Wetzlar
(kw) – Der Sieger der zweiten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres vom NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) steht fest: Der Wiedehopf (Upupa epops) hat mit 45.523 und 31,9 Prozent die meisten Stimmen erhalten. Damit ist er nach dem Rotkehlchen der zweite Jahresvogel, der von allen Menschen in Deutschland gewählt werden konnte. „Mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube ist der Wiedehopf einer der auffälligsten heimischen Vögel“, erklärt der NABU-Landesvorsitzende Gerhard Eppler.
Neben seinem spektakulären Erscheinungsbild trug sicher auch sein eingängiger Wahlslogan „Gift ist keine Lösung“ zu seinem Wahlsieg bei. Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften, die es nur ohne einen flächendeckenden Pestizideinsatz geben kann. Der Nahrungsmangel ist deshalb einer der wichtigsten Faktoren für seine Seltenheit.
In Hessen kommt der Wiedehopf mit wenigen Ausnahmen als Brutvogel nur südlich der Mainlinie vor. Er nistet vorzugsweise in Sandgebieten, am Rand lockerer Kiefernwälder und auf Streuobstwiesen in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt und Groß-Gerau. Hier kümmert sich der NABU um den Schutz dies außergewöhnlichen Vogels.
Der Wiedehopf brütet sowohl in natürlichen Baumhöhlen und Spechthöhlen als auch in Halbhöhlen und Höhlungen unter Wurzeln oder in Erdhöhlen. Auch mit dem Erwerb von wertvollen Schutzgebieten trägt der NABU zu einem dauerhaften Wiedehopf-Schutz bei. Inzwischen werden auch erste Erfolge der Schutzmaßnahmen sichtbar.
Der hessische Wiedehopf-Bestand braucht auch weiterhin aktive Unterstützung. Dazu gehört neben dem Schutz seiner Lebensräume und seiner Nahrungsgrundlage ein rücksichtsvolles Verhalten von Beobachtern und Besuchern gegenüber dem scheuen Vogel. „Wir bitten darum, den Wiedehopf nur aus der Ferne zu beobachten und ihm in seinen Brutgebieten nicht zu nahe zu kommen“, erklärt der Biologe Eppler.
Der NABU ist optimistisch, dass die Wahl zum Vogel des Jahres den Schutzbemühungen weiteren Auftrieb gibt und dazu beiträgt, seinen Bestand in Hessen weiter zu erhöhen.(gs)
Schick anzusehen – der Wiedehopf mit Beute
Foto: NABU