Arbeiten an den Schnittstellen zwischen Natur und Kunst

Seit Februar 2020 ist Kathrin Meyer die neue Direktorin des Museums Sinclair-Haus und froh über die Erleichterungen nach dem langen Lockdown. Foto: Staffel

Bad Homburg (ks). Seit Februar 2020 ist Kathrin Meyer die neue Direktorin des Museums Sinclair- Haus und hat als Co-Kuratorin im Team mit Ina Preuß mit der Ausstellung „Was ist Natur?“ einen eindruckvollen Einstand gegeben. Dass das Joch der Pandamie so schwer und so lange drücken und die Menschen vom Besuch fernhalten würde, konnte keiner ahnen. „Das ist sehr schade. Aber wir haben die Zeit genutzt und das digitaleAngebot weiter ausgebaut. Es wird sehr gut angenommen“, sagte Kathrin Meyer.

Ein Weg, den viele Veranstalter in den vergangenen Monaten gegangen sind. Aber es ist kein echter Ersatz für das „unmittelbare Augenerlebnis“, das eine solche Ausstellung bereit hält. „Wir wollen mit dem jeweiligen Thema den Besuchern Geschichten erzählen, ihre Neugier und ihren Wissensdurst wecken. Erfahrungen mit ihnen teilen. Die Besucher sind sehr offen und diskussionsbereit, das hat die Vergangenheit gezeigt“, bestätigte die Direktorin. Dabei steht das Verhältnis von „Kunst und Natur“ weiterhin im Mitttelpunkt. In der Praxis heißt das, „dass relevante Künste dabei mitarbeiten, die Menschen für eine zeitgemäße Liebe zur Natur zu begeistern und Beziehungen aufzubauen“.

Dass dabei auch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse mit einbezogen werden, ist für Kathrin Meyer selbverständlich. Sie kann aus einem reichen beruflichen Erfahrungsschatz schöpfen und arbeitet nun in einem Umfeld, in dem den „Schnittstellen“ zwischen Natur und Kunst/Kultur – mit dem Menschen mittendrin – die besondere Aufmerksamkeit galt und gilt. Nach ihren Kenntnissen über Bad Homburg befragt, bestätigte die aus Niedersachsen stammende Direktorin, dass sie sich „Bad Homburg mit dem Schloss und seinem Park, dem großen Kurpark als Stadt mit viel Grün und einer insgesamt ruhigeren Atmosphäre“ vorgstellt habe. In dieser Hinsicht sei sie nicht enttäuscht worden. Sie gestand, dass ihr besondere Liebe den Pflanzen gelte. „Ohne sie könnten wir nicht existieren“, ist sie überzeugt. In der laufenden Ausstellung wird zu vielen Fragen Stellung genommen und auch offenbar, dass es in unserem Verhältnis zur Natur noch viele ungelöste Probleme gibt. „Wir müssen eine Antwort auf die Frage fnden, wie wir Menschen in Zukunft mit anderen Lebewesen zusammenleben wollen und wie weit wir zur Fürsorge für sie bereit sind“, brachte Kathrin Meyer eines der zentralen Probleme auf den Punkt.

Das im Sinclair-Haus über die Jahre aufgebaute und bewährte Gerüst mit den Angeboten und Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder rund um die jeweiligen Ausstellungen werde ebenso beibehalten wie die gute Zusammenarbeit mit der benachbarten Schlösserverwaltung und der damit verbundenen Nutzung des Parks für bestimmte Veranstaltungen. Das gelte auch für die Unterstützung der Hölderlinschule und für die Pflege eines guten Verhältnisses zu den anderen Nachbarn an der Kulturmeile, versicherte die Direktorin. Sie hat Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis studiert und war seit 2010 als Kuratorin tätig. Sie freue sich darauf, dass wieder mehr Besucher in die Ausstellung kommen können und sie selbst auch zu Führungen einladen könne.

Im Rahmen einer Umbenennung sind die Stiftung Nantesbuch in Bayern und das Museum Sinclair-Haus nun unter dem Dach der „Stiftung Kunst und Natur“ vereint: „Zwei selbstständige Zweige, die aber nach wie vor eng zusammenarbeiten“, erläuterte die Direktorin.

!Die Ausstellung „Was ist Natur?“ im Museum Sinclair-Haus in der Löwengasse 15 dauert bis zum 28. August und ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Kontakt: Telefon 06172-404120, E-Mail: info[at]museum-sinclair-haus[dot]de.



X