Poppig oder sanft: Malerei trifft Literatur

Sie freuen sich über die Ausstellungsmöglichkeiten im Rahmen von „Malerei trifft Literatur“: Renate Götz (li) und Franziska Bank mit ihren Kunstwerken in den Räumen der Stadtbücherei. Foto: Gruber

Hans-Jürgen Biedermann

Steinbach. Eine schöne Symbiose findet derzeit in der Stadtbücherei statt: Unter dem Motto „Malerei trifft Literatur“ gibt es nun nicht nur etwas zum Schmökern, sondern auch viel zum Schauen. Poppig bunte Werke laden neben sanften Landschaften zum Verweilen ein.

Aufgrund der Corona-Pandemie war es den Mitgliedern des Werkstattkreises, der einheimischen Malerkolonie, deren zehn Mitglieder sich nun doch zu einem Verein zusammengeschlossen haben, im vorigen Jahr nicht möglich ihre Kunstwerke zu zeigen. Die jährliche Ausstellung im Bürgerhaus musste abgesagt werden. Doch nun eröffnen sich durch die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei neue Möglichkeiten. Unter dem Motto „Malerei trifft Literatur“ hat Büchereileiterin Nicole Kaluza einen Pakt zwischen Literatur und Malerei unter dem Dach der Stadtbücherei geschmiedet. Es werden in den Räumen der Stadtbücherei, Bornhohl 4, insgesamt vier Ausstellungen des Werkstattkreises stattfinden, wobei immer zwei Künstler gleichzeitig ihre Bilder präsentieren.

Seit Dienstag machen den Auftakt zu der Kooperation die beiden Künstlerinnen Renate Götz und Franziska Bank, die sehr unterschiedliche Werke zeigen. Sanfte Landschaften stehen nun neben poppigen Motiven und beleben mit ihrer spannungsvollen wechselseitigen Dynamik den literarischen Raum der Bücherei.

Renate Götz lebt seit 1973 in Steinbach, sie gehört dem Werkstattkreis seit der Gründerzeit vor 40 Jahren an und ist mit ihren 79 Jahren die älteste Frau des Kreises. Die im oberbayerischen Murnau geborene Künstlerin hat Landschaften mit weißen Häusern aus Südfrankreich aufgehängt. Aquarellbilder mit Motiven aus der Natur finden sich vielfach in ihrem OEuvre. Über dem roten Sessel in der Leseecke des ersten Stocks stellt sie andererseits ein Stillleben mit Obst in einer Schale aus, das ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Ihre Bilder waren schon öfter exklusiv in Steinbacher Lokalitäten zu sehen. Sie hat Malschulen in Sindelfingen und Kronberg besucht und ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden. Ortskundige werden sich über ein Bild freuen, auf dem sich die Schönheit der Steinbachaue entfaltet.

Die zweite Künstlerin Franziska Bank malt seit frühster Kindheit und zeigt seit 20 Jahren ihre Bilder im Rahmen der jährlichen Ausstellung des Werkstattkreises. Sie verkörpert mit ihren 36 Jahren die junge Generation im Werkstattkreis. Die angehende Lehrerin für Musik und Geschichte orientiert sich an Künstlern der Pop Art und des Kubismus, sie will auf großen Flächen Strahlkraft entwickeln. Man darf vorhersagen, dass ihr „Kuss“ ein Hingucker wird. Die leuchtend-roten Lippen, die vier Finger mit lackierten Nägeln werden Suggestivkraft entwickeln. In der Schule beschäftigte sie sich schon früh mit Porträtzeichnungen, während eines Englandaufenthalts griff sie zu Pastell- und Ölkreiden. Mittlerweile verwendet sie auch Acrylfarben und hat seit zwei Jahren auch Collagen im Programm, bei denen sie Motive aus Kunstwerken der Pop-Art-Richtung mit eigenen Bildelementen verbindet. Die Werke beider Künstlerinnen können käuflich erworben werden.

Auch zukünftig sollen die Räumlichkeiten der Stadtbücherei regelmäßig genutzt werden, um kleinen und großen Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihre Werke zu präsentieren und Kunst und Literatur zu verbinden. Nicole Kaluza schweben Kooperationen mit Phorms- und Grundschule vor. Auch Fotoausstellungen hat sie im Blick.

Weitere Informationen sind erhältlich unter Telefon 06171-700050 oder per E-Mail an buecherei[at]stadt-steinbach[dot]de .



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