Nach der Arbeit einmal rund um den Kronenhof

Symbolische Scheckübergabe von HTG-Präsident Ralf Gotta (Mitte) an Matthias Kliem von der Leberecht-Stiftung. Mit dabei im OB-Büro Alexander Hetjes (l.), Ute Görgen vom städtischen Sportbüro und Chef-Organisator Alexander Kirchhoff von der HTG. Foto: js

Bad Homburg (js). Früher joggte man vornehmlich alleine, zu zweit oder in kleinen Gruppen durch Feld, Wald und Flur. Früher, also noch vor der Erfindung der Volksläufe, die dann nach der jüngsten Jahrtausendwende von Mittsommernachtsläufen, Rund-um-den-Baggersee-Läufen, Apfelblüten- oder Brunnenfest-Läufen abgelöst wurden, die alle das gleiche Ziel verfolgten: Möglichst viele Männlein und Weiblein und am besten auch noch Kinder und Jugendliche zum Laufen zu animieren. Und dabei Sport mit Party-Feeling zu verbinden, denn gemeinsam macht’s einfach mehr Spaß, das mal als Grundidee. Der moderne Mensch rennt nach der Arbeit, der ganz moderne „After work“. Und schwupps war 2013 der „Bad Homburg runs after work“-Lauf geboren. Einmal rund um den Kronenhof, schlappe fünf Kilometer, ein Klacks für Läufer, eine Herausforderung für Stubenhocker.

Seit 2013 wird immer am Mittwoch nach dem Laternenfest gerannt, im verflixten siebten Jahr am 4. September mit dem verkürzten und vermeintlich griffigeren Namen „After Work Run“, wie Bad Homburgs Sportdezernent Meinhard Matern nun verlauten ließ. Veranstalter ist die Stadt, wichtigster Partner die Homburger Turngemeinde, die den Feierabendlauf nämlich organisiert. Bei der Premiere vor sechs Jahren machten sich rund 600 Läufer auf den Weg durch die Felder am südwestlichen Stadtrand, im vergangenen Jahr standen bereits 2140 Starter auf den Listen. Zeit schon fast für die Reißleine, „bei 2500 Anmeldungen sind wir an der absoluten Deadline“, so Ute Görgen vom städtischen Sportbüro. Da steht man sich auf den Füßen, reichen die schmalen Feldwege auf der kurzen Distanz nicht mehr aus. Ab Mitte Juni etwa soll die Anmeldung online freigeschaltet werden, damit Frühplaner sich rechtzeitig ihre Lauftermine für die zweite Jahreshälfte organisieren können. „Wir hoffen natürlich wieder auf viele Läufer“, so der Sportdezernent, dessen Vorgänger Karl Heinz Krug auch mal im Sportdress am Kronenhof auftauchte.

Viele Läufer bringen viel Geld in die Kasse der Kasse, pro Teilnehmer werden zehn Euro Startgeld erhoben, bescheiden im Vergleich zu den Gebühren bei längeren Läufen und Marathons. Von den Einnahmen profitiert nach Abzug der Kosten die HTG, deren Leichtathletik-Abteilung unter Führung von Alexander Kirchhoff die Läufer auf die richtige Spur zwischen Start und Ziel führt. Vor allem profitiert aber die Leberecht-Stiftung der Frankfurter Neuen Presse, drei Euro pro Läufer werden dafür abgezwackt. Das ergab für das vergangene Jahr stolze 6420 Euro, für die sich Matthias Kliem vom Beirat der Stiftung bei der ersten Werbung für den aktuellen Lauf herzlich bei den Organisatoren bedankte. Die Stiftung wurde vor 70 Jahren initiiert, Kliem kündigte für das „besondere Jahr“ einige Aktionen an. Das Spendengeld fließt in einen großen Topf, unterstützt werden von der Leberecht-Stiftung Projekte, die behinderten und benachteiligten Kindern und jungen Menschen helfen, etwa die Anschaffung spezieller Transportfahrzeuge, Therapien und Ferienfreizeiten.



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