Steinbach (nel). Die stimmungsvolle Konzert-Saison vor Weihnachten hat wieder begonnen, bei der auch das Konzert “Musik für die Seele” wieder nicht fehlen durfte. Die kleine St. Georgskirche füllte sich wieder sehr schnell, denn im stressigen Alltag, in dem kaum Zeit bleibt, um über sich und die wichtigen Dinge im Leben nachzudenken, sind solche kleinen Momente in Ruhe und am besten auch noch in Begleitung von Musik für viele Menschen wertvoll. Im Rahmen des Formats “Musik für alle” bietet die evangelische St. Georgsgemeinde Raum dafür, den Moment unabhängig von Sorgen zu genießen. Die Umsetzung des Konzerts wird ausschließlich durch Spenden ermöglicht.
Die musikalische Leitung übernahm Ellen Breitsprecher, die am Klavier Stücke von Tschaikowsky, Mendelssohn, John Brunning und einer breiten weiteren Auswahl begleitete. Zudem traten einige Solisten auf, die die Aufmerksamkeit der gesamten Zuhörerschaft in einer ganz bewussten Atmosphäre auf sich zogen. So überzeugten beispielsweise Basile Orth und Clemens Mohr auf dem Violoncello sehr, sie erzeugten fesselnde Klänge, die sich bis in jede Ecke der Kirche ausbreiteten und jeden Zuhörer erreichten. Auch der Gesang verschiedenster Sängerinnen ergänzte das Konzert und die Klänge der Streichinstrumente vollumfänglich. Neben dem Violoncello kamen auch die Violine und das Klavier von verschiedensten Musikern zum Einsatz.
Doch das abwechslungsreiche Konzert bestand nicht nur aus einer Varietät von ausgewählten Stücken großer Komponisten und der Harmonie aus den Streichinstrumenten, dem Klavier und den Stimmen – denn Vikar Léandre Chevallier präsentierte zudem ausgewählte Gedichte, die er bedeutungsschwer vortrug. Und das auf französisch! Die Aussprache der melodischen Sprache, die auf den ausgeteilten Programmheften in deutscher Übersetzung mitgelesen werden konnte, erzeugte eine nachdenkliche, aber positive Atmosphäre, die dazu einlud, in sich zu kehren und in tiefer Ruhe zu lauschen. Gedichte wie “Quand vous saurez, que je suis mort” (Wenn ihr erfahrt, dass ich gestorben bin) von Pere Jean Debruynne, “La nuit n´est jamais complète” (Die Nacht ist nie vollkommen) von Paul Eluard oder “Ce que cést la mort” (Was der Tod ist) von Victor Hugo am Ende des Konzertabends, ließen die Zuhörer in Gedanken nach Hause gehen – jedoch nicht in bedrückter Stimmung, sondern erfüllt von den Klängen, ganz bedacht auf das Schöne im Leben und den Wert von sich selbst, Freunden und Familie.