Alicia Bokler rückt das Sozialstaatskonzept in den Fokus

Für den Hochtaunuskreis und die Oberlahnregion geht sie ins Rennen bei der Bundestagswahl: SPD-Ortsvereinsvorsitzende Alicia Bokler aus Villmar hält bei der Jahreshauptversammlung der SPD eine Rede. Foto: SPD

Bad Homburg (a.ber). Mut machende Reden gab es bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Bad Homburg in der vergangenen Woche im Bürgerhaus Kirdorf zu hören. Ob es um das neue Sozialstaatskonzept der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ging, die Neugestaltung von Hartz IV oder den SPD-Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl, Olaf Scholz: Die für die Bundestagswahl im September aufgestellte Alicia Bokler, SPD-Bundestagskandidatin im Wahlkreis 176 (Hochtaunuskreis und Oberlahnregion) fand engagierte Worte für die Partei in Zeiten schlechter Umfragewerte. Ortsvereinsvorsitzende Elke Barth skizzierte die Schwierigkeiten, mit denen die SPD in Corona-Zeiten während des Wahlkampfes zur Oberbürgermeister-Wahl und Kommunalwahl in der Kurstadt zu kämpfen gehabt hatte, dankte dem unterlegenen OB-Kandidaten ihrer Partei, Dr. Thomas Kreuder, und lobte die Zusammenarbeit mit der CDU bei der Ausarbeitung des Koalitionsvertrags, den sie als „gutes und ambitioniertes Arbeitspapier für die nächsten Jahre“ bezeichnete.

Die 26 Jahre alte SPD-Bundestagskandidatin Alicia Bokler aus dem hessischen Villmar stellte das neue Sozialstaatskonzept der Bundes-SPD in den Mittelpunkt ihrer Rede vor 34 Genossinnen und Genossen im Bürgerhaus Kirdorf. Bokel schwor ihre Bad Homburger Parteifreunde auf die Wichtigkeit der neuen SPD-Programme zur Kindergrundsicherung, einem Bildungskonzept und der Neugestaltung des Arbeitslosengeldes Hartz IV ein; mit dem angedachten „Bürgergeld“ komme man endlich weg von Sanktionen und könne die Lebensleistung der Menschen besser würdigen, sagte Alicia Bokel. Sie warb außerdem für Kanzlerkandidat Olaf Scholz, der trotz niedriger Umfragewerte der Partei als aussichtsreicher Anwärter für das Amt des Bundeskanzlers gelte. „Aber Olaf Scholz gibt’s nur mit der SPD“, formulierte die junge Politikerin. Dass die Corona-Zeit bisher für die Parteiarbeit am Ort schwierig gewesen sei, sagte Elke Barth in ihrer Rede. Wegen der wenigen Präsenz-Veranstaltungen während des Kommunal-Wahlkampfes und des OB-Wahlkampfes hätte die Bad Homburger SPD viel mehr Geld für Werbung in Papierform, Flyer und Anzeigen ausgeben müssen.

Dass man vor diesen Wahlen 2020 die Social Media Arbeit in Facebook und Instagram mit Unterstützung des Juso-Teams verstärkt habe, komme nun auch dem anstehenden Bundestagswahlkampf der Partei zugute. Trotzdem sei es sehr schade, dass persönliche Aktionen und Veranstaltungen wie die Mitglieder-Ehrungen oder Rundgänge durch die Ortsteile hätten ausfallen müssen.

Großen Dank sprach die Ortsbeiratsvorsitzende dem Genossen Dr. Thomas Kreuder aus: „Es war vor allem gut und wichtig, dass die SPD mit einem parteiübergreifend respektierten Kandidaten angetreten ist“, so Elke Barth. Auch dass die SPD bei der Kommunalwahl ihre sieben Sitze im Bad Homburger Stadtparlament und zwei Magistratsposten habe halten können, sei respektabel.

Während Elke Barth die Zusammenarbeit mit der CDU bei der Erstellung des Koalitionsvertrags auf Stadtebene lobte, fand sie doch kritische Worte für die Bürgermeister-Postenbesetzung der CDU im hauptamtlichen Magistrat: „Bürgermeister Matern beendet seine Amtszeit vorzeitig und wechselt zur Stadtbahngesellschaft als kaufmännischer Geschäftsführer, bleibt aber Mitarbeiter der Stadt, und ein neuer Bürgermeister ist daher zu wählen. Man hätte auch das Ende der Wahlperiode von Meinhard Matern in zweieinhalb Jahren abwarten können, oder er wäre eben mit 68 Jahren in Pension gegangen. Diese Personalangelegenheit der CDU ist nicht makellos“, sagte Barth. Dennoch setze sie auf eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit Oliver Jedynak im Magistrat.



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