Bad Homburg (csc). Geschirr klappert. Hinter der Theke der Eisdiele neben der Karstadt-Filiale tut sich so einiges. Lili Penna und ihre Schwester Maria Sa Oliveira stellen gerade Cappuccino-Tassen auf der Marmortheke bereit. Marias Mann Daniel hat sich seinen weißen Kittel angezogen und sucht seinen Schwager Alfonso Penna. Der Gastronom ist den Bad Homburgern seit vielen Jahren als Inhaber des Restaurants „Da Alfonso“ bekannt. Wo sonst könnte er sein, als in der Küche? Seit Oktober hat die Familie an ihrem Traum gearbeitet, am heutigen Donnerstag wird er wahr, mit der Eröffnung der Eismanufaktur Amalfi.
Wer durch die Glastür eintritt, ist praktisch nach Süditalien gereist, ohne dafür den Koffer packen zu müssen. Die farbenfrohen Bilder an den Wänden holen einen hinein in das Küsten-Flair. Überall ist sie gegenwärtig, die Sfusato Amalfitano-Zitrone, schließlich ist sie das Logo der Eismanufaktur. Natürlich haben die neuen Besitzer des Salons ihr auch auf der Karte ein kleines Denkmal gesetzt. „Mein Lieblingseis ist Gianduia-Pistazie oder Walnuss mit Feige“, verrät Maria. Zur heutigen Eröffnung haben sich die Eismeister etwas Besonderes einfallen lassen, die Eissorte „Bad Homburg Royal“ mit Tonkabohnen.
Seit Oktober wurde das Geschäft renoviert. 50 Sitzplätze laden zum Verweilen ein, auch Frühstück wird angeboten. „Sobald die Temperaturen es zulassen, können die Gäste aber auch die Louisenstraße zur Terrasse machen, dort gibt es noch einmal 80 Sitzgelegenheiten“, erzählt Lili Penna. Wer mit seinem Vierbeiner kommt, wird in der Eismanufaktur essen können, ohne dass sein Vierbeiner bettelt, denn für Hunde wird dort ein „Dog Gelati“ verkauft in den Geschmacksrichtungen Leberwurst oder Lachs.
Im rund 55 Quadratmeter großen Eislabor mit angrenzender Küche entsteht die eigentliche Magie. Alfonso Penna hat sich in Bologna an der Carpigiani University zum Eismeister ausbilden lassen. Seine beiden Schwäger Daniel Sa Oliveira und Georgio Stoica sind ebenfalls Eismeister. Im Labor findet sich so manches Gerät wieder, das der ein oder andere von uns auch in der Küche hat – nur ist hier alles viel größer. Sei es der Kühlschrank, der auf perfekte minus 14 Grad eingestellt ist oder das Rührgerät. Aber auch Pasteurisiermaschine und Turbomixer kommen hier zum Einsatz. „Vier bis sechs Eissorten pro Tag werden wir herstellen – in der großen Verkaufsvitrine finden bis zu 38 Sorten Platz“, erzählt Alfonso Penna stolz. La vita e bella!
