„Ich armes welsches Teufli“

Schwalbach (sbw). Zu Liedern der Jugendbewegung, wie sie Sophie und Hans Scholl sangen, hatte die „Wilde Rose“ zur Fête de la Musique eingeladen. Wegen des unsicheren Wetters war der Verein vom Stadtinselgarten in den phantasievoll gestalteten „Unterstand“ der Stadtinsel ausgewichen. Lutz Eichhorn, ein virtuoser Gitarrist und Liederbuchmacher, sowie Herbert Swoboda gaben den Ton vor.Über einen Link konnten die Besucher den Text von ihren Handys ablesen oder im ausgehändigten Liederbuch „Rauchzeichen“ finden. Alle Lieder wurden von Marcin Biskupski professionell aufgezeichnet und werden digital abrufbar sein. Vom programmatischen Wandervogellied „Wir wollen zu Land ausfahren“ über das jungenschaftliche „Über meiner Heimat Frühling“ spannte Herbert Swoboda von der „Wilden Rose“ den Bogen zu Liedern der „Weissen Rose“, der Widerstandsgruppe, der Sophie und Hans Scholl angehört hatten. Sie wurden verraten und von den Nazis zusammen mit vier Kameraden hingerichtet. Neben der studentischen „Weissen Rose“ in München gab es aber auch den Widerstand der Arbeiterjugendlichen im Ruhrgebiet,die sich „Navajos“ oder „Edelweisspiraten“ nannten. Der Fankfurter „Berry“ Westenburger gehörte zu diesem Netzwerk und hat seine Erlebnisse in dem Buch „Wir pfeifen auf den ganzen Schwindel“ niedergeschrieben und kurz vor seinem Tod in der Stadtinsel Schwalbach noch an die junge Generation in einer Lesung weitergegeben. Nach dem Kanon „Ich armes welches Teufli“ begann der zweite Teil des Treffens mit einem Wunschkonzert, bei dem Lieder wie „Die Moorsoldaten“, „Sag mir, wo die Blumen sind“ und „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader gefragt waren. „Insgesamt ein schöner Nachmittag, der wiederholt werden kann“, so Herbert Swoboda für den Verein „Wilde Rose“. Foto: Herbert Swoboda



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