Engagierter Start bei den ersten Treffen der IGs

Triebfeder für den Gesamtbeirat: Quartiersmanagerin Bärbel Andresen vor dem Schaufenster der Sozialen Stadt mit den Logos der Interessengruppen. Foto: HB

Steinbach (HB). In diesen Wochen wird der städtische Gesamtbeirat auf die Füße gestellt. Bis Ende Mai werden sechs Interessengruppen gebildet, die sich von Juli bis September bei öffentlichen Veranstaltungen vorstellen werden. Die IGs schicken jeweils zwei Vertreter in den Beirat, der Anfang nächsten Jahres erstmals tagen wird. Damit sollen die Strukturen für eine Debattenkultur geschaffen werden, mit dem Ziel einer toleranten Solidargemeinschaft.

Die ersten drei Gruppen haben sich bereits getroffen und die Themen Nachhaltigkeit, Familien und Barrieren angesprochen. Teilweise kommunizierten mehr als 20 Interessenten virtuell und über Telefon. Bürgermeister Steffen Bonk und Bärbel Andresen, als Quartiersmanagerin das bekannteste Gesicht der Sozialen Stadt, sprachen von einem „Supereinstieg“. Die Umweltbewegten fanden in der IG Nachhaltigkeit zusammen, in der das Altersspektrum von 15 bis 87 Jahre reichte. An Stichworten herrschte kein Mangel, sie reichten von der Müllvermeidung über grüne Fassadengestaltung bis zur Nutzung von Solarenergie. Es wurde über den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen diskutiert und die Erkenntnis gewonnen, dass Second-hand-Kleidung ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist. Das wird eine zentrale Botschaft sein, wenn sich die IG bei ihrer Auftaktveranstaltung präsentiert. Am Freitag, 9. Juli, verwandelt sich dass Plateau neben dem Bürgerhaus in einen Laufsteg für Modells in gebrauchter Kleidung, die zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt in ihrer Kleiderstube anbietet. Das Leitthema Familien mündete in die Idee für einen „Großelterntag“ mit Kindern. Bei der IG-Präsentation am 3. September soll am Weiher ein Spielpicknick stattfinden. Die IG Barrieren will dem Egoismus in der Gesellschaft entgegen wirken. „Es geht darum, sich den Schuh der anderen anzuziehen“, erläutert Bärbel Andresen.

Die Gruppen werden mit den Themen kulturelle Vielfalt, Jugend und Senioren komplettiert. Die Sitzungen der IGs sind für alle offen, niemand muss sich anmelden, sondern macht die Teilnahme vom Interesse an der jeweiligen Thematik abhängig. Dagegen ist die Anwesenheit der gewählten Vertreter im Gesamtbeirat obligatorisch. Dieses Gremium koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den autonom handelnden Interessengruppen und verwaltet den Verfügungsfond, der nach Aussage des Bürgermeisters voraussichtlich mit jährlich 10 000 Euro ausgestattet wird. Steffen Bonk ist ebenso wie Stadtverordnetenvorteher Jürgen Galinski nicht stimmberechtiges Mitglied im Beirat. „Der hat das Ohr am Puls der Stadtgesellschaft“, sagt Bonk voraus.

Der Beirat soll keinesfalls als Nebenparlament agieren und beispielsweise den Klimaschutzplan der Kommune ausarbeiten. Der Bürgermeister ist ohnehin der Meinung, „dass die Musik in den Interessengruppen spielt.“ Sie bildeten die Plattform für eine Diskussion über alle Themen, die gesellschaftlich relevant seien. Ihre Zahl könne sich jederzeit verändern.



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