Dank an Lebensretter und Corona-Helden

Feuerwehr und Stadt sagen Rettern und einem jungen Künstler Danke schön (v.l.): Frank Juli, Brandmeister Harald Samoiski, Oberlöschmeister Nicolas Spahn, Jugendfeuerwehrmann Achraf Kouraik, Notfallsanitäter-Azubi Daniel Mehler, Hauptfeuerwehrmann Boguslaw Sajak, Stadtkreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Uwe Wolf, Bürgermeister Meinhard Matern und Branddirektor Daniel Guischard. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Wenn es brenzlig wird, dann sind sie sofort zur Stelle: die Bad Homburger Feuerwehrleute. Sie helfen, sehen nicht weg und dies oftmals unter Einsatz des eigenen Lebens. Der ethische Wert dieser Hilfe seitens der Feuerwehren und anderer Hilfsorganisationen zur Rettung von Menschen kann nicht hoch genug bewertet werden. Echte Retter und Helden hatte die Stadt jetzt eingeladen, um Danke zu sagen.

Bürgermeister Meinhard Matern, Branddirektor Daniel Guischard und Stadtkreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Uwe Wolf begrüßten fünf Bürger. Geehrt wurde das vorbildliche Engagement von zwei Lebensrettern, zwei Corona-Helden und einem jungen Künstler. „Die Feuerwehr hat uns wie andere Hilfsorganisationen noch nie im Stich gelassen. Für einen nicht selbstverständlichen Einsatz und ein aus dem Rahmen fallendes Kunstwerk, das die Feuerwehr ehrt, sagen wir ihnen Danke“, sagte Bürgermeister Matern. Er würdigte die beiden Lebensretter Oberlöschmeister Nicolas Spahn und Notfallsanitäter-Azubi Daniel Mehler, die Notfalltüröffner Brandmeister Harald Samoiski und Hauptfeuerwehrmann Boguslaw Sajak sowie den Jugendfeuerwehrmann Achraf Kouraik. Zum öffentlichen Lob gab es vom Bürgermeister eine Tasche voller Geschenke und vom Branddirektor ein Eis.

Zum Lebensretter wurde Nicolas Spahn am Freitag, 29. Mai 2020. Da ging bei ihm als Diensthabenden in der Feuerwehreinsatzzentrale an der Dietigheimer Straße um 16 Uhr ein Anruf ein. Er wurde über einen medizinischen Notfall in der Nähe informiert. Ein etwa 50 Jahre alter Mann war auf der Straße infolge eines Herz-Kreislauf-Stillstands leblos zusammengebrochen. Nicolas Spahn löste den Wachalarm aus. Dann eilte der ausgebildete Notfallsanitäter zur Einsatzstelle, denn „jede Sekunde zählt“.

Defibrillator im Einsatz

Am Notfallort begann Spahn sofort mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung. Hierbei leistete ihm Daniel Mehler, der beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) eine Ausbildung zum Notfallsanitäter absolviert, wertvolle Hilfe. Zum Einsatz kam die Ausrüstung des Feuerwehr-Notfallrucksacks mit Sauerstoffgerät, Beatmungsbeutel und Defibrillator. Der Defibrillator kam gleich mehrfach zum Einsatz. Während der notfallmedizinischen Behandlung legten die Retter dem Mann einen venösen Zugang für eine Infusion. „Beim Eintreffen des Rettungsdienstes war der medizinische Zustand des Bewusstlosen soweit stabilisiert, dass wieder ein eigener Herzrhythmus vorlag.“

Schon wenige Tage später befand sich der Patient auf der Intensivstation der Hochtaunus-Kliniken in einem stabilen Zustand. „Die erfolgreiche Reanimation und damit die Rettung aus unmittelbarer Lebensgefahr sind dem beherzten und hochprofessionellen Eingreifen von Oberlöschmeister Spahn und seinem Helfer Daniel Mehler zu verdanken“, lobten Bürgermeister und Branddirektor. Guischard informierte, dass zurzeit 20 Feuerwehrbeamte eine Ausbildung zum Rettungssanitäter machen. Er hob die günstige Lage der Feuerwehreinsatzzentrale bei Notfällen hervor und wies auf die gute Ausrüstung der Feuerwehr-Notfallrucksäcke hin.

Ebenfalls ein nicht alltägliches bürgerschaftliches Engagement zeigten Brandmeister Harald Samoiski und Hauptfeuerwehrmann Boguslaw Sajak. Das Duo bildete während der Corona-Pandemie im Rahmen einer Änderung der Alarm- und Ausrückeordnung eine selbstständige Sondereinheit. Durch diese konnte der Einsatz der ehrenamtliche Feuerwehrteams bei Notfalltüröffnungen reduziert und das damit verbundene Infektionsrisiko minimiert werden. „Während des Lockdowns wurden die Einsätze für den Rettungsdienst und die Polizei durch Samoiski und Sajak im Rahmen einer wechselweisen wöchentlichen 24-Stunden-Rufbereitschaft bedient. Sie besetzten innerhalb von drei Monaten permanent ein Einsatzfahrzeug.“ Das Sondereinheitsduo kam innerhalb von neun Wochen neun Mal zum Einsatz, verschaffte Rettungsdienst und Polizei schnellen Zugang zu in Not geratenen Personen. Das Duo hat sich in verschiedenen Lehrgängen auf Notfalltechniken zur Türöffnung spezialisiert. Insgesamt leisteten die beiden ehrenamtlichen Feuerwehrleute während der Corona-Pandemie bisher 504 Bereitschaftsstunden.

Auf einer Bank auf dem Rathausplatz befindet sich als Abstandshalter eine von Jugendfeuerwehrmitglied Achraf Kouraik gestaltete Spanplatte. Der Zwölfjährige ist Schüler der Gesamtschule am Gluckenstein (GaG). Er meldete sich beim Kunstprojekt „CoronArt“ von Lehrerin Antje Klaus an. Mit seiner Arbeit bedankte sich der Schüler der 6c bei der Bad Homburger Feuerwehr für die geleistete Arbeit der Brandschützer während der Pandemie.

Guischard schloss sich voll und ganz der Aussage des jungen Künstlers aus den Reihen der Feuerwehr an. Matern betonte, dass ihm das Kunstwerk von Achraf Kouraik sofort aufgefallen sei.



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