinclair-Haus.

Märchenhafte Reise

Ausgelobt wurden drei erste Preise im Wert von jeweils 500 Euro zur Förderung des Kunstunterrichts, drei zweite Preise in Form von 250-Euro-Gutscheine für den Einkauf von Künstlermaterialien sowie ein Ausstellungsbesuch mit Workshop im Atelier des Sinclair-Hauses. Der Hochtaunuskreis bietet den Schulen als Anreiz eine finanzielle Startförderung in Höhe von 100 Euro und kauft wie bereits in den Vorjahren einige der Schülerarbeiten für seine Kunstsammlung an. Die Künstlergalerie Artlantis stellt ihre drei Räume für die Ausstellung zur Verfügung. Gemeinsam mit Cornelia Kalinowski vom Fachbereich Kultur des Kreises engagiert sich der Kunstverein Artlantis bei der Förderung junger Kunst. „Junge Kunst braucht tatkräftige Unterstützung, darum fördert der Hochtaunuskreis sehr gerne das künstlerische Arbeiten an den Schulen. Ich gratuliere allen Gewinnern und bin sicher, dass die Preise dem Kunstunterricht weitere Impulse verleihen“, sagte Krebs.

Mit Preisen ausgezeichnet wurden folgende Arbeiten. Über einen ersten Preis freuten sich die Schüler aus den Klassen 6e und 6b der Lehrerinnen Nora Krätke und Nina Salus-Flohr aus dem Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) in Bad Homburg. Ihre Scherenschnitte zum Thema „Schnittige Ritter, feurige Drachen, schwebende Feen – eine märchenhafte Reise“ hatten sie mit Hilfe eines Overhead-Projektors teils kunstvoll in Szene gesetzt. Auch die Collagen und Grattagen nach Max Ernst von Zehntklässlern der Lehrerinnen Daniela Herms-Derfert und Marlies Wiedenauaus von der Max-Ernst-Schule in Weilrod-Riedelbach wurden mit einem ersten Preis ausgezeichnet.

Waldgeister erweckt

Mit strahlenden Gesichtern und Jubel quittierten 20 Siebtklässler von Kunsterzieherin Miriam Marty vom Taunus Campus der Phorms Schule in Steinbach ihren ersten Preis. Unter dem Titel „The dark side oft the forest“ erweckten sie eine Baumskulptur mit sechs verschiedenen Waldgeistern zum Leben. Diese hatten sie erst mit Tusche gemalt, dann mit grüner Tusche lasiert und zuletzt mit Naturmaterialien ausgeführt. „Für die Charaktere unserer Waldgeister haben wir Mimikstudien betrieben“, berichten die Schüler. Inspirationen holten sie sich bei Waldspaziergängen. Ihren weisen und weissagenden Baum nannten sie Albu Betulix. Er begrüßt die Besucher gleich am Eingang zum großen Ausstellungsraum.

Über jeweils einen zweiten Preis freuten sich Q1/2-Schüler von Natalia Schendzielorz aus dem Taunusgymnasium Königstein mit ihren fantasievollen Buchobjekten „ausgeBUCHT“, die Homburger Humboldtschülerinnen des Kunst-LK Q2 von Inken Dietrich mit dem Slideshow/Movie von Collagen „Blickwechsel II – Dialog zweier Künstlerinnen“ (Suzanne Valadon und Frida Kahlo) und die Klassen 6c und 6e mit Kunstlehrerin Birte Waldeck von der Integrierten Gesamtschule Stierstadt (IGS) mit ihrer Skulpturengruppe.

Bunte mythische Figuren

Zum Jubiläum des „Bauhaus“ haben sie sich im Kunstunterricht von Birte Waldeck mit dem „Triadischen Ballett“ und den Kostümen von Oskar Schlemmer beschäftigt, sowie mit den farbenfrohen Skulpturen von Joan Mirò. Weitere Anregungen gaben im Deutschunterricht Fabeln und in Gesellschaftslehre das antike Griechenland mit seinen Helden-Mythen. Freude am Gestalten, am Erfinden neuartiger Gebilde und am Spiel mit Materialien sollten beim Bauen eigener Skulpturen aus Alltagsgegenständen und anderem Material geweckt werden. Entstanden sind in kooperativer Gruppenarbeit fast lebensgroße, abstrakte Figuren und Figuren-Gruppen aus kleineren Elementen. Es könnten Fabelwesen, Fantasy-Figuren, Märchengestalten oder mythische Helden sein und haben Titel wie „Pingogel im Glück“, „Der Goldene“ oder „Die Wächter“.

Mit dem Sonderpreis des Museums Sinclair-Haus wurden die Oberstufenschülerinnen von Anja Harms aus der Maria-Ward-Schule in Bad Homburg für ihre Selbstdarstellung als mythologische Figur (Acryl auf Leinwand/Holzkonstruktion) ausgezeichnet. Musikalisch schwungvoll umrahmt wurde die Vernissage mit Jazz, Latin und Pop von der Jazz-Band „Be Jorise“. Es spielten Trompeter Bernhard Strohschein, Schlagzeuger Sebastian von Hertlein, Pianist Johannes Böhm sowie Saxofonistin und Sängerin Rita Kleinschmidt.

!Die Ausstellung „Märchen, Mythen, Stories, Kunst aus Schulen 2019“ läuft bis zum 7. April in der Galerie Artlantis, Tannenwaldweg 6, in Bad Homburg. Geöffnet ist sie von Mittwoch bis Freitag jeweils von 15 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

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