Der Wald tröstet, wenn Worte fehlen

Ein Waldbad kann helfen, die verletzte Seele zu heilen.Foto: AKHD

Ein achtsames Angebot für trauernde Großeltern

Main-Taunus/Hochtaunuskreis (ju) – Manchmal gibt es Momente im Leben, in denen Worte nicht mehr tragen. Wenn ein Enkelkind lebensverkürzend erkrankt oder verstorben ist, trifft das auch die Großeltern mitten ins Herz. Doch während Eltern in ihrer Trauer oft wahrgenommen und begleitet werden, bleibt der Schmerz der Großeltern häufig im Verborgenen – still, unsichtbar, und doch so schwer.

Um diesen besonderen Menschen Raum und Trost zu schenken, lädt der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Bad Homburg regelmäßig zu einem Waldbad ein. Dieses besondere Angebot findet alle zwei Monate am letzten Samstag des Monats statt – eine Zeit, die nur für die Großeltern bestimmt ist, um Kraft zu schöpfen, innezuhalten und ihre Trauer zu teilen.

Achtsamkeit inmitten der Natur

„Großeltern tragen eine doppelte Last – sie trauern nicht nur um ihr Enkelkind, sondern erleben auch den Schmerz der eigenen Kinder mit“, erklärt Karin Dinter, die das Walderlebnis leitet. „Weil es für Großeltern bisher kaum Angebote gibt, entstand die Idee mit dem Waldbaden.“

Gemeinsam geht es langsam vom Waldrand aus hinein in die Stille des Waldes. Sanftes Licht, rauschende Blätter und der Duft von Erde helfen, den Kopf zu klären und den Schmerz ein Stück weit loszulassen. Kleine Rituale, Atemübungen und Impulse begleiten die Teilnehmer auf diesem Weg der Achtsamkeit.

Nach dem Waldbad gibt es bei Tee und Gebäck einen geschützten Raum für Begegnung und Austausch. Hier dürfen alle Gefühle sein, alle Themen angesprochen werden – oder auch einfach im Schweigen Platz finden.

Ein Ort, der trägt

„Der Wald ist heilsam für verwundete Seelen. Er zeigt uns das richtige Maß und schenkt Raum für Gedanken und Gefühle, die sonst keinen Platz finden“, sagt Karin Dinter. Das Waldbad ist daher nicht nur eine Auszeit, sondern ein Ort der inneren Heilung – ein sicherer Hafen, wenn Worte fehlen.

Eingeladen sind alle Großeltern, deren Enkelkinder lebensverkürzend erkrankt sind oder verstorben sind.

Termine 2025

Samstag, 26. Juli

Samstag, 27. September

Samstag, 22. November

Über den AKHD Bad Homburg

Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Bad Homburg/Taunus begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzenden Erkrankungen – ab der Diagnose, im Leben, im Sterben und auch über den Tod hinaus. Die Arbeit des Dienstes wird überwiegend von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen getragen und finanziert sich fast vollständig durch Spenden. Für die betroffenen Familien sind alle Angebote kostenfrei. Der AKHD Bad Homburg ist Teil des Deutschen Kinderhospizvereins e.V., der als Wegbereiter der Kinderhospizarbeit in Deutschland gilt.



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