IG Kulturelle Vielfalt feiert das erste Fastenbrechen

Mit vielen leckeren Gerichten feierte die IG Kulturelle Vielfalt und vielen Besuchern das erste Fastenbrechen im Ramadan am Samstagabend im Bürgerhaus. Foto: HB

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Steinbach (HB). Imam Taher Nawaz saß auf der Bühne und sprach dort für die Gläubigen Gebete aus dem Koran. Die Gastgeber, die IG Kulturelle Vielfalt im Gesamtbeirat, hatten zuvor im großen Saal acht Tische gedeckt. Am Büfett im Foyer wurden anschließend arabische Spezialitäten gereicht. Suppe aus Marokko und Eintopf aus Syrien zum Beispiel. Es gab auch Süßes, wie eine kunstvoll verzierte Torte oder Datteln. Dazu wurde Minztee serviert. Anlass war das erste Fastenbrechen, auf arabisch Iftar genannt, am Samstagabend, zu dem sich viele Besucher, darunter nicht nur Muslime, versammelt hatten.

Für die IG-Sprecherin Kulturelle Vielfalt, Hayat Merzak, war es der Beginn einer Ära, in der sich die verschiedenen Kulturen, die in Steinbach leben, öffnen sollen. Ziel ist es, Vorurteile ab- und Verständnis aufzubauen. Immerhin sind in der Gemeinde 120 verschiedene Nationalitäten vertreten.

Im Fastenmonat Ramadan dürfen erwachsene Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder Essen noch Trinken. Vergangenen Samstag war die Zeit der Enthaltsamkeit um 20 Uhr vorbei. Jetzt wurden gemäß dem islamischen Ritus Datteln gereicht und Wasser ausgeschenkt. Im Ramadan beweisen Muslime durch Verzicht ihre Liebe zu Allah, wies Imam Taher Nawaz auf die Bedeutung des Fastens hin. Der Gemeindevorsteher ist Mitglied im Institut für Islamstudien, einem Verein mit Sitz in der Industriestraße. Dort werden 60 Kinder in Religionslehre und in Arabisch unterrichtet, der Sprache des Korans. Der Imam hat in Steinbach die Grundschule besucht. Ein Fastenbrechen in dieser Dimension in seiner Heimatstadt hat er aber noch nicht erlebt.

Im Ramadan soll der Gläubige fünfmal am Tag beten. Daher breiteten Männer und Frauen – voneinander getrennt – ihre Gebetsteppiche auf dem Holzboden des Bürgerhauses aus und verneigen sich gen Mekka, wo mit der „Kaaba“ das Heiligtum der Muslime steht. Die Gemeinde Allahs soll in diesem besonderen Monat aber auch an die denken, die in Not sind und Hunger leiden. „Leute, die nichts haben,“ erläutert der Imam den Sinn und Zweck des Fastens. Einen ganzen Monat lang dauert der Ramadan an.

Wenn am Abend des 1. Mai die Fastenzeit endet, soll die Zeremonie im Bürgerhaus wiederholt werden. Beim sogenannten „Zuckerfest“, bei dem die Kinder mit Süßigkeiten beschenkt werden, hoffen die Organisatoren auf die Teilnahme der christlichen Kirchen und politischer Repräsentanten.

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