Bunt, bunter, Boom! Design Festival

Von Janine Stavenow

Bad Homburg. An die 200 Aussteller aus dem ganzen Bundesgebiet und Österreich präsentierten auf dem Boom! Design-Festival am Wochenende ihre einzigartigen Kreationen. Von Kissen, Taschen, niedlicher Kleidung für die Allerjüngsten und farbenfrohen Shirts über Schmuck- und Designobjekte, Malerei, Drucke, Keramik, Upcycling-Produkte bis hin zu Schmiedekunst, Lederwaren, Möbeln und edlen Papierkunstwerken war alles und noch vieles mehr zu haben.

„Ich würde sagen, die ‚Boom!‘ ist in diesem Jahr so groß wie noch nie“, betonte Mitorganisator Jörg Huber, der am Samstagmorgen zusammen mit Nina Gerlach vom Stadtmarketing eine letzte Runde drehte, um sich zu versichern, dass das Festival starten kann.

Premiere feierte in diesem Jahr die „hessisch Boom!“ auf dem Platz der Louisen Arkaden, der ganz im Zeichen hessischer Kreativität stand. In Zusammenarbeit mit der Frankfurter Kreativagentur „Kombinat RotWeiss“ war dort unter einem Zelt eine Pop-up-Galerie entstanden, in der Illustratoren aus ganz Deutschland ihre Arbeiten zeigten. Mit von der Partie war unter anderem der Düsseldorfer Künstler Jojo Ensslin, der seine einzigartigen Holzdrucke präsentierte und im Workshop Besuchern die Kunst des Holzdrucks erläuterte. „Ich bin zum ersten Mal hier und sehr gespannt“, sagte Ensslin, der direkt vom Wellenreiten in der Bretagne nach Bad Homburg gekommen war. Einen Blick über die Schulter gewährte Matthias Holz, der auf der „Boom!“ Hundeporträts malte.

Mit hessischen Spezialitäten lockten Mathilde und Alexandra Rubel aus Grebenhain im Vogelsberg an ihren Stand. Eingerahmt von köstlichen Räucherwürstchen vom eigenen Rubelhof boten sie Wildschweinknacker, Pfefferbeißer und Spezialitäten vom Galloway-Rind sowie selbstgebackenes Bauernbrot an. „Wir sind zum ersten Mal bei der Design Messe dabei, kennen aber Bad Homburg schon vom Erntedank- und vom Weihnachtsmarkt“, informierte Alexandra Rubel.

Vom Platz der Louisen Arkaden konnten sich die Besucher gemütlich über die Louisenstraße hoch zum Kurhaus treiben lassen. Untermalt wurde der Spaziergang vorbei an vielerlei kreativen Dingen von musikalischen Klängen. An verschiedensten Punkten in der Stadt wurde gesungen und musiziert. So boten Bettina Skottke und Stefan Bodem von „Manhattan Affair“ am Kinopolis-Musicspot die schönsten Kinosongs dar, während Nadine Wopp deutsche Popsongs sang und Eric Koslosky am Kurhaus mit Blues und Soul überraschte.

Wer beim Bummeln und Staunen Hunger oder Durst bekommen hatte, der war auf dem Kurhausvorplatz an der richtigen Stelle. An zahlreichen Food-Ständen wurden internationale Leckereien wie koreanisches Streetfood, sri-lankisches Curry oder Pulled-Hirsch-Burger angeboten. Einen Nachtisch, dem man kaum widerstehen konnte, hatte der Frankfurter Aleksander Mijailovic mitgebracht – Erdbeeren überzogen mit flüssiger Schokolade aus Belgien. „Mit den Erdbeeren feiere ich Premiere in Bad Homburg. Aber ich kenne die Stadt von anderen Festen, bei denen ich Leckeres aus Kartoffeln angeboten habe.“ Wer sich mit Süßem oder Herzhaften versorgt oder aber ein kühles Getränk im Glas hatte, konnte sich mit etwas Glück einen Platz in den aufgestellten Liegestühlen sichern und die Frühlingssonne genießen.

Mit neuer Energie steuerten viele Besucher dann den zweiten Hotspot der Design Messe – das Kurhaus – an. Dicht an dicht hatten die Aussteller hier ihre Kunstwerke aufgebaut, der Kurhaussaal glich einem Bienenstock, so viele Neugierige hatten sich eingefunden, um Design-Unikate zu bewundern und sich vielleicht auch die ein oder andere Idee abzugucken.

Mit einem ganz besonderen Upcycling-Einfall zog der Koblenzer Tomas Forsmann die Aufmerksamkeit auf sich. Aus ausrangierten Skiern, Snowboards und Wasserskiern hatte er dekorative Flaschenhalter und Flaschenöffner gefertigt. Immer wieder blieben Festivalbesucher an seinem Stand stehen, auch, um ihm zu erzählen, dass sie noch alte Skier in der Garage oder im Keller stehen haben. „Ich bin immer auf der Suche. Es ist gar nicht so leicht, an Skier oder Boards zu kommen, denn vielen Leuten fällt es schwer, sich davon zu trennen. Es hängen zu viele Erinnerungen daran.“

Wer selbst kreativ werden wollte, hatte auf der „Boom!“ an vielen Stellen die Möglichkeit dazu. Gleich mehrere Workshops für Alt und Jung wurden im Kurhaus angeboten. Bei der „Rosmarinparty“ konnte zum Beispiel mit dem Gießharz Jesmonite gearbeitet werden. Die siebenjährige Fina und ihre Oma Gabriele Meid hatten sich hingegen für das Färben von Kerzen entschieden. Gleich nebenan entstanden Seifen, in die Legomännchen eingegossen wurden. Außerdem konnte gemalt, getuftet und gedruckt, konnten Vogelhäuser verziert und Mosaike gelegt werden.

Einfach in der Sonne entspannen, auch das ist beim Boom! Design Festival möglich. Auf dem Kurhausvorplatz laden die Bad Homburg-Liegestühle zur kreativen Pause ein. Foto: jas

Auch farbenfrohe Kunstwerke gibt es bei der Boom! zu bestaunen und eine gute Unterhaltung mit den Künstlern gibt es gratis dazu. Foto: jas

Premiere mit der „nackten Schokobeere“ feiert Aleksander Mijailovic aus Frankfurt bei der „Boom!“. Köstliche Erdbeeren mit flüssiger belgischer Schokolade gibt es bei ihm am Stand. Foto: jas

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