90 Oldtimer am Start der Rallye Bad Homburg Historic

Dicht an dicht stehen die eleganten Oldtimer in der Brunnenallee. Foto: Julia Schwager

Bad Homburg (fch). Sie sind zeitlos schön und elegant. Eben echte Klassiker im besten Wortsinn. Viele Besitzer verbinden mit ihren liebevoll gepflegten Oldtimern schöne Erlebnisse. Und diese teilen sie gern mit anderen Automobil-Enthusiasten und interessierten Besuchern vor dem Start der Rallye Bad Homburg Historic. Dicht an dicht parken 90 Oldtimer unter den Kurparkbäumen in der Brunnenallee. Dank des großen Zuspruchs der traditionsreichen Rallye, die erneut das „Automania Racing Team“ um Manfred Hahn mit Unterstützung der Kur- und Kongress-GmbH organisiert hat, ist die Vielfalt groß. Die Bandbreite der teilnehmenden Oldtimer reicht von Limousinen über Cabrios bis hin zu Klassikern und Design-Ikonen. Je nach Modell teils mit oder ohne Dach.

Manfred Hahn freut sich über den großen Zuspruch von Oldtimerbesitzern aus ganz Deutschland. Viele kommen immer wieder in die Kurstadt, um an der Rallye mit Kultcharakter teilzunehmen. Bei dieser handelt es sich um eine bis zu 200 Kilometer lange Orientierungsfahrt mit zahlreichen Kontrollpunkten. An diesen müssen die Teams Fragen beantworten und unterwegs knifflige Aufgaben aus dem Bordbuch lösen sowie zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen bestehen.

Geführt werden die Teams mit Karten-, Strich-Punkt- und Wurmskizzen sowie Chinesenzeichen. Wie immer ist bei der Rallye Bad Homburg Historic der Weg das Ziel. Schnelligkeit und viele Pferdestärken unter der Haube spielen keine Rolle. Vom Band gerollt sind die Modelle in den Jahren 1928 bis 1986. „Mit dabei sind 27 verschiedene Marken und noch viel mehr Typen. Das heißt, hier können Besucher eine große Vielfalt erleben“, sagt Hahn. Die Rallye Bad Homburg Historic wird in Erinnerung an die historische Rallye Bad Homburg ausgerichtet, die zwischen 1955 und 1969 als Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft ausgetragen wurde. Zwei der Teilnehmer sind bereits beim legendären Vorläufer mit dabei gewesen. Es sind Udo Kügler aus Königstein, der früher im NSU Prinz und heute im Opel Ascona unterwegs war, und Axel Assmus im Ford Lotus Cortina MK1, Baujahr 1968.

Nur wenige Besucher lassen sich vom leichten Regen am Morgen abhalten, einen Blick auf die automobilen Legenden im „Freilichtmuseum auf Rädern“ zu werfen. Die Modelle haben Rang und Namen in der Branche. Allein ihr Anblick weckt bei Automobilliebhabern nostalgische Erinnerungen und regt Besucher zum Fachsimpeln an. Zum dritten Mal in Folge sichern sich Vater Bernd Heim aus Schlüchtern und sein Sohn Alessandro aus Stuttgart den Sieg. Das Duo ist im Triumph TR3, Baujahr 1959, unterwegs. Gebaut wurde der Triumph TR3, Nachfolger der Sportwagen-Legende TR2, ab 1955.

Gebaut hat den TR2, der als britischer Klassiker gilt, der deutsche Siegfried Bettmann (1863-1951). Er ging in den 1880er-Jahren nach England, wo er erst Fahrräder produzierte und exportierte. Den Namen Triumph habe er für sein Unternehmen ausgewählt, weil dieses Wort in allen Sprachen verstanden wurde. Ab 1902 stellte Triumph erstmals Motorräder und ab 1919 auch Automobile her. Im Oktober 1952 präsentierte Triumph erstmals einen kleinen Sportwagen auf der Earls Court Motor Show in London. Bereits auf dem Genfer Salon 1953 feierte der 90 PS starke Roadster Triumph TR2 seine Premiere. Ab 1954 gab es gegen Aufpreis den TR2 mit einem Hardtop, wodurch der offene Triumph zu einem schicken Coupé wurde. Der Triumph TR3 wurde wie sein Vorgänger TR2 ein Welterfolg. Und bis heute werden beide Typen von Oldtimer-Besitzern Fahreigenschaften geschätzt.



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