Baustart für die Regionaltangente West

Schwalbach (sbw). Nach langer Planungsphase von 30 Jahren geht ein Wunsch vieler Kommunalpolitiker der Rhein-Main-Region in Erfüllung: Mit einem symbolischen ersten Spatenstich in Frankfurt, am sogenannten Gleisdreieck, haben die Arbeiten für die Regionaltangente West (RTW) begonnen. Zum Baubeginn waren die Bürgermeister des östlichen Teils des Main-Taunus-Kreises ebenfalls eingeladen, darunter Schwalbachs Bürgermeister Alexander Immisch.

Er sagte: „Die Regionaltangente West führt zwar nicht durch Schwalbach, doch sie ist für die Stadt, deren Anteil am Gewerbegebiet Camp-Phönix-Park und die gesamte Region von großer Bedeutung. Auch die Schwalbacher werden von diesem weiteren Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs profitieren. Aus diesem Grund hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Schwalbach schon 2014 mit großer Mehrheit den Beitritt der Stadt zur RTW-Planungsgesellschaft beschlossen.“

Baustart

Mit der Regionaltangente West geht eines der wichtigsten regionalen Schieneninfrastrukturprojekte der Rhein-Main-Region in die Bauphase. Auf der rund 50 Kilometer langen Strecke wird eine Zweisystem-Stadtbahn Bad Homburg, das Nordwestzentrum Frankfurt und das Gewerbegebiet Praunheim sowie Bad Soden über Eschborn, Frankfurt-Höchst und den Flughafen Frankfurt mit Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag verbinden. Als erstes Bauwerk entsteht eine Stabbogenbrücke im Bahnhof Frankfurt-Stadion.

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sprach anlässlich des Spatenstichs von „einem historischen Moment“: „Nach Jahrzehnten der Diskussion und Planung wird die RTW endlich Realität. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des weiteren Ausbaus der Schiene in Hessen. Die Regionaltangente West ist einer der wichtigsten Bausteine zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und ihr Baubeginn eine wirklich gute Nachricht für die Mobilität der Menschen in der Region Frankfurt-Rhein-Main.“

Neue Direktverbindungen

Der Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) Prof. Knut Ringat sagte: „Die Kapazitäten des Frankfurter S-Bahntunnels und auch des Hauptbahnhofs sind ausgereizt. Die RTW sorgt hier künftig für eine deutliche Entlastung und bringt zudem neue Direktverbindungen unter anderem zum Flughafen. Wir sind vom Erfolg der RTW überzeugt und denken schon einen Schritt weiter: Sie soll nicht die einzige tangentiale Verbindung bleiben, unsere Vision ist ein Schienenring um Frankfurt.“

„Die RTW ist ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Konzept für die Mobilität unserer Region. Sie schont Ressourcen, indem sie die bereits vorhandene Infrastruktur nutzt, und sie ergänzt diese sinnvoll dort, wo es heute noch Engpässe oder Lücken gibt“, so Stadtrat Stefan Majer, Dezernent für Mobilität der Stadt Frankfurt und Aufsichtsratsvorsitzender der RTW-Planungsgesellschaft.

Die rund 50 Kilometer lange Regionaltangente West verbindet die Gemeinden im Westen Frankfurts und schafft neue Direktverbindungen zum Flughafen Frankfurt. Sie entlastet damit den Frankfurter Hauptbahnhof und den City-Tunnel und erspart Tausenden von Reisenden das Umsteigen. Nach der Fertigstellung – geplant für 2028 – werden zwei Linien auf der RTW-Strecke verkehren, die sich im Kerngebiet überlagern. Dabei werden insgesamt 26 Haltestellen angefahren, zwölf davon sind bereits bestehende S-Bahnhöfe.

Der jetzt begonnene Abschnitt Süd 1 der RTW umfasst den Bereich vom Knoten Schwanheim über den Flughafen Frankfurt und den Bahnhof Frankfurt-Stadion nach Neu-Isenburg Bahnhof und Dreieich-Buchschlag. Dafür hatte das Regierungspräsidium Darmstadt am 26. Januar den Planfeststellungsbeschluss erlassen.

Beim ersten Spatenstich für den Baubeginn des ersten Bauabschnitts der Regionaltangente West strahlen die Bürgermeister aus dem Main-Taunus-Kreis um die Wette: Elmar Bociek aus Sulzbach, Adnan Shaikh aus Eschborn, RTW-Chef Horst Amann, Kreisbeigeordneter Johannes Baron, Dr. Frank Blasch aus Bad Soden und Alexander Immisch aus Schwalbach (v. l.). Foto: Stadt Eschborn



X