Schwalbach (MS). Allein auf weiter Flur stand am vergangenen Donnerstag die Fraktion der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung, als es um den Verkauf des Torbogenhauses am Gasthaus „Mutter Krauss“ ging.
Wie berichtet hat der Magistrat vorgeschlagen, das historische Gebäude in der Hauptstraße für rund 339.000 Euro an die „Mutter Krauss Immoverwaltungs GmbH“ zu verkaufen, der bereits die anderen 83 Prozent des Mutter-Krauss-Anwesens gehören. Zu Beginn der Diskussion wies Bürgermeister Alexander Immisch darauf hin, dass die bisherige Eigentümergemeinschaft, die die Stadt als Besitzerin des Torbogenhauses mit der Verwaltungsgesellschaft des restlichen Anwesens bildet, problematisch sei. „So, wie es jetzt ist, ist es nicht sinnvoll“, sagte er und verwies auf anstehende Sanierungsarbeiten, die auch noch unter hohen Auflagen des Denkmalschutzes gemacht werden müssten.
Die Grünen hatten beantragt, das Gebäude entgegen den Plänen des Magistrats nicht zu verkaufen. Fraktionsvorsitzender Thomas Nordmeyer sagte: „Wir halten es für bedenklich, den Einfluss auf dieses Wahrzeichen Schwalbachs abzugeben.“ Zu den von Alexander Immisch vorgetragenen Problemen erklärte er, dass man zwischen verschiedenen Eigentümern alles regeln könne, wenn man nur wolle. Wenn das Haus schon verkauft werden soll, dann forderten die Grünen, dass zumindest im Grundbuch eingetragen wird, dass die Kutscherstube im Erdgeschoss nicht wieder zu einer Abstellkammer werden darf, sondern gastronomisch genutzt werden soll.
Die anderen Fraktionen sprachen sich allerdings allesamt für einen Verkauf aus. „Die CDU stimmt zu, weil eine vernünftige Nutzung nur sichergestellt werden kann, wenn alles in einer Hand ist“, erklärte Maria Hünecke. Und Anke Assmann (SPD) sagte: „Der Fortbestand der Gastronomie ist gesichert und es kommt Geld rein.“ Auch der Fraktion „FDP und Freie Bürger“ erschien der Verkauf als „beste Lösung“. „Der Denkmalschutz tut uns keinen Gefallen“, mahnte Stephanie Müller für die Liberalen.
ORT:
RUBRIK: