Richtfest für einen Arzneimittel-Riesen

Rund um den massiven Foodtruck ist das Salatbüfett bereits aufgebaut, und auf dem Schwenkgrill brutzeln Steaks und Würstchen. Über allem schwebt der gewaltige Richtkranz, der, wie könnte es anders sein, mit Bändern in den Stadtfarben Blau und Gelb gestaltet ist. „Ich weiß nicht, ob ich gut bauen kann, ich weiß auch nicht, ob ich ein guter Apotheker bin, aber eins weiß ich, ich habe noch nie eine schlechte Party gegeben“, scherzt Marc Schrott, Inhaber der Central Apotheke, bei der Begrüßung seiner Gäste am Freitagmittag. Zu ihnen gehören unter anderem Bürgermeister Steffen Bonk und Erster Stadtrat Lars Knobloch. Der Nieder-Josbacher baut seit Juli vergangenen Jahres genau gegenüber seiner Apotheke am Orsteingang von Steinbach ein riesiges Lager mit Versand. Nun kann das imposante Gebäude, das bei der Fertigstellung über 5500 Quadratmeter Grundfläche verfügen wird, offiziell Richtfest feiern. Im zweiten Bauabschnitt folgen die Tiefgarage für die Autos der Mitarbeiter und die Produktion mit noch einmal 2500 Quadratmeter. Bisher sei alles im Zeitplan, bis Weihnachten soll der Rohbau fertig gestellt sein, sodass der Bezug Anfang 2023 erfolgen könne, teilt Schrott mit. Ausgelegt ist die Anlage auf 400 Mitarbeiter, starten wolle er zunächst mit „60 bis 70 Beschäftigten“, so der Apotheker. Derzeit sucht der Unternehmer Auszubildende zum pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. „Unsere Welt verändert sich. Menschen gewöhnen sich daran, dass Logistik für sie erledigt wird“, erklärt Marc Schrott. „Ich möchte alten und kranken Menschen, die Schwierigkeiten haben, aus dem Haus zu gehen, das Leben erleichtern. Um eine optimale Versorgung zu haben, werden wir Rezepte in Zukunft elektronisch einlösen und die Medikamente nach Hause liefern. Das wird eine Selbstverständlichkeit werden“, ist der Apotheker überzeugt. „Wenn wir etwas aus der Coronapandemie gelernt haben sollten, dann doch, dass infektiöse Patienten nicht erst noch in die Stadt geschickt werden, um sich etwas kaufen zu müssen“, betont Schrott. Die Aufgabe der Zukunft sieht er deshalb darin, den Prozess vom Einlösen eines Rezepts bis zur Lieferung an die Haustür so schnell wie möglich zu machen. „Wenn eine Apotheke erst alles bestellen muss und die Lieferung bis zum nächsten Tag dauert, ist das zu lang. Der Bedarf in der Region für diesen Service ist viel größer, als Apotheken es derzeit anbieten können.“



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