Mit dem Abibac in der Tasche in eine deutsch-französische Zukunft

Stolz auf ihr DELF-Diplom sind diese Schüler der Humboldtschule. Foto: HUS

Bad Homburg (hw). Das Schulprofil der Humboldtschule (HUS), das sich schon immer durch seinen internationalen Schwerpunkt auszeichnet, ist nun um eine Möglichkeit reicher: Ab dem Schuljahr 2019/20 können sich Schüler in der Qualifikationsphase auf den deutsch-französischen Doppelabschluss Abitur-Baccalauréat, kurz Abibac, vorbereiten. Der Abschluss ist dem französischen Baccalauréat gleichgestellt, die Absolventen erhalten damit an den französischen Universitäten den gleichen Status wie französische Bewerber. „Der Doppelabschluss ist eine hervorragende Ergänzung für unser bestehendes Schulprofil. Ich sehe darin vor allem eine große Motivation für die Schüler“, sagt Schulleiter Stefan Engel über die Entscheidung der deutsch-französischen Expertenkommission für das allgemeinbildende Schulwesen.

In Hessen gibt es noch sechs weitere Schulen, die den Doppelabschluss anbieten, deutschlandweit sind es rund 70. Die Wahl der Humboldtschule ist kein Zufall und kann dem großen Engagement und der Pflege der schulischen Beziehungen zu Frankreich gedankt werden: Regelmäßig angeboten werden zwei Austausche mit Vernon und Poissy – letzterer feiert 2020 sein 50-jähriges Bestehen – sowie das trinationale Projekt „3 for 1 goal“, das für eine enge und aktive Beziehung zu Frankreich steht. Die Voraussetzungen für das Abibac wurden bereits 1997 gelegt, als der bilinguale Unterricht in Französisch an der Humboldtschule eingeführt wurde. Gabriele Kremer, selbst begeisterte Französischlehrerin und erfahren im bilingualen Unterricht, begleitet die Implementierung des Abibac an der HUS: „Bereits seit vielen Jahren bieten wir bilingualen Unterricht auf Französisch für die Fächer Geschichte und Erdkunde an. Das bestehende Angebot im französischsprachigen Erdkundeunterricht in der Mittelstufe wurde bereits auf die Oberstufe ausgeweitet.“ Dies ermöglicht auch einen sofortigen Beginn des ersten Abibac-Durchgangs zum nächsten Schuljahr. Das Abibac erfordert nämlich eine Einwahl in zwei bilinguale Fächer in der Qualifikationsphase – außer dem Leistungskurs Französisch.

Als Unterstützung wurde der Humboldtschule eine neue französische Partnerschule zur Seite gestellt: das „Lycée Montaigne“ in Paris, eine allgemeinbildende Schule mit internationaler Ausrichtung. Die enge Zusammenarbeit der französischen und deutschen Kollegen soll helfen, Herausforderungen zu meistern, die in der Umsetzung der jeweiligen Prüfungsvorgaben entstehen und insbesondere den Fremdsprachenunterricht durch einen regen Austausch von Ideen inspirieren.

Das Abibac bietet seit mehr als 20 Jahren Schülern optimale Zugangsvoraussetzungen für deutsch-französische Bildungsgänge sowie die Zulassung zum französischen Hochschulsystem. Durch die umfassende Bildung in Geschichte und Erdkunde werden die Schüler fit gemacht für die internationale Zusammenarbeit in Europa und weltweit.

Dass Französisch an der Humboldtschule auch außerunterrichtlich gefördert wird, zeigt die regelmäßig hohe Teilnahme der Schüler an der DELF-Prüfung. Auch in diesem Jahr meldeten sich 18 Jugendliche, um das französische Sprachdiplom zu erwerben. Erfreulicherweise haben alle die Prüfung bestanden und erhielten Ende Mai ihre Zertifikate, darunter auch Saskia Arendt (Q2), die diesjährige Gewinnerin des Schülerpreises der Deutsch-Französischen Gesellschaft in Frankfurt.



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