Unseriöse Handwerker unterwegs

Hochtaunus (how). Derzeit verzeichnet die Polizei wieder vermehrt Meldungen von Bürgern, nachdem diese es mit unseriösen Handwerkern zu tun hatten. Der Schwerpunkt bezieht sich dabei aktuell auf Reinigungsarbeiten von Dächern, Fassaden und Ähnlichem. Das Phänomen ist nicht neu. Am Ende sind die in Auftrag gegebenen Arbeiten nicht oder nur unzureichend durchgeführt, die Rechnung um ein Vielfaches höher als üblich und die beauftragte Firma im Nachhinein meist nicht mehr greifbar.

Nicht in jedem Fall haben die Bürger tatsächlich Bedarf an einer Handwerkerleistung. Wenn ungefragt jemand an der Tür klingelt und beispielsweise eine Dach- oder Terrassenreinigung anbietet, sollte man Vorsicht walten lassen. „Lassen Sie sich kein Problem einreden, dass Sie selbst zuvor noch gar nicht festgestellt hatten“, rät die Polizei.

Auch werde bei Haustürgeschäften gerne die Vorliebe der Menschen ausgenutzt, ein „Schnäppchen“ machen zu können. So werden die Kosten für Arbeiten häufig zunächst deutlich höher beziffert, um dann ein „Sonderangebot“ zu offerieren und mit einer großen „Ersparnis“ zu locken. „Erst hinterher stellen die Auftraggeber fest, dass auch dieser Preis deutlich überhöht war und ein seriöser Anbieter die Leistung für einen Bruchteil davon vorgenommen hätte; und zwar handwerklich sauber ausgeführt und mit Garantie“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. „Wenn Sie also tatsächlich einen Bedarf an Handwerksarbeiten haben und jemanden damit beauftragen wollen, können Sie durch das Beachten einiger Verhaltensregeln die Gefahr verringern, selbst ‚übers Ohr gehauen‘ zu werden.“

Bereits bei der Suche nach einer entsprechenden Firma sollten Bürger Vorsicht walten lassen. Ob es das Telefonbuch oder die Internetsuche ist: Die ersten Treffer müssen nicht unbedingt die besten sein. Wenn ein Unternehmen in den Suchergebnissen weit oben erscheint, ist dies nicht automatisch ein Beleg für Seriosität. Gezielt positionieren sich auch unseriöse Anbieter weit vorne bei der Internetsuche oder auf den ersten Seiten des Telefonbuchs. Dabei wird bewusst ausgenutzt, dass die Suchenden möglichst schnell einen Rohrreiniger, Kammerjäger oder Schlüsseldienst finden wollen. „Daher gilt zunächst: Ruhe bewahren und nicht die Nerven verlieren! Prüfen Sie bei der Suche nach einer Firma genau, ob es sich tatsächlich um einen Anbieter bei Ihnen am Ort handelt. Angaben wie ‚regional‘, ‚ortsgebunden‘ oder auch eine Ortsnennung mit Ihrer Ortsvorwahl sollen oftmals blenden und verschleiern, dass in Wirklichkeit über eine Vermittlung willkürlich irgendwelche Firmen – teils von weit weg – geschickt werden. Gleiches gilt für Angebotszettel. Große Rabatte, Ortsvorwahlen und ein vermeintlich seriöses Layout sollen zur schnellen Auftragsvergabe verleiten“, so die Polizei. „Nehmen Sie sich bei der Auswahl genügend Zeit. Auf den Internetseiten der entsprechenden Dachverbände sind seriöse Unternehmen in Ihrem Postleitzahlenbereich zu finden. Gerade wenn eine Reparatur nicht dringend ist, empfiehlt es sich, persönlich bei ortsansässigen Betrieben vorstellig zu werden, sich dort Angebote einzuholen und diese zu vergleichen. Auch Erfahrungen aus dem Familien- und Bekanntenkreis können helfen, die richtige Firma zu finden.“

Für alle Dienstleistungen gilt laut Polizei:

– Vor der Erteilung eines Auftrags sollte genau festgehalten werden, welche Kosten für welche Leistung anfallen.

– Die Rechnung sollte genau geprüft werden. Es sollte nichts vorschnell unterschrieben werden.

– Eine Rechnung sollte ausgehändigt oder zugeschickt werden. Man sollte sich nicht zur Barzahlung oder zur Zahlung per EC-Karte drängen lassen.

– Wer sich unter Druck gesetzt fühlt, sollte gegebenenfalls einen Nachbarn oder einen Angehörigen hinzuholen und im Zweifel die Polizei informieren.



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