Beim „Ententanz“ geht so manchem die Puste aus

Tanzen, tanzen und nochmal tanzen. Beim Kinderfasching des HCV im Kurhaus ist Kondition gefragt. Foto: jbr

Bad Homburg (jbr). Feen, Filmfiguren, Vorbilder, Freibeuter der Meere und noch viele andere tummelten sich bei der Kinderfastnacht des HCV im Kurhaus, wo der Karnevalverein an vier Nachmittagen ein buntes Programm für die Nachwuchsnarren auf die Beine gestellt hatte – gute Unterhaltung für Groß und Klein garantiert.

Entspannt hielten sich die Eltern der zwei- bis zwölfjährigen Teilnehmer im Hintergrund, tranken Kaffee und unterhielten sich in der Gewissheit, dass die Kinder bestens versorgt sind. Auf der aufwändig gestalteten Bühne des Landgraf-Friedrich-Saals machten die Moderatorinnen Annette und Laura mit musikalischer Unterstützung von Rainer ordentlich Stimmung. Zum Aufwärmen luden die Drei erst einmal zum Mitsingen und Mittanzen bei „Auf der blauen Donau“ ein. Jedoch wäre es natürlich keine Herausforderung gewesen, hätte der Bühnenmusiker die Lieder nicht Stück für Stück immer schneller gespielt, so lange, bis auch die Erfahrensten unter den kleinen Tänzern nicht mehr mitkamen. Schon zu Beginn sorgte hier der ein oder andere Drehwurm für Lacher. Die besonders Mutigen – wobei auf die Frage, wer auf der Bühne aufgereiht die traditionellen Choreografien tanzen wolle, beinahe alle Finger in die Höhe schnellten – wurden für ihre Performance aus „Käpt’n Blaubärs Schatzkiste“, randvoll gefüllt mit Kamelle, fürs Engagement belohnt.

Direkt im Anschluss stellten die kostümierten Besucher des Kinderfaschings große Vorkenntnisse zum Thema „Ententanz“ unter Beweis, den viele auch schon ganz ohne die Anleitung der beiden Moderatorinnen beherrschten. „Geht das auch schneller?“, wollte Rainer wissen. Ein kollektives „Jaaaa!“ schallte dem Entertainer entgegen. Und so tönte der Fastnachts-Evergreen immer schneller aus den Lautsprechern, bis niemand mehr schnell genug aus der Hocke wieder hochkam. Mal waren für die Tanzeinlagen die Jüngeren und mal die Älteren gefragt, während die jeweils anderen ein wenig verschnaufen konnten – bei solch körperlicher Betätigung auch kein Fehler. Daraus entstandener Hunger ließ sich mit Popcorn oder einer leckeren Waffel am Spieß stillen, obwohl für die besonders Hungrigen auch deftige Kleinigkeiten vom Caterer gereicht wurden.

Nach einer kurzen, individuellen Pause hieß es aber wieder „Tanzen bis das Kurhaus wackelt“. Mit Elan und Begeisterung animierte das Team des HCV die Kinder. Selbstverständlich durfte jedoch auch der Gardetanz nicht fehlen: Die Piccologarde des 1902 gegründeten Homburger Carneval-Vereins beeindruckte mit einer anspruchsvollen Choreografie, die die kleinen Besucher zusammen mit den glitzernden Uniformen ins Staunen brachte. Auch die Eltern reckten von hinten die Hälse, um einen Blick auf die außergewöhnliche Performance der Gardisten zwischen fünf und acht Jahren zu werfen. Für diejenigen, die Blut geleckt hatten, lagen auf den Tischen im Saal auch schon die Beitrittserklärungen bereit.

Bei der großen Polonaise durften alle Anwesenden mitmachen, und ein dutzende Meter langer Zug machte sich auf die Reise: zwischen den Tischen hindurch, hinaus ins Foyer, wieder hinein in den Saal und in immer kleiner werdenden Kreisen, bis der Lok vorne „die Kohle ausging“, wie Rainer es beschrieb.

Weiter ging es darauf im musikalischen Programm mit dem allseits bekannten und beliebten „Roten Pferd“ – hierbei ist der deutsche Text vom Vierbeiner im Kampf mit der lästigen Fliege auch wesentlich verständlicher als das Original von Edith Piafs „Milord“. Was wohl die französische Ikone von der närrischen Adaption halten würde?

Bevor gegen 15 Uhr die ersten Kronkorken in den Reihen der Eltern knallten, befestigten einige Mütter einen Luftballon als fliegende Boje an ihren Kindern – praktisch für alle, die auch die kleinsten Rumtreiber nicht aus den Augen verlieren wollten.

Mit viel Musik und guter Laune tanzten sich die Kinder mit dem Animationsteam des HCV durch den Nachmittag hin zu einem krönenden Abschluss der Faschingsfeierlichkeiten im Jahr 2023. Nun bleibt die Vorfreude auf die nächste Kampagne.



X