Wenn der Atlas nicht im Lot ist

Atlas-Therapeut Michael Kiel (r.) mit seinem Lehrmeister Hans-Gerd Gräber in der kleinen Praxis in Bad Homburg. Foto: a.ber

Bad Homburg (a.ber). Eine Behandlungsmethode, die schon die alten Ägypter kannten, wenn chronische Schmerzen, Migräne, Taubheitsgefühle und andere Beeinträchtigungen den Menschen plagten: Wenn der erste Halswirbel des Menschen, der sogenannte Atlas, der den gesamten Kopf trägt, nicht im Lot ist, kann ein Kundiger ihn wieder richten – heute auch lediglich mittels vorsichtigen Drucks. Professor Dr. Kartik G. Krishnan, einer der bedeutendsten Neurochirurgen weltweit – die Bad Homburger Woche berichtete 2022 über den Facharzt, der am Kopf zusammengewachsene Siamesische Zwillinge in Bangladesh trennen half –, hat im Klinikum Bad Soden oft mit Schmerz-Patienten zu tun, denen gängige Behandlungsmethoden und Operationen nicht mehr helfen.

Nun kooperiert Kartik Krishnan in seiner kleinen Bad Homburger Praxis am Rathausplatz mit einem zertifizierten Atlas-Therapeuten, Michael Kiel, der die spezielle Methode der Atlas Energie nach Gräber beherrscht. Beim „Tag der Offenen Tür“ konnten sich Interessierte über diese sanfte, wenige Sitzungen erfordernde spezielle Behandlungsmethode informieren und auch mit Hans-Gerd Gräber, dem Entwickler dieser patentierten Atlas-Korrekturbehandlung, sprechen. Bad Homburgs Oberbürgermeister Alexander Hetjes überreichte dem Praxisteam bei einem Informations-Rundgang durch die Behandlungsräume Publikationen über die Kurstadt.

Hans-Gerd Gräber, seit 15 Jahren Atlas-Therapeut mit eigener Praxis und Ausbildungsstätte in Bad Saarow, hatte als Fachkundiger der in den 1970er-Jahren zuerst in der Schweiz praktizierten Behandlungsmethode weitergeforscht und nach eigener Aussage durch eine „dreidimensionale Behandlung von Muskeln, Faszien und Sehnen“ eine sanftere Korrektur des Atlas-Wirbels mittels Druck in weniger notwendigen Sitzungen entwickelt – ohne Ziehen und Drehen, anders als bei anderen manuellen und technischen Atlas-Behandlungen.

Der 1966 im Rheinland geborene Atlas-Therapeut Martin Kiel, bei Gräber ausgebildet und studierter Kommunikations- und Betriebspsychologe, ist einer von deutschlandweit derzeit zwölf Therapeuten der Atlas Energie nach Gräber. Laut Kiel kann eine Fehlstellung des Atlas-Knochens, der für die gesamte Statik der Wirbelsäule, für die Nerven-Leitfähigkeit zum Kopf hin, Sauerstoffversorgung und Durchblutung von Gehirn und Körper mitverantwortlich ist und auch einen hohen Bezug zu den Emotionen des Menschen habe, eine Vielzahl von Krankheits-Symptomen hervorrufen. Dabei habe die Schiefstellung des Atlas auch einen Einfluss auf den fünften Lendenwirbel der menschlichen Wirbelsäule, so Kiel. Manchmal sei die Operation eines Bandscheibenvorfalls durchaus notwendig, aber oft helfe auch eine sanfte Atlas-Korrektur. Für den am Gießener Uniklinikum forschenden und lehrenden Schulmediziner und Neurochirurgen Professor Kartik Krishnan ist die Zusammenarbeit mit Michael Kiel und einer weiteren privat praktizierenden Physiotherapeutin, Elena Friedrich, in der nun eröffneten „Praxis für Atlas Energie Hochtaunus“ ein interdisziplinärer Glücksfall, wie Krishnan betont.



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