Ehrlichkeit und Klarheitvon Mathias Schlosser

ORT:

Auch wenn der 1. April schon zwei Tage vorbei ist: Bei den gerade getroffenen Haushaltsbeschlüssen wird sich so mancher Schwalbacher schwer veräppelt vorkommen. Da wurde Ende vergangenen Jahres noch eigens außerhalb der Haushaltsberatungen die Grundsteuer drastisch erhöht und jetzt beim Haushaltsbeschluss stellt sich heraus, dass das rechnerisch gar nicht nötig war. Wie durch ein Wunder sind zwischenzeitlich fünf Millionen Euro zusätzliche Gewerbesteuer aufgetaucht. Die deftige Steuererhöhung, die alle Schwalbacherinnen und Schwalbacher getroffen hat und die der Stadt gerade einmal Mehreinahmen von anderthalb Millionen Euro einbringt, hätte man daher gar nicht oder frühestens Anfang 2026 gebraucht.

Wenn die Steuereinnahmen insgesamt so drastisch einbrechen wie zurzeit in Schwalbach, lassen sich harte Maßnahmen nicht vermeiden. Doch die können nur gelingen, wenn sie halbwegs auf die Akzeptanz der betroffenen Bürgerinnen und Bürger treffen. Mit der offenbar wenig durchdachten Grundsteuererhöhung haben Magistrat und Stadtverordnete das Gegenteil erreicht. Die Bürger sind sauer, weil sie das Gefühl haben, mehr zahlen zu müssen als eigentlich nötig.

Sollte es nicht gelingen, den Kronberger Hang wieder mit Leben zu füllen, sind in den kommenden Jahren noch weitere Grausamkeiten zu erwarten. Damit die Bürger das mitmachen, dürfen die Zahlen künftig weder schön- noch schlechtgeredet werden. Ehrlichkeit und Klarheit sind gefragt.

Schwalbacher Spitzen

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