Männerballette lassen Narrhalla erbeben

Steinbach (fch). Tanz, Musik und gute Laune sorgten für eine närrische Atmosphäre in der voll besetzten Narrhalla. Dort ließen gut gelaunte Närrinnen aus der Region es mit Schunkelrunden und vierstufigen Raketen so richtig auf der ersten Damensitzung 2020 des Kultur und Geselligkeitsverein (KuGV) „Die Staabacher Pitschetreter“ krachen.

Für Stimmung im Bürgerhaussaal und auf der Bühne sorgten am laufenden Band fesche Tänzer und einige Tänzerinnen aus 13 Ballettgruppen sowie ein Sänger. Die Moderatorinnen Simone Remdt und das Staabacher Pitschetreter-Ehrenmitglied Kati Dausner führten mit Reimen durchs Programm. Und verteilten fleißig mit Unterstützung von Gardetänzerinnen an alle Tanzgruppen, ihre Trainer und den Sänger Fleischworscht-Orden als Dankeschön. Auf der Staabacher Bühne und im Saal wimmelte es an diesem Abend nur so von Promis. Die Ehre im Rampenlicht gaben sich kein Geringerer als Mr. President und Twitterkönig Donald Trump und seine First Lady Melania. Unters jubelnde Volk gemischt hatten sich ihre Hoheit Karnevalsprinzessin Vanessa I. aus „Bad Bommersheim am See“ samt Hofmarschall Sabine Wagner und den Pagen Natalie Tomillo und Angela Deicke. Begrüßt wurden sie von den Moderatorinnen sowie eleganten Hofdamen aus Steinbach.

Tina Turner kommt aus Usingen

Schunkelnd, singend und feiernd zeigte sich im Saal Rock-Ikone Tina Turner im goldenen Outfit. Angereist war sie allerdings nicht aus Zürich, sondern aus Usingen. Im Saal tummelte sich eine bunte Schar aus Indianern und Squaws, Clowns, Marienkäfern, Putzfrauen, Bauarbeitern und Vampiren vom CluGeHu Weißkirchen.

Getreu der Devise „Frauen feiern, Männer arbeiten“ zeigten die Herren der Schöpfung den Zuschauerinnen ihre Tanzkünste. Mit dem Einzug des Damenkomitees wurde das Programm eröffnet. Danach eroberte das „Spritzer-Männerballett Sossenheim“ mit einer gelungenen Performance zu „Rock me Amadeus“ das Publikum. Die teils vollbärtigen Tänzerinnen in eleganten Barockkostümen wurden mit anhaltendem Applaus und den ersten Zugaberufen des Abends gefeiert. Um gegen die bärenstarke Vorgabe anzutanzen, bedurfte es schon zwölf Frohnaturen aus dem Männerballett des Gesangvereins Harmonie Griesheim bei Darmstadt. Die 17 bis 62 Jahre alten Harmonie-Dream-Dancer hatten ihren Auftritt unter das Motto „Holland ist die geilste Stadt der Welt“ gestellt. Zu Liedern wie „Viva Cologna“, „Tulpen aus Amsterdam“ und „Fremd in dieser Stadt“ schunkelte das Publikum im Takt der Musik. Zu den Tänzern gehörte ein Vater-Sohn-Gespann mit Heiko und Matt.

Mit „Atemlos durch die Nacht“ verabschiedete sich die Gruppe, um Platz für die 19 prämierten Tänzer der „Atzmann Tornados“ aus Heidenrod-Dickschied zu machen. Sie nahmen die Steinbacherinnen und ihre Gäste mit auf eine tänzerische Reise durch den Dschungel, die Zugaberufe provozierte. Die „Dream Boys“ vom FCV die Schnauzer aus Rödelheim entführten alle in „The Freaky Zirkus“. Die sieben Tänzer offerierten ihr schauriges Spektakel augenzwinkernd zu den Klängen von „Ein bisschen Spaß muss sein“. Nachdem sie ihre Narrenkostüme und Masken abgelegt hatten, präsentierten sie sich freizügig, was mit „Ausziehen“-Rufen quittiert wurde. Zum „Bier Watsch“ nahmen die muskulösen Lebensretter aus den Reihen des Kolping Männerballettes „Biebricher Waden“ die Mädels im Saal mit. Um ihnen zu zeigen wie „Biebrichs Antwort auf Pamela Anderson“ aussieht.

Nach der Zugabe betrat Günther Hübner aus der Kolpingfamilie Wiesbaden die Bühne. Der Sänger kämpfte bei seinem Auftritt mit Schlagern wie „Ich bau dir ein Schloss“ und Karnevalsliedern mit der nicht funktionierenden Technik. Mit Schunkelrunden und Polonaisen verkürzten sich die Närrinnen die Pause, um von Steinbach über den großen Teich zu reisen. Das Männerballett „Auringer Springböck“ aus der hessischen Landeshauptstadt holte das Lebensgefühl der Amerikaner in den Hochtaunuskreis. Wie „Living in America“ funktioniert, demonstrierte unter anderem das Präsidentenehepaar. Die „Trouble Tigers“ von der TG 08 Steinbach hatten sich zu ihrer temporeichen Show in schnittigen Flitzern von „Super Mario“ inspirieren lassen. Nach Asien wandelten auf den Spuren ihres Glücksdrachens die Tänzer vom CV Stierstadt. Mit ihren Kostümen, Accessoires und Tänzen holten sie den exotischen Zauber der fernen Kultur auf die Bühne.

Die Bühne ist nicht hoch genug

„Fly High“ lautete das Motto der FCG-Tänzer aus den Reihen „Die Kameruner 1922“. Für die waghalsigen Piloten war die Bühne nicht hoch genug, was die Moderatorinnen trocken mit „Jungs, zieht den Kopf ein“ kommentierten. Mit „Walk like an Egyptian“ erweckte das Männerballett der „Dancing Maniacs” die Pharaonen in einer begeisternden Darbietung zu neuem Leben. „Die Gockel“ vom Taunussteiner Carneval kamen passend zu ihrem Kampagnenmotto „Hangover“ als S.W.A.T.-Team, um die Muskeln spielen zu lassen. Wofür die zwölf Tänzer eine der vierstufigen Raketen an diesem Abend bekamen. „Ist de Rum leer, gehen wir unters Meer“ verkündeten die „Hohner Stifterappler“ selbstbewusst vor dem großen Finale.

Das Kolping-Männerballett „Biebricher Waden“ lässt es beim „Bier Watch“ richtig krachen. Foto: fch

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