Wenn der Alarm schrillt, darf die Arbeit ruhen

Bad Homburg (eh). Wenn Menschen oder Sachen in Gefahr sind, ist Eile angesagt. Das weiß niemand besser als die Frauen und Männer der Feuerwehr, die immer schnell am Einsatzort sein müssen, um Hilfe leisten zu können. In Bad Homburg rücken im Einsatzfall außer den bei der Stadt beschäftigten Hauptamtlichen häufig Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aus. „Dann sind wir auf Arbeitgeber angewiesen, die ihre Beschäftigten für Einsatzzeiten freistellen. Die ehrenamtlichen Kräfte sind in Bad Homburg eine wichtige Säule des Bevölkerungsschutzes. Die Unterstützung der privaten Arbeitgeber durch Freistellungen für Einsätze und Übungen ist daher unverzichtbar“, sagt Bürgermeister Meinhard Matern.

Die Stadt und der Kreisfeuerwehrverband haben jetzt einen Arbeitgeber als „Partner der Feuerwehr“ ausgezeichnet. Bürgermeister Matern und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Norbert Fischer, überreichten die Ehrenplakette an Stefan Weber vom Rewe-Markt im Gluckensteinweg.

Der 58-Jährige betreibt den Supermarkt seit 2008 als selbstständiger Einzelhandelskaufmann. Zuvor war Weber in verschiedenen Funktionen – unter anderem als Assistent und zuletzt als Gebietsverkaufsleiter – im Rewe-Konzern tätig. In all den Jahren hat sich Weber stets für die Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeit eingesetzt und fördert jetzt auch bei seinen 42 Mitarbeitern im Rewe-Markt im Gluckensteinweg jegliche Art von zivilgesellschaftlichem Engagement. Jedes Jahr finden in dem Markt verschiedene Sonderaktionen zugunsten ortsansässiger Vereine und Sozialverbände statt, so ist zum Beispiel der Grill-Tag der Bad Homburger Jugendfeuerwehr fester Bestandteil im Jahreskalender. Der Erlös wird von Weber stets aufgerundet und der Jugendarbeit der Feuerwehr gespendet. Der „Mobile Einkaufswagen“ ist ein weiteres Sozialprojekt von Weber, bei dem er in Zusammenarbeit mit einer Hilfsorganisation Senioren und mobilitätseingeschränkten Personen ein selbstbestimmtes Einkaufen und die Pflege der damit verbundenen Sozialkontakte ermöglicht.

Besonders unterstützt Weber drei Mitarbeiter in ihrer Tätigkeit in der freiwilligen Feuerwehr. Der Chef der Frischeabteilung ist in der Freiwilligen Feuerwehr Weilburg-Kubach aktives Mitglied der Einsatzabteilung und amtierender Jugendwart. Die freiwillige Feuerwehr Dornholzhausen zählt einen Mitarbeiter von Stefan Weber als Hauptfeuerwehrmann zu ihrer Einsatzabteilung und kann sich im Alarmfall auf die Unterstützung durch den Marktleiter verlassen. Dass die Unterstützung der Feuerwehrvereine im ehrenamtlichen Feuerwehrwesen unverzichtbar ist, weiß auch der Supermarktchef und freut sich über das Engagement einer Mitarbeiterin im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Waldsolms. Matern und Fischer übergaben die Plakette sowie die von Innenminister Peter Beuth und dem Vorsitzenden des Hessischen Landesfeuerwehrverbands, Dr. Ralf Ackermann, unterzeichnete Ehrenurkunde in Anwesenheit des Vorsitzenden der Rewe-Geschäftsleitung, Mitte Jürgen Scheider, dem Leiter der Feuerwehr, Daniel Guischard, und dem Vorsitzenden des Stadtkreisfeuerwehrverbands, Uwe Wolf.

Fakt ist, dass Schutz und Hilfe für die Bevölkerung ohne freiwillige Feuerwehren flächendeckend nicht geleistet werden könnten. Mit der Aktion „Partner der Feuerwehr“ weist der Deutsche Feuerwehrverband darauf hin, dass die Wehren mit mehr als einer Million ehrenamtlichen Einsatzkräften in ganz Deutschland zunehmend Probleme bekommen, bei Alarmen während der Arbeitszeit auf qualifiziert ausgebildetes Personal in der gebotenen Eile und in ausreichender Zahl zurückgreifen zu können. Der Verband will so die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Feuerwehren und Kommunen fördern.

„Die Plakette ist das sichtbare Zeichen einer Partnerschaft zwischen Handwerk, Handel, Gewerbe, Verwaltung und Industrie mit der Feuerwehr“, so Matern, der für Bad Homburger Feuerwehr zuständig ist.

Bürgermeister Meinhard Matern (l.) und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Norbert Fischer (r.) überreichen die Ehrenplakette an Stefan Weber (Mitte) vom Rewe-Markt im Gluckensteinweg. Foto: Ehmler



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