Steinbach (stw). Nicht zuletzt der allgegenwärtige Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Strommangellage hat uns auch hierzulande deutlich gemacht, dass eine ständige Versorgung mit Energie und vor allem Strom keine Selbstverständlichkeit ist. Viel wurde in Erwägung gezogen, ob in diesem Winter mit langanhaltenden und flächendeckenden Stromausfällen zu rechnen sein würde. Doch durch eine frühzeitige und gewissenhafte Vorbereitung auf ein solches Blackout-Szenario können die Gefahren, die damit verbunden sind, erheblich reduziert werden. Bürgermeister Steffen Bonk: „Die Stromversorgung ist im Katastrophenfall von elementarer Bedeutung. Sie sorgt dafür, dass Leben gerettet werden. Wir haben uns für solch einen Fall gewappnet, um eine größtmögliche Sicherheit für unsere Bürger gewährleisten zu können.“ Die Stadt hat daher im vergangenen Jahr, einen Krisenstab zu diesem Thema gebildet. Dieser Krisenstab besteht neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden, aus Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, Mitarbeitern des Hauptamts, dem Amt für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr sowie der Abteilung Sicherheit und Ordnung.
Als nächster Schritt wurde im Feuerwehrgerätehaus und im Rathaus ein sogenannter Notfallinformationspunkt, kurz NIP genannt, eingerichtet. Gekennzeichnet ist der NIP durch eine 40 mal 60 Zentimeter große Beschilderung am Feuerwehrgerätehaus in der Gartenstraße 20, welche durch den Hochtaunuskreis als Initiator zur Verfügung gestellt wurde. Sie zeigt einen weißen Leuchtturm auf rotem Grund, davor eine vierköpfige Personengruppe und die Beschriftung „Notfallinformationspunkt“. Darunter ist ein rund 40 mal 25 Zentimeter großes Schild mit der Aufschrift „Informations- und Notrufstelle/Nur besetzt bei Ausnahmelagen/Mehr Informationen auch unter: www.hochtaunuskreis.de“, angebracht.
Die Folgen eines langanhaltenden Stromausfalls wären enorm und hätten Auswirkungen auf nahezu jeden Bereich des alltäglichen Lebens. Fahrstühle funktionieren nicht mehr, Straßenlaternen, Ampelanlagen sowieso Fernseher und Radios fallen aus. Damit aber noch lange nicht genug, denn auch Telefonfestnetzverbindungen arbeiten nicht mehr. In der Folge würden Mobilnetzverbindungen aufgrund einer Überlastung ausfallen, denn das Mobilnetz ist zumeist nur batteriegepuffert und verfügt nicht über eine Notstromversorgung. Selbst Notrufe über die 110 oder 112 wären in diesem Fall nicht mehr möglich.
Damit die Menschen weiter Hilfe und wichtige Informationen erhalten, gibt es die „Leuchttürme“ als Anlaufstelle für die Bevölkerung. Sie sind im Katastrophenfall bei längeren Stromausfällen besetzt und verfügen über eine Kommunikationsverbindung zur zentralen Einsatzleitung. „An dem Notfallinformationspunkt erhalten Bürger mündliche Informationen zum Sachstand des Stromausfalls, Notfallalarmierungen werden entgegengenommen und weitergeleitet, und es werden selbstverständlich auch bei medizinischen Notfällen erste Hilfsmaßnahmen ergriffen“, erklärt Bürgermeister Bonk. „Bei allen Vorbereitungen der staatlichen Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes bleibt die Eigenvorsorge und die Selbsthilfe im Notfall unverzichtbar und sollte in Schulen, Betrieben und im Alltag mehr Beachtung finden“, so der Rathauschef.
Die Einrichtung des NIP steht in einer Reihe von weiteren Projekten wie beispielsweise die Notstromversorgung des Rathauses und des Feuerwehrgerätehauses zum Ende des vergangenen Jahres und der Anschaffung neuer Sirenen für die Alarmierung der Bevölkerung, welche in diesem Jahr umgesetzt werden soll.