Schulentwicklungsplan für 2019 bis 2024 ist verabschiedet

Hochtaunus. – In der kommenden Kreistagssitzung wurde auch über die zukünftige Schullandschaft im Hochtaunuskreis entschieden. Als wichtigen Schritt auf diesem Weg hat der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung den Schulentwicklungsplan für die Jahre 2019 bis 2024 verabschiedet. Das Gremium folgte zum größten Teil den Empfehlungen der Schulkommission, beschloss aber auch kleine Änderungen, die nun in die Fassung für den Kreistag eingearbeitet werden.

„Mit dem neuen Entwurf des Schulentwicklungsplans nehmen wir die Zukunftsperspektiven unserer Schulen in den Blick. Wir möchten den Schülerinnen und Schülern die besten Lernvoraussetzungen in unseren Schulen bieten“, sagte Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs, der den 448-Seiten-Plan als Vorsitzender der Schulkommission eingebracht hatte. Auf der einen Seiten gebe es den Rat der Fachleute, auf der anderen Seite aber auch politische Empfehlungen, erläuterte der Kreischef. Beides sei unter einen Hut zu bringen gewesen.

Dem Schulentwicklungsplan 2012 des Hochtaunuskreises hat das Hessische Kultusministerium mit Erlass vom 5. Juni 2014 zugestimmt. Der nun vorliegende Entwurf des Schulentwicklungsplans 2019 schreibt den alten Plan fort und berücksichtigt neue Entwicklungen in der Schullandschaft des Hochtaunuskreises.

Der Schulentwicklungsplan ist das Werk von knapp anderthalb Jahren intensiver Arbeit und gibt einen Überblick über die bisherige und zukünftige Schülerzahlenentwicklung der Städte und Gemeinden im Landkreis.

Kernelemente des Schulentwicklungsplans:

Die Maria-Scholz-Schule wird von einer Grundschule mit Förderschulzweig zu einer Grundschule mit einer Abteilung für Sprachheilförderung umorganisiert. Dies bedeutet, dass die Sprachheilklassen für die Jahrgänge 5 und 6 wegfallen.

Die gute Zusammenarbeit der allgemeinbildenden Schulen mit den beruflichen Schulen soll fortgesetzt und weiterentwickelt werden, um den Schülern eine frühzeitige Berufsorientierung und Förderung der jeweiligen Kompetenzen zu ermöglichen. Um diese Kooperation zusätzlich zu fördern, schlägt der Schulträger ein neues Pilotprojekt in Oberursel vor. So werden im Schulentwicklungsplan Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Erich-Kästner-Schule zu einer kooperativen Gesamtschule mit gymnasialen Eingangsklassen umorganisiert und eine enge Kooperation zu den beiden vorhandenen beruflichen Schulen aufgebaut werden kann. Analog zum Schulcampus Usingen könnte ein Schulcampus „Oberursel-Bleibiskopf“ entstehen, an dem künftig die beiden beruflichen Schulen, Erich-Kästner-Schule und die Volkshochschule, räumlich und baulich zentriert werden.

Ein zentraler Bestandteil des neuen Schulentwicklungsplans ist die genaue Beobachtung der Schülerzahlen. Durch Zuzug und Baulandentwicklung kann es in Zukunft zu erheblichen Verschiebungen der Zahlen im Vergleich zu den bisherigen Erhebungen kommen. Die derzeit leicht steigenden Schülerzahlen erfordern an verschiedenen Grundschulen, mehr Parallelklassen als bisher einzurichten, auch müssen Schulbezirke angepasst werden.

Mit dem Schuljahr 2017/2018 ist der Kreis dem Projekt „Pakt für den Nachmittag“ beigetreten und hat zusammen mit den Kommunen und dem Land Hessen an drei Grundschulen den Pakt umgesetzt. Künftig soll der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Schulen als Ganztagsschule der Profile 1 bis 3 oder dem Pakt für den Nachmittag liegen.

In dem Entwurf des Schulentwicklungsplanes wird deutlich, dass die sehr gefragte Schullandschaft des Landkreises neuen Herausforderungen ausgesetzt ist. Zudem liegen große Herausforderungen in der Umsetzung eines inklusiven Bildungssystems. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernen im gemeinsamen Unterricht an den allgemeinbildenden Schulen. Eine weitere große Aufgabe liegt in der Ausstattung der Schulen mit hochwertiger Technik, die hohe finanzielle Investitionen in die Schulstandorte nötig machen wird.

„Wenn der Schulentwicklungsplan in der nächsten Kreistagssitzung verabschiedet wird, haben wir ein Instrumentarium in der Hand, das uns die genauen Planungen leichter machen wird“, sagte Landrat Krebs. Der Entwurf muss dem Hessischen Kultusministerium noch zur Genehmigung vorgelegt werden.



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